Velbert-Neviges. Nina Mackowski ist die neue Leiterin der ev. Kindertagesstätte in Velbert-Neviges. Was sie an ihrer neuen Wirkungsstätte ganz besonders schätzt.
Eigentlich findet sie sich selbst nicht so erwähnenswert. Wieso ein eigener Artikel über sie? Ja, Nina Mackowski aus Berlin wurde schon ab und an angesprochen und im Gemeindebrief der evangelischen Kirche Neviges wurde sie auch schon mit einem Interview bedacht. Sie ist die neue Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte „Das Kinderreich“.
Ein Wechsel in der Kitaleitung stand an. Der gelernten Restaurantfachfrau und Erzieherin war es wichtig, vorher das Team kennenzulernen, das auch über seine Leitung mitentscheiden durfte. Es gab Mitbewerber. Das Vorstellungsgespräch mit dem Träger, dem Kirchenkreis Niederberg, und Teilen der Gemeinde aus dem Presbyterium ist bei Leitungspositionen üblich. Nina Mackowski arbeitete dann ein paar Stunden mit und knüpfte direkt Kontakte. „Das Team ist ein ganz, ganz, tolles Team. Das beste tatsächlich, in dem ich bisher gearbeitet habe,“ findet sie. Und weiter: „Sie haben mir den Einstieg hier so leicht gemacht, mich so toll aufgenommen.“
„Funktionieren gut als Team“
Auch ihre Ideen und Anregungen und das Pädagogische betreffend, wo die Kita einmal hin soll, basiert auf gleicher Wellenlänge mit dem Team und der Trägerschaft. „Wir funktionieren als Team einfach wirklich gut miteinander,“ betont sie nochmals.
Restaurantfachfrau gelernt
Ursprünglich arbeitete die neue Kitaleitung in ihrer Heimatstadt Berlin in ihrem Erstberuf Restaurantfachfrau, Gästebetreuung inklusive. Sie selbst ging auch immer gern Essen und weiß, wie sie bedient werden möchte. Spannend war in Berlin, dass sie Touristen aus aller Welt kennenlernte. Man unterhielt sich. Mit zwei kleinen Kindern, Schicht- und Wochenendarbeit war dieser Job auf Dauer jedoch sehr anstrengend. Auch wollte sie noch mehr. Eine Erzieherin im Bekanntenkreis war der Meinung, sie könne dies ebenfalls gut. Auch ihre damalige Chefin war kooperativ: „Probier’ es aus, wenn es nicht klappt, kommst du zurück.“
Integrierte Praktika
Nina Mackowsi bereute es nie. Mit 29 absolvierte sie sechs Semester zur Erzieherin an der Berufsschule, schrieb zwei Examen und eine Facharbeit. Die Praktika waren integriert. Ihre Familie kommt ursprünglich aus Velbert. Die Eltern gingen mit Mitte 20 nach Berlin, zusammen mit der Oma väterlicherseits. Dort wurden sie selbst und ihr Bruder geboren. Immer verbrachte Nina Mackowski die Ferien in Velbert, beim Rest der Familie. Irgendwann wollte sie wieder hierher.
Sie bewarb sich beim Kirchenkreis und begann zuerst in einer anderen Kita in Velbert. Dort wurde sie zunächst Gruppen- und später stellvertretende Leitung. Dann gab es die Möglichkeit, sich im „Kinderreich“ zu bewerben.
Zehn Mitarbeiter in der Kita
Aktuell arbeitet die Kita gruppenbezogen, möchte jedoch noch offener werden und bestimmte Räume umbauen. So soll es bald einen Bau- oder Kreativraum geben. Die Kinder können dann ganz frei entscheiden, wo sie hin wollen. Inklusive Wirtschaftskräfte (Küche, Essen verteilen) sind sie zehn Mitarbeiter für 45 Kinder.
Mit der Gitarre unterwegs
Ein Mitarbeiter ist viel mit seiner Gitarre unterwegs und singt mit den Kindern oft. Klar, die anderen machen das auch. Aber er hat einen festen Tag. Dann nimmt er sich auch mal speziell die Kleineren oder Größeren vor und geht mit ihnen in einen Raum, um zu musizieren. Auch neue Lieder werden gelernt. Wenn die Kinder draußen spielen, nimmt er ebenfalls gern seine Gitarre und fängt an zu singen. Gemäß dem Motto: ‘Wer Lust hat ist dabei, wer nicht, dann nicht.’ Auch begleitet er die biblischen Geschichten, die, als Angebot, erzählt werden. „Es steht nicht nur ‘christlich’ vorne auf der Kita drauf, auch das Miteinander zeichnet sich durch respektvollen Umgang aus,“ erläutert die neue Leitung.
Das Kinderreich
Nina Mackowski hat eine Zusatzausbildung zur Integrationserzieherin absolviert und die „besonderen“ Kinder liegen ihr am Herzen.Das Kinderreich ist – laut seinen Leitgedanken – ein Ort, wo sich Kinder willkommen wissen und sich sicher fühlen dürfen. „Wir sehen sie als ein Geschenk Gottes an, sie machen das Leben reich und diesen Ort wertvoll. Wo das Kind beim König ist und doch nicht selber König ist!“
Ein Gebet vor dem Essen
Es wird im Alltag integriert, vor dem Mittagessen wird ein Gebet gesprochen. Auch gibt es ein paar muslimische Kinder in der christlichen Einrichtung, die für alle offen ist. Das Team findet sich gerade und hat sich auch schon gut gefunden. „Kürzlich hatten wir einen tollen Betriebsausflug,“ schwärmt Nina Mackowski. Es ging in den Movie Park Bottrop. Man traf sich morgens früh, frühstückte gemeinsam und war sogar abends noch gemeinsam essen. „Da merkt man, dass wir uns gefunden haben. Freiwillig bis abends um halb zehn zusammen waren und eine tolle Zeit hatten,“ freut sie sich.