Velbert. Beim 3. Open Air-Konzert der Velberter Kulturlöwen ist das Melissa Muther-Trio aufgetreten. Dem Publikum wurde chillige Lounge-Musik serviert.

Auch das dritte Open-Air Konzert der Velberter Kulturloewen war ein voller Erfolg. Diesmal vormittags, mit gutem Wetter und gemütlich lauschig. Rhythmischer Beat aus der Box trifft auf volle, sonore Stimme. Und das ist auch das Konzept. Zum einen die Live-Instrumente mit Gitarre, Keyboard, Querflöte oder Saxophon, zum anderen das „Backing Track“, ein vorprogrammiertes Schlagzeug und Bass, welches – bei Bedarf – vom Band abgespielt wird

Publikum chillt Sekt und Kaffee

Das Publikum chillt auf dem Hofplatz mit Aperol Spritz, Sekt, Bier, Kaffee oder Kaltgetränken des Nevigeser Caterers Pilkens. „My spirit is for free,“ singt Melissa Muther im langen schwarz-weißen Kleid zu Beginn. Lennart Allkemper aus Köln begleitet an der Querflöte und Werner Goldbach aus Würzburg rhythmisch am Keyboard. Das Ganze recht jazzig und chillig. „Schön, dass ihr alle da seid. Wir freuen uns arg, dass wir hier sein dürfen,“ wird das Publikum begrüßt.

Hommage an die Entschleunigung

„The Slow Movement“, die Band, war mit dem Veranstalter bereits 2019 in Kontakt und nun ist es endlich soweit. Die Songs, fast alle geschrieben von der Sängerin sind eine Hommage an die Entschleunigung. „Das Leben war so schnell, wir arbeiten gerade am aktuellen Album und das ist nun das Motto und der Bandname,“ erklärt Melissa Muther. Das nächste Lied greift dies auf: „I believe in moving slow“ und „Time will always win,“. Zunächst metallisch wird ihre Stimme verzerrt. Auch die Klänge des Keyboards muten etwas glockenhaft an. Ein Knopfdruck und Beat setzt ein sowie Melissa Muther’s normale Stimme. „Take your time.“ (Nimm Dir Zeit).

Aus Würzburg stammend

Die Sängerin, gebürtig aus Iphofen (bei Würzburg), studierte in Essen an der Folkwang Musik. Dort trat sie im Theater auf und lernte „Musiker ohne Grenzen“ kennen, mit denen sie für ein halbes Jahr nach Jamaica ging. Dort gab sie Musikunterricht und lebte in einer Großfamilie.

Seit 2017 ist sie unter ihrem Namen unterwegs. Allein mit Gitarre und Effekten. Aus dem Soloprogramm erwuchs die Band.

Anfang Februar 2019 erschien Melissas Debut-EP „ME“, mit welcher sie im selben Jahr und 2020 durch Deutschland tourte. https://melissamuther.com. Inspiriert wurden sie u. a. von der Australischen Band Hiatus Kaiyote.

Gediegener Rhythmus

Chillige Lounge-Musik, gediegener Rhythmus mit Saxophon Free Style. Der Keyboarder wechselt zwischen langen Basstönen und Rhythmik. Der nächste Song „My friends are my nearest relation“ bedeutet „Freundschaft geht über Verwandtschaft“. „Ich habe eine tolle Familie. Aber Freunde sind auch wichtig,“ erklärt die Songschreiberin. Zunächst beginnt sie allein mit Gitarre und Gesang. Keys kommen hinzu. Zuschauer tippen mit den Füßen mit. „I will never let you down“ singt sie mal hoch und punktuiert, dann wieder tief und voll.

Harmonie und Klang

Die Querflöte stimmt ein. Mit langen Tönen gibt sie Harmonie und Klang. Inspiriert von Jamaica schrieb die Sängerin „No winter“. Der Text langsam gesungen lädt zum entspannen ein. Ihr Stil, moderner Soul mit klassischen Jazz- und Popelementen klingt harmonisch und angenehm. Die Sängerin lässt sich von ihren Erlebnissen inspirieren und schreibt darüber ihre Songs. So erzählt sie eine Geschichte über drei Elefanten eines Gelsenkirchener Weihnachtszirkus’, den sie 2017 besuchte. Nur sie mit Gitarre, hier kommt ihre Stimme besonders zum Vorschein.

Eine Zugabe

Weiter geht’s mit Sonne und Mond – Als Kind fragte sie sich immer, warum sich die beiden eigentlich nicht treffen. Spacige, chillige Klänge. Nur Stimme und Keys mit Effekten. Es folgen weitere Liebeslieder wie „The green love“ und Pfiffe und Applaus aus dem Publikum. Viele Zuschauer waren zuvor auf der Jazz-Matineen. Es gibt eine Zugabe.