Velbert. Die Technischen Betriebe verlegen auf dem letzten Ascheplatz der Stadt nun Kunstrasen. Warum der Platz erst Ende der Sommerferien fertig ist.
Die Sanierung des Sportplatzes im Siepen geht mit großen Schritten weiter voran. Der letzte Velberter Ascheplatz gehört nun endlich der Geschichte an. Seit Montag ist das Team unter Projektleiter Axel Wieneke damit beschäftigt den neuen Kunstrasen zu legen. Asche weg, Kunstrasen legen und freie Fahrt für die Sportler?
Anspruchsvoller Unterbau
Ganz so einfach ist das Ganze dann doch nicht. Wieneke, der zuständig für Um- und Neubauten aller städtischen Sportanlagen in Velbert ist, erklärt, wie so ein Fußballplatz aufgebaut ist. Zunächst wird also ein Grundplanum erstellt, in welches eine Drainage verbaut wird, die für den ordnungsgemäßen Abfluss von Regenwasser sorgt. Hierauf baut man eine Schottertragschicht mit speziellen Eigenschaften hinsichtlich der Wasserdurchlässigkeit und einem entsprechenden Oberflächengefälle auf. Nun kommt ein elastische Schicht aus Gummi. Diese wiederum bildet den Grund für die eigentlichen Kunstrasenbahnen. Die vier Meter breiten Bahnen werden anschließend miteinander verklebt.
Den DFB-Vorgaben entsprechend
„Wenn die dann verklebt sind, werden die Linien eingearbeitet“, so Wieneke. Das gehe immer erst im Nachhinein, da die Maße von Sportplätzen immer leicht unterschiedlich sind. Das Kunstrasenfeld im Siepen entspricht mit einer Länge von 105 und einer Breite von 67 Metern den Vorgaben des DFB und lässt ein tatsächliches Spielfeld von 100 mal 64 Metern m zu. Zusätzlich zu den weißen Abgrenzungen wird es blaue geben, welche die Spielfelder für Jugendliche anzeigen.
Mit Sand verfüllt
Doch auch mit den Abgrenzungen ist das Fußballfeld noch nicht spielfertig. „Wenn das abgeschlossen ist, wird der Kunstrasen mit Sand verfüllt“, erklärt Axel Wieneke weiter. Circa 20 bis 24 Kilogramm Sand pro Quadratmeter stehen dafür schon bereit. Der Sand soll dem Ganzen eine zusätzliche Stabilität verleihen und das Feld beschweren, da der Rasen nur lose verlegt ist. Neben Sand dient Korkgranulat als zweiter Füllstoff. Das bis vor einiger Zeit verwendete Gummigranulat wurde aus Gründen des Umweltschutzes durch die umweltfreundlichere Alternative aus natürlichem Material ersetzt.
„Dynamik auf Gummi besser“
„Ich glaube aus meiner Erfahrung sagen zu können, dass die Dynamik mit Gummi besser ist“, findet Wieneke zwar, doch er merkt auch an, dass der durchschnittliche Sportler wahrscheinlich keinen Unterschied feststellen würde. Noch bis einschließlich nächster Woche wird die Verlegung des Kunstrasens voraussichtlich andauern.
Geld von Bund und Land
1962 wurde der Ascheplatz in Neviges angelegt, seit April diesen Jahres läuft die Sanierung des Platzes. Die Kosten von 1,26 Millionen Euro werden vom Bund und Land NRW gefördert mit einer Summe von 750.00 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beträgt somit etwa 510.000 Euro.
„Die Sportanlage ist eine öffentliche Anlage, die für jeden da ist“, betont Tim Zimmermann von den Sportfreunden Siepen. Die Anlage soll ein Ort für Schul-, Vereins- und auch Breitensport werden.
Laufstrecke mit Beleuchtung
Neben dem neuen Rasen entsteht eine gut 450 Meter lange Laufstrecke mit Beleuchtung, die auch für Freizeitsportler freigegeben ist. Bei der Neuplanung des Platzes wurde ein großes Augenmerk auf die Förderung des Breitensports gelegt. So können auf Bänken Sporttaschen abgestellt werden und sogar das neue LED-Licht der Laufbahn kann bis 22 Uhr von jedem Sportler selbst angeschaltet werden. Zudem entsteht oberhalb des Platzes eine Outdoor-Fitnessanlage mit Klimmzugstangen, Gewichten und einem Multifunktionsgerät für verschiedene Übungen, die ebenfalls ausgeleuchtet ist.
Sportfreunde freuen sich
Wieneke zeigt sich äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Projekts. „Ich glaube, dass wir hier am Ende eine schöne Anlage haben werden.“ Auch der am Sportplatz angebundene Verein der Sportfreunde Siepen freut sich auf die Fertigstellung. „Das ist ganz großartig. Nicht nur für unseren Jugendbereich, sondern für den ganzen Stadtteil“, sagt Tim Zimmermann, Geschäftsführer des Sportvereins. Lange müssen sich die Vereins- und Hobbysportler nicht mehr bis zur Eröffnung gedulden. „Die gesamte Anlage ist nach den Sommerferien fertig“, kündet Projektleiter Axel Wieneke erfreut an.