Langenberg. Der Langenberger Hotelier Peter Dreist möchte touristische Angebote bündeln und ein Netzwerk knüpfen. Und sein Hotel erweitern.

Den Tourismus in und nach Langenberg nach vorne bringen, gerade nach den zwei Corona-Dürrejahren, das ist das erklärte Ziel von Peter Dreist. Der Hotelier betreibt das Rosenhaus mitten in der Altstadt und hat sich Gedanken gemacht, wie er dieses Ziel erreichen kann.

Zwei große Projekte schweben ihm dabei vor: Einmal möchte er verschiedene Akteure aus der Stadt besser vernetzen, um so auch Angebotspakete schnüren zu können. Zum anderen möchte er nachhaltigen Tourismus fördern und das Rosenhaus um ein Radhotel erweitern.

Übernachtung im Hochzeitszimmer des Rosenhauses, Abendessen im „Hirsch“ und ein Ausflug in den Kletterpark: So könnte eines der touristischen Angebotspakete aussehen, die dem Hotelier Peter Dreist aus Langenberg vorschweben.
Übernachtung im Hochzeitszimmer des Rosenhauses, Abendessen im „Hirsch“ und ein Ausflug in den Kletterpark: So könnte eines der touristischen Angebotspakete aussehen, die dem Hotelier Peter Dreist aus Langenberg vorschweben. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Neanderland Quickies“ als Inspiration

Aber der Reihe nach: Im Jahr 2021 bot der Kreis Mettmann unter dem Titel „Neanderland Quickies“ touristische Pakete an – Abendessen, eine Übernachtung im Doppelzimmer, Frühstück und freier Eintritt zu einer Attraktion in der Region.

„Das hat mir gefallen“, sagt Peter Dreist, „aber man muss dran bleiben, das Angebot muss nachhaltig sein.“ Und deshalb möchte er nun Akteure aus Tourismus und Gastronomie in Langenberg vernetzen, um genau solche Pakete auch in Zukunft anbieten zu können.

Kreis fördert Digitalisierung

„Eine Nacht bei mir im Hotel, dazu ein Abendessen im ,Hirsch’ und eine Veranstaltung bei Alldie“, sagt Peter Dreist. „So könnte das aussehen.“ Ein erster Schritt ist bereits getan: Der Hotelier überarbeitet seine Homepage. Neben der Präsentation seines Hotels will er die Seite dann auch als Werbeplattform für all diejenigen nutzen, die sein Projekt unterstützen.

Die Mittel zur Neugestaltung bekommt er dabei von der Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann. „Wir bieten einen Digitalzuschuss von 2000 Euro“, sagt Matthäus Bialasinski, der dafür zuständig ist, „diese Förderung in die Region zu bringen“.

Zwar sei die Info über diese Unterstützung an Gastro- und Tourismusbetriebe im ganzen Kreis gegangen, „aber die Resonanz ist noch verhalten.“ Peter Dreist habe sich gemeldet, die Zusammenarbeit laufe hervorragend, loben beide Seiten.

Zahlreiche Akteure unterstützen die Idee

Das Alldie-Team sieht in dem Projekt eine Chance, die „Grundsteinkisten“ – hier eine Aufnahme vom Kulturrucksack-Programm 2017 – besser zu vermarkten.
Das Alldie-Team sieht in dem Projekt eine Chance, die „Grundsteinkisten“ – hier eine Aufnahme vom Kulturrucksack-Programm 2017 – besser zu vermarkten. © Alldie

Unterstützung bekommt Peter Dreist gleich von mehreren Seiten. Heinz Johnen aus dem Vorstand des Alldiekunst-Hauses etwa kann sich gut vorstellen, eine Besichtigung der Grundsteinkisten in einem solchen Paket anzubieten. „Die Vermarktung gerade in Richtung der Großstädte in der Umgebung ist schwierig“, gibt er zu, „dabei handelt es sich um eine hochkarätige Ausstellung.“ Eine Vernetzung wäre insofern „etwas Feines“, lobt er.

Auch der Waldkletterpark ist interessiert, ebenso Andreas Hack vom ITR Reisebüro und Doris Kettner mit ihrem Bioladen. Und nicht zuletzt Olaf Knauer, Abteilungsleiter des Stadtmarketings Velbert. Er sagt: „Wenn vor Ort so eine Interessengemeinschaft entsteht, ist das für uns wünschens- und unterstützenswert.“

Netzwerke, die neu entstehen oder bereits vorhanden sind, „vermarkten wir gerne weiter und helfen, die Angebote aus dem Bereich Velbert, Neviges und Langenberg herauszubringen.“

Touristen aus dem Ruhrgebiet anlocken

Mit dem Rad nach Langenberg, im neuen Rad-Hotel am Rosenhaus übernachten, Angebote in der Stadt nutzen und dann weiter: Peter Dreist möchte nachhaltigen Tourismus fördern und Langenberg als Naherholungsgebiet für Menschen aus dem Ruhrgebiet attraktiv machen.
Mit dem Rad nach Langenberg, im neuen Rad-Hotel am Rosenhaus übernachten, Angebote in der Stadt nutzen und dann weiter: Peter Dreist möchte nachhaltigen Tourismus fördern und Langenberg als Naherholungsgebiet für Menschen aus dem Ruhrgebiet attraktiv machen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Aber damit nicht genug: Peter Dreist möchte auch nachhaltigen Tourismus fördern und gerade die Menschen aus dem Ruhrgebiet nach Langenberg locken. Dazu soll nun hinter dem Rosenhaus ein Rad-Hotel entstehen, außerdem plant Dreist, am Hotel zwölf Wallboxen für E-Autos zu installieren.

Die Bauvoranfrage ist bereits positiv beschieden worden, „im Spätsommer soll es losgehen“, verspricht der Hotelier. Was ihn freut: Nachbar Richard Hennenberg hat durch die Eintragung einer Baulast der Grenzbebauung zugestimmt.

„Mit den Wallboxen möchte ich eine Ladeinfrastruktur im Ortskern anbieten“, erläutert er sein weiteres Vorhaben. Die Kabelstrecke sei geklärt, mit den Stadtwerken habe es „sehr gute Gespräche“ gegeben. Die Boxen sollen sogar zunächst „für alle sein, die tagsüber ihr Auto laden wollen“.

Schwimmender Anhänger

Peter Dreist möchte sich gerne für sein Hotel auch einen so genannten Sealander anschaffen und seinen Gästen zur Verfügung stellen.

Dabei handelt es sich um einen kleinen Wohnanhänger – den man im Wasser absetzen und mittels Außenborder steuern kann.

Gäste hätten so ein kleines, schwimmendes Wohnzimmer zur Verfügung.