Neviges. Die Gesamtschule Neviges startet mit einem neuen Leiter ins neue Schuljahr: Jens Brandenburg freut sich aus vielen Gründen auf seine neue Aufgabe.
Er kommt ein bisschen zurück nach Hause und kann hier ganz viel Neues aufbauen: Jens Brandenburg ist neuer Leiter der Gesamtschule Neviges. Und zumindest die Umgebung kennt der dreifache Familienvater schon jetzt wie seine Westentasche. „Ich bin in Tönisheide aufgewachsen, hier eingeschult worden und habe hier noch immer viele Kontakte.“ Aber das sei natürlich nicht der Hauptgrund seiner Bewerbung gewesen, sagt Brandenburg, der mittlerweile in Wuppertal lebt und und hier in das Führungsteam der Erich Fried Gesamtschule eingebunden war. Warum er darauf brannte, die Gesamtschule Neviges leiten? „Mitzumachen, eine neue, schöne Schule aufzubauen, das ist einfach reizvoll. Man kann ganz neu denken und gemeinsam mit den Kollegen etwas entwickeln.“
In den Ferien die neue Schule erkundet
Ziel sind 1200 Schüler
Die Gesamtschule Neviges wurde im August 2019 eröffnet. Nach den Sommerferien 2021 besuchen 360 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis sieben die Schule. Angepeilt sind insgesamt 1200 Schüler. Da hierzu der Platz in Tönisheide nicht reicht, ist ein neuer Standort nötig.Die Schule sucht eine neue Küchenkraft. Bei Interesse melden bei „Interaktiv“ unter 02102 879900.
Dass sein Wunsch in Erfüllung geht, hat der 40-Jährige nach dem üblichen recht aufwendigen Auswahlverfahren erst kurz vor den Sommerferien erfahren. „Ich hab mir dann in der dritten und vierten Ferienwoche hier alles angeschaut, hab die ganzen Unterlagen gewälzt, damit ich auf dem neuesten Stand bin.“ Das gelte nicht nur für die zahlreichen Verwaltungsaufgaben, sondern vor allem auch für seinen eigenen Unterricht, auf den sich Jens Brandenburg schon sehr freue: „Ich habe noch nie in Lernbüros gearbeitet, die es ja hier gibt. Also hab ich mich in den Lernbüros erstmal für mein Fach Mathematik eingetragen. Ich muss ja als Leiter schließlich mitreden können.“
Mitbestimmung ist wichtig
Nun kann Jens Brandenburg gemeinsam im siebenköpfigem Leitungsteam seine Schule nicht nur inhaltlich gestalten und ausbauen: Die Gesamtschule Neviges wird am Standort Waldschlösschen für rund 57 Millionen Euro auch ganz neu gebaut. Die nach Expertenmeinung nicht mehr sanierungsfähige alte Hauptschule wird bis auf die Sporthalle abgerissen, voraussichtlich 2025 soll die neue Gesamtschule dann bezugsfertig sein – wenn alles nach Plan läuft. Auf die Frage, was er sich denn persönlich für den Neubau wünsche, antwortet Jens Brandenburg spontan: „Wenn ich dürfte, also wenn ich ein Mitspracherecht hätte, würde ich die Schüler fragen, was sie gern hätten. Mitbestimmung ist mir grundsätzlich sehr wichtig.“
Auf jeden Fall freue er sich auf das neue Schulgebäude am Waldschlösschen, das sei eine „Top Lage“, und er sei vor allem sehr froh, dass man sich für einen Standort und nicht zwei entschieden habe. „Alles andere wäre in jeder Hinsicht nicht gut. Die Kollegen müssten zwei bis drei Mal am Tag hin- und herfahren, das kann auch schon mal für schlechte Stimmung sorgen. Auch für die Anwohner hier in Tönisheide wäre es sehr viel unruhiger, wenn ständig Autos geparkt und dann wieder weggefahren werden.“ Dass in den voraussichtlich vier Jahren bis zum Umzug auch in Containern unterrichtet wird, findet er neue Leiter nicht tragisch: „Es ist ja nur vorübergehend, damit kann man gut leben.“
Musik ist seine Leidenschaft
Jetzt freut er sich erstmal darauf, hier in der Gesamtschule An der Maikammer das weiter aufzubauen, was „die Kollegen schon vollbracht haben, hier ist Großartiges geschehen“. Er wolle auch nichts einreißen, sondern „im Team Bestehendes weiter vorantreiben“. Da Jens Brandenburg in Wuppertal neben Mathematik auch Musik und evangelische Religion studiert hat, möchte er auch an seiner neuen Schule gern Schulkonzerte auf die Beine stellen. „Ich unterrichte zwar erstmal hauptsächlich Mathematik, aber es soll schon musischer werden.“ Musik liebt „der Neue“ auch in seiner Freizeit, wenn seine siebenköpfige Band „Lucky Strips“ – hier ist er Gitarrist – vor allem auf Hochzeiten für Stimmung sorgt. „Wir haben alle nicht mehr so viel Zeit für Auftritte wie früher, aber dafür müssen wir inzwischen auch nicht mehr proben“, sagt Brandenburg und lacht. Und wie sieht es aus mit weiteren Hobbys? „Ich fahr gern zum Segeln nach Holland, also wenn es meine Zeit erlaubt.“ Denn das sei keine Frage: Das Wochenende gehöre vor allem Ehefrau Jennifer und den drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren.