Velbert. In NRW warten 3700 Förderschulen darauf, mit Lolli-Tests versorgt zu werden. Auch die Velberter Förderschulen erhoffen sich davon mehr Normalität
Die Schule am Thekbusch unterrichtet Kinder und Jugendliche, die in allen Lebensbereichen auf Unterstützung angewiesen sind. Etliche von ihnen haben zudem eine lebensbedrohliche Grundkrankheit. „Diese Schülerinnen und Schüler brauchen unseren besonderen Schutz“, betont der Schulleiter Bernhard Schidelko. Deswegen lernen alle Klassen – abgesehen von der Abschlussklasse – im Distanzunterricht. Unsere Förderung ist mit dem persönlichen Bezug der Lehrenden zu den Schülerinnen und Schülern verhaftet“, erklärt Schidelko und fährt fort: „Deswegen sehnen wir uns nach schulischer Normalität.“
Mehr Sicherheit mit Lolli-Tests
Diese Normalität möchte die Schule mit so genannten Lolli-Tests erlangen. Diese Tests werden von den Kindern besser akzeptiert und die Handhabung sei einfacher. Außerdem zählen die Lolli-Tests zu den PCR-Tests und geben ein valideres Ergebnis als Schnelltests.
„Die Lolli-Tests werden in einem Labor innerhalb eines Tages ausgewertet. So könnten wir den präsenten Wechselunterricht wiederaufnehmen und die Kinder könnten alle zwei Tage unterrichtet werden“, fasst der Schulleiter zusammen.
Auslieferung verzögert sich
Die Schule am Thekbusch rechnete letzte Woche schon mit einer Lieferung der Tests. Die Lieferung verzögerte sich jedoch, da in NRW etwa 3700 Förderschulen für die Versorgung mit den Tests mit Laboren verknüpft werden müssen.
Laut der aktuellen Verordnung zur Eindämmung der Pandemie sollen die Schulen ab einer Inzidenz über 165 geschlossen werden. Dazu gehören jedoch nicht die Abschlussklassen und Förderschulen für Kinder und Jugendliche, die in ihrer geistigen, körperlichen und motorischen Entwicklung eingeschränkt sind.
„Wir haben uns trotzdem für das Distanzlernen entschieden, da unsere Schülerinnen und Schüler häufig Risikopatienten sind“, erklärt Bernhard Schidelko.
80 Kinder im Förderzentrum Nord
Etwa 80 Kinder und Jugendliche sind im Moment im Förderzentrum Nord im Haus – die anderen 220 Schülerinnen und Schüler befinden sich im Distanzunterricht. „Bei uns nehmen die Abschlussklassen, Notgruppen – mit Kindern, die zu Hause beispielsweise nicht betreut werden können – und Kinder, die den Computer in der Schule brauchen, vor Ort am Unterricht teil“, fasst die Rektorin Astrid Lohmann zusammen.
Seit Weihnachten haben die Kinder zwei bis dreimal die Woche Videokonferenzen. „Die Kolleginnen und Kollegen vermitteln den Lernstoff trotz der aktuellen Lage sehr gut, doch für die soziale Entwicklung braucht es mehr – es braucht den Austausch mit unterschiedlichen Menschen“, erklärt Lohmann.
Schule hat höheren Stellenwert
Die Rektorin hat beobachtet, dass die Schule für viele Kinder und Jugendliche einen neuen Stellenwert bekommen hat. „Wir freuen uns mit den Lolli-Tests hoffentlich wieder mehr in Richtung Normalität gehen zu können“, betont Astrid Lohmann.
Bisher habe das Förderzentrum auf Selbst-Schnelltests gesetzt. „Selbst die Erstklässler waren sehr zuverlässig bei den Test“, erinnert sich die Pädagogin bewundernd. Von den Lolli-Tests erhofft sich das Förderzentrums eine zeitsparende und validere Lösung.
Lolli-Tests
Die Lolli-Tests bieten eine Alternative für Schnelltests. Da die Handhabung kinderfreundlicher ist als die bekannten Nasen-Abstrich-Tests, sollen die Lolli-Test in Grund- und Förderschulen eingesetzt werden.30 Sekunden lutschen die Kinder dafür an dem Abstrichstäbchen - danach werden Stäbchen an ein Labor geschickt. Bei den Lolli-Test handelt es sich um PCR-Tests.