Velbert. VHS bietet Qualifizierungskursus jetzt neu in Kooperation der Demenznetze Velbert und Heiligenhaus an. Neuauflage fest für Frühjahr 2023 geplant.
Kreisweit leiden etwa 8000 Menschen im Alter von über 65 Jahren an Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen. Die Mehrzahl dieser Männer und Frauen wird daheim von Angehörigen betreut. Und das rund um die Uhr. Die pflegenden Angehörigen benötigen zumeist dringend Entlastung und Unterstützung. Angesichts dieser Situation ist es umso erstaunlicher, dass die Volkshochschule (VHS) Velbert/Heiligenhaus bisher geradezu händeringend Teilnehmer gesucht hat, damit entsprechende Kurse überhaupt zustande kamen. Acht müssen es mindestens sein – und jetzt ist ganz frisch ein 40-Stunden-Qualifizierungskurs „zur Begleitung von Menschen mit Demenz“ gestartet, der mit 15 Teilnehmern sogar schon seit Wochen ausgebucht ist.
Netze von Velbert und Heiligenhaus kooperieren
Neu ist nach Auskunft der VHS-Programmverantwortlichen Beate Buchborn, dass das Ganze nunmehr nicht mehr wie gehabt getrennt nach Städten läuft, sondern dass die Nachbarn eng zusammenarbeiten, und dass vor allem die VHS die Qualifizierung erstmals in Kooperation beider Demenznetze Velbert und Heiligenhaus anbietet. „Das spart Ressourcen und schafft Energie“, findet Barbara Driever von der Stadt Velbert (Fachbereich Jugend/Familie/Soziales).
Atmosphäre gab den Ausschlag
Der Auftakt mit Kennenlernen, Austausch und Einführung fand jetzt im Begegnungszentrum Kostenberg der ev. Kirchengemeinde Velbert-Dalbecksbaum statt. „Das ist hier eine ganz andere Atmosphäre“, begründet Buchborn die Wahl des Veranstaltungsortes Am Hardenberger Hof als Alternative zu VHS-eigenen Räumen. Womöglich wird im Verlauf des Kursus auch der Grundstein zu weiteren Kooperationen der beiden Demenznetzwerke gelegt, wie es sie übrigens in jeder kreisangehörigen Stadt gibt.
Verschiedene Fachreferenten
„Königsdisziplin“ wäre es aus Sicht von Andrea Leser-te Poel (Stadt Heiligenhaus), wenn sich z. B. auch Freunde oder Nachbarn in der Betreuung engagieren würden. Der aktuelle VHS-Kurs mit Fachreferenten ist an Ehrenamtliche und Angehörige adressiert. Sie können sich umfassend über die Krankheit informieren und die Betreuung lernen. Der Umgang mit „herausforderndem Verhalten“ und die situative Reaktion stehen im Fokus. Für das VHS-Frühjahrssemester 2023 sei eine Neuauflage geplant, kündigt Buchborn an.
Kontakt für Beratung: Astrid Kothe-Matysik, ev. Begegnungszentrum Klippe, 02052 928956, und/oder Andrea Leser-te Poel, Sozialamt Heiligenhaus, 02056 13270.