Velbert-Mitte. Im Herbst hat Barbara Knops in Velbert ihren kleinen Teeladen eröffnet. Nach Monaten der Verzweiflung schaut sie nun optimistisch in die Zukunft.
Die Sonne lacht vom Himmel, die Coronazahlen sinken, das Leben kehrt zurück: auf die Straßen, in Bus und Bahn, in die Fußgängerzonen. Am Offersplatz in Velbert stehen Tische draußen, die Menschen genießen einen Latte macchiato, einen Eisbecher, eine Waffel. An den Marktständen gehen den Obst- und Fischhändlern die kecken Sprüche wieder leichter von den Lippen, Schulkinder stehen lachend zusammen.
Teesorten und Dekoartikel
Nur wenige Meter weiter freut sich auch Barbara Knops über die neugewonnenen Freiheiten und den dadurch bedingten Kundenanstieg in ihrem kleinen Tee- und Geschenkladen „Lieblingsladen“. Das kleine, freundlich-helle und leicht rustikale Ladenlokal begeistert schon von außen, in den Schaufenstern wimmelt es von zarten, geschmackvollen Dekoartikeln in pastelligen Tönen, Teetassen im Millefleurs-Design, hübschen Teedosen, handgemachtem Schmuck.
Traum vom eigenen Laden in Velbert
„Das war immer mein großer Traum, ein eigenes kleines Teegeschäft in Velbert“, schwärmt Barbara Knops, „und den habe ich mir hiermit erfüllt.“ Die sympathische Velberterin liebt ihre Heimatstadt, kann nicht verstehen, warum so viele Menschen an der Fußgängerzone herummäkeln. „Wir haben hier doch wirklich tolle Geschäfte, dann den schönen Offersplatz und die Kunden sind alle so nett, im Vergleich zu vielen anderen Städten kann man sich doch hier wirklich so wohl fühlen.“
Mit Zuversicht gestartet
Es ist nicht selbstverständlich, dass Barbara Knops nach den vergangenen Monaten noch so zuversichtlich ist, ihren Schritt, den Lieblingsladen im September vergangenen Jahres zu eröffnen, nicht bereut hat. „Tatsächlich“, so sagt die gelernte Bankkauffrau, „hätten wir das Geschäft vielleicht nicht eröffnet, wenn es damals noch möglich gewesen wäre. Wir hatten Anfang vergangenen Jahres den Mietvertrag unterschrieben, im März kam Corona. Aber selbst da konnte ja niemand ahnen, dass die Pandemie sich so ausweitet mit solchen Konsequenzen.“
Am Boden zerstört
Nach der Eröffnung des hübschen Lädchens, der viel in Eigenleistung durch Barbara und ihren Ehemann André hergerichtet wurde, sei alles „so super angelaufen“. Dann aber kam der Lockdown, das so lukrative Weihnachtsgeschäft – gerade in einem Laden mit Geschenksortiment – fiel ins Wasser. „Ich war echt am Boden zerstört, ich habe gedacht, das kann doch alles nicht wahr sein“, erinnert sich die 50-Jährige, „und trotzdem: Ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich mir mit dem Laden einen Lebenstraum erfüllt hatte und daher kann so ein Schritt einfach nicht falsch sein.“
Sortiment aufgestockt
Natürlich habe es gerade in den zähen Monaten in diesem Frühjahr Zeiten gegeben, in denen die Verzweiflung Überhang zu nehmen schien, irgendwie aber sei es immer weiter gegangen. „Ich habe mir irgendwann mal gesagt, entweder ist das jetzt das totale Ende oder wir starten danach komplett durch und zwar mit allen Konsequenzen“, sagt Barbara Knops und zeigt hinter sich auf die Wand mit den unzähligen weißen Blechdosen, so, wie sie früher in Apothekerregalen gestanden haben. „Dies alles sind Teesorten, wir haben mit rund 80 gestartet und haben nochmals aufgestockt auf mehr als 150 Sorten.“ Die sympathische Einzelhändlerin öffnet eine der Schubladen. „Das ist unser Stachelbeere-Baiser-Torte-Tee“, erklärt sie, das Aroma verteilt sich schnell im Thekenbereich. „Besonders beliebt ist derzeit auch die Sorte ,Bitter-Limonade’, sie hat eine sehr erfrischende Grapefruit-Zitrone-Note, genau richtig bei diesen Temperaturen.“
Alles wird gut
Laden begeistert durch Vielfalt und Stil
Der „Lieblingsladen“, Friedrichstraße 119, bietet Tee und Feinkost, Wohnaccessoires, Schmuck und Geschenke. Das Geschäft ist wochentags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet (mittwochs geschlossen).
Weitere Informationen gibt es auf www.lieblingsladen.net
Weil der „Lieblingsladen“ aufgrund seines Teesortiments und dem Feinkostangebot – Gewürze, Essig, Öl – als Lebensmittelgeschäft gilt, brauchten die Kunden für einen Einkauf keinen Schnelltest – unabhängig von den Inzidenzen. „Das war ein wenig unverständlich für viele, weil wir eben auch anderes Sortiment haben und wird durften auch kein Hinweis-Schild oder Ähnliches draußen anbringen.“ Nun aber, da die Inzidenzen sinken, die Schnelltestpflicht zeitnah wegfällt, ist sich Barbara Knops sicher: Es geht wieder bergauf. „Ich freue mich so auf unsere Kunden und ganz tief in mir drin weiß ich: Alles wird gut und ich habe alle richtig gemacht.“