Velbert. Das Service-Team der Technischen Betriebe Velbert ist täglich hundert- und übers Jahr tausendfach gefragt. Auch wenn die gar nicht zuständig sind
Starkregen, und wenig später Land unter in Neviges und Langenberg. Und die so ziemlich erste Beschwerde, die Mitte Juli bei den Technischen Betriebe Velbert (TBV) eintraf, war die, dass in einem Quartier der Senderstadt die Kehrmaschine nicht gefahren sei. Das wurde kürzlich im Hauptausschuss berichtet – und dort auch postwendend gerade gerückt und korrigiert. In der TBV-Auflistung sämtlicher Kontakte mit Bürgerinnen und Bürgern landet der Bereich Stadtreinigung und Winterdienst allerdings weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz.
Mittels Telefon, Mail und App
Ganz vorne rangieren dort Themen rund um Müllabfuhr und Containerdienst, geht’s dabei den Protokollen zufolge zumeist um defekte Deckel, den fälligen Austausch von Tonnen oder nicht geleerte etc. Laut Bilanz sind von September 2020 bis heute insgesamt 3167 Meldungen und Beschwerden Am Lindenkamp eingegangen, erfasst und bearbeitet worden. Zum größten Teil kommt das telefonisch herein, ferner fast 1000fach per E-Mail und – zunehmend – über die TBV-App. Diese Zahlen nannte auf WAZ-Anfrage Kevin Orlando.
Aufkommen über die Jahre konstant
Nach Auskunft des Teamleiters des sechs Mitarbeiter umfassenden TBV-Service-Centers ist das Gesamt-Aufkommen seit Jahren ebenso „weitgehend konstant“ wie eigentlich auch die inhaltlichen Schwerpunkte. Der Anteil der wirklichen Beschwerden liege allerdings „allenfalls vielleicht bei fünf Prozent“. „Wir sind hier die Sammelstelle und weisen die Anliegen intern den dafür zuständigen Kollegen zu“, schildert Orlando den Ablauf. Grundsätzlich werde intern alles nachverfolgt und ggf. auch nachgearbeitet, versichert er. Nichts solle verloren gehen. Dinge, die im Rathaus im Bürgermeister-Büro vorgetragen würden, gingen direkt ans Büro des TBV-Vorstandes Sven Lindeman weiter.
TBV nicht allzuständig
Allerdings landen im Service-Center nicht selten auch Sachverhalte, die irrtümlich den TBV zugeschrieben werden, aber gar nicht zu deren Verantwortungsbereich gehören. Die leiten die Service-Kräfte dann z. B. dem Landesbetrieb Straßen.NRW, den Stadtwerken Velbert oder – nicht selten – an Awista (Gelbe Säcke und Tonnen) weiter. „Es ist unser Bestreben, jeden zufriedenzustellen“, bekräftigt Kübra Jung, „aber natürlich können wir leider nicht jeden Wunsch erfüllen.“ Die im Vorjahr zur Optimierung eingeführte, spezielle Software namens „Customer Relationship Management“ (CRM) habe sich „auf jeden Fall bewährt“, bilanziert die stv. Team-Leiterin.
Digitalisierung ausbauen
Die App laufe über CRM und dabei gehe ja alles direkt ins System ein, erzählt Orlando. Die Technischen Betriebe seien bestrebt, noch weiter zu digitalisieren. Da werde sich in den kommenden drei bis fünf Jahren noch Einiges tun. „Eine positive Kritik aus der Bürgerschaft, fügt er hinzu, sei eher selten. „Aber ein herzliches Dankeschön für eine Kleinigkeit rettet uns hier manchmal den Tag.“
Breites Spektrum an Aufgaben
Das Service-Team kümmert sich über die geschilderten TBV-Belange hinaus u. a. auch um Bürgschaften im Zusammenhang mit Baustellen, um die Lehrwerkstatt Natur im Herminghauspark und die Reinigung aller TBV-Liegenschaften. Die Leute stellen Parkausweise aus und managen die gesamte Sperrmüll-Disposition von der Antragsannahme bis zur Terminvergabe. Und die für die gesamte Stadtverwaltung vermittelt die Telefon-Zentrale täglich zwischen 270 und 500 Anrufe.
Das Service-Center der TBV ist unter 02051 262626 zu erreichen. Und zwar zu folgenden Öffnungs- bzw. Dienstzeiten: mo 8 - 16, di und mit 8 - 15, do 8 - 18 und fr 8 - 12 Uhr. Zudem besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme per E-Mail an servicecenter.tbv@velbert.de.
500 THERMOBECHER FÜR DIE MITARBEITER UND DIE MÜLLVERMEIDUNG GEKAUFT
Die TBV trommeln nicht nur für die Müllvermeidung, sie praktizieren sie auch selbst. Und sortieren deshalb jetzt Am Lindenkamp alle Plastik- und Einwegbecher aus. Stattdessen stellen sie ihren 275 Mitarbeitern ab September kostenlos einen – natürlich dauerhaft verwendbaren – Thermobecher für Heißgetränke aus der Kantine zur Verfügung. Die 250-Milliliter-Größe ist in erster Linie für die Fahrer und gewerblichen TBV-Leute gedacht, die mehr draußen sind. Die Becher werden auf Wunsch in der Kantine gespült und ausgetauscht. Darüber hinaus gibt’s für den Mittagstisch in der Kantine offene und größere Exemplare. Kübra Jung und Kevin Orlando haben bei ihrer Initiative dafür gesorgt, dass insgesamt 500 Becher angeschafft worden sind.