Neviges. In „Lolas Tanzstudio“ in Velbert lernen Drei- bis Fünfjährige spielerisch Grundlagen des klassischen Tanzes. Ihre Kuscheltiere sind auch dabei.
Manche sausen mit kleinen Trippelschritten durch den Saal, andere hopsen vergnügt, die rosa Tüllröckchen wippen. Es herrscht ein fröhliches Durcheinander, jetzt, zu Beginn, da sollen die Drei- bis Fünfjährigen erst einmal warm werden. Und sich einfach so zur Musik bewegen, wie es ihnen Spaß macht. Denn die Freude an der Bewegung, die steht in „Lolas Tanzstudio“ im Panoramabad immer an erster Stelle. Auch, wenn es nicht um Hip Hop oder Salsa oder Latino geht und Studio-Inhaberin Lola Mace-Gries für das klassische Ballett liebend gern mal das Zepter aus der Hand gibt. Liegt doch Tanzpädagogin Sabine Nettler ganz auf ihrer Linie: Disziplin ist wichtig, doch an erster Stelle steht der Spaß.
Es gibt eine Warteliste
Und den haben hier Pia, Clara, die Zwillinge Leona und Louise und all die anderen auf jeden Fall. In Nullkomma nix war der Kursus im Oktober ausgebucht, mehr als zehn Kinder kann Sabine Nettler nicht annehmen, wenn es ein sinnvoller Unterricht sein soll. Es gibt eine Warteliste, doch die Chance, dass hier ein Kind keine Lust mehr hat und abspringt, geht gegen Null. Zu sehr freuen sich alle auf ihren Montagnachmittag, zu sehr auch auf Sabine Nettler, die sehr liebevoll mit den Kleinen umgeht, aber auch weiß: „Disziplin ist schon auch wichtig, ganz ohne geht es nicht.“
Kinder bewegen sich spielerisch
Und so ist nach ein paar Minuten auch erstmal Schluss mit Durcheinanderlaufen, jetzt ist Konzentration gefragt. „Wie sieht denn euer Wohnzimmer aus? Da gibt’s doch bestimmt ein Sofa“, ruft die Tanzpädagogin. Die Kinder sollen, sobald die Musik stoppt, ihr Sofa darstellen. Ein kleines Mädchen lässt sich fallen und streckt sich der Länge nach auf den Boden. „Mein Sofa ist gaaanz groß.“ Beim nächsten Stopp der Musik fliegen die Arme hoch, bilden über den Köpfen einen Kreis. So sehen Blumenvasen aus.
Im Pony-Galopp quer durch den Saal
In langer Reihe aufgestellt, geht’s jetzt auf Reisen. „Nach Rumänien“ möchte ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren gern fahren, das muntere Spiel beginnt, in kleinen, schnellen Schritten sausen alle im Kreis. Eine kleine Tänzerin hat genug von ihren rosa Schuhen und macht einfach auf Socken weiter. „Kein Problem, mach es dir bequem“, ruft Sabine Nettler. Achtung, jetzt alle aufpassen: „Pony-Galopp, also mit den Fersen hoch an den Popo“, lautet die Ansage, alle sind mit Feuereifer dabei. Leni (4) sieht gar nicht ein, ihren Hoppel dafür abzugeben, nur, weil die vorherige Übung mit den Kuscheltieren jetzt vorbei ist. Kurzerhand stopft sie den kleinen grauen Hasen in den Bund des Tüllrockes und weiter geht’s. Auch Clara gönnt ihrem Teddy noch ein bisschen Bewegung, bevor der wieder in der Sporttasche verschwindet. Denn die letzte Übung, die würde Hoppel und Teddy dann doch überfordern.
Draußen wartet der Abhol-Service
Freie Plätze in weiteren Kursen
Der Ballettunterricht in Lolas Tanzstudio im Panoramabad, Wiesenweg 60, für Drei- bis Fünfjährige läuft montags von 16 bis 16.45 Uhr. Zurzeit wird eine Warteliste geführt. Freie Plätze gibt es noch für den Kursus für Kinder von sechs bis acht Jahren, montags von 17 bis 17.45 Uhr. Kosten: jeweils 35 Euro im Monat.Ein Kursus für Erwachsene, auch hier gibt es noch freie Plätze, beginnt am Mittwoch, 26. Januar, 17.15 bis 18.15 Uhr, 45 Euro im Monat. Informationen und Anmeldung unter 0177 299 8807 oder 02051 320 7403 oder per Mail: Tanzstudio.velbertneviges@gmail.com.
„Erste Position und acht Mal hochspringen“, lautet die Ansage, wie im Lehrbuch stehen die Füße eng beieinander, die Fersen berühren sich, die Zehenspitzen zeigen nach außen. „Ganz toll habt ihr das gemacht“, gibt’s zum Schluss ein dickes Lob von Sabine Nettler, draußen wartet derweil schon der „Abholservice“. Aufgekratzt läuft Sophia ihrer Tante Christina entgegen, die mit all den Müttern geduldig vor der Tür steht. Alle hier sind glücklich, weil die Kinder zufrieden sind.
Interesse wurde in der Kita geweckt
„Annabelle wollte das unbedingt, die hat mir die Hölle heiß gemacht“, meint Eva Schad, derweil hat Anne Bauersfeld Mühe, ihre Zwillinge Leona und Louisa einzufangen. „Den beiden macht das großen Spaß hier, ich hatte das in der Zeitung gelesen und sie gleich angemeldet.“ Auch Pia Borgmann schritt im Herbst schnell zur Tat, hatten Tochter Leni und deren Freundin Clara doch bereits Feuer gefangen beim Turnen in der Kita „Das Kinderreich“. Auch Tanzpädagogin Sabine Nettler, die ihr Studium in Arnheim und an der Royal Academy of Dancing in London absolviert hat, macht der Unterricht mit den Kleinen einen Riesenspaß. Natürlich sei es als Kind einfacher, mit Ballett zu beginnen. „Aber auch Jugendliche und sogar Erwachsene finden hinein. Auch später kann Ballett das Hobby des Lebens werden.“