Velbert. In vielen Unternehmen werden Teststationen eingerichtet. Die Industrie- und Handelskammer fordert sogar noch, auch betriebsintern zu impfen.

„Die gültige Corona-Schutzverordnung setzt die richtigen Prioritäten, indem sie Schnell- und Selbsttests größere Bedeutung einräumt“, heißt es vonseiten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf. Seit Anfang des Jahres ist das Testen in der Mitte der Gehttps://www.duesseldorf.ihk.de/sellschaft angekommen, sowohl Privatleute als auch Arbeitgeber und -nehmer lassen sich immer häufiger auf das Corona-Virus untersuchen oder machen es selbst.

Bereits seit Januar

„Seit Januar bieten wir Corona-Tests für unsere Mitarbeiter an“, sagt Bettina Janke, Unternehmenssprecherin von Witte in Velbert. „Wir haben eine Fachkraft im Haus, die die Schnelltests bei allen durchführt, die das möchten.“ Um einen Test zu erhalten, kann die Belegschaft online einen Termin vereinbaren. Die Resonanz sei gut. „Ein großer Teil der Mitarbeiter, die noch vor Ort sind, nutzt das“, sagt Janke. Die meisten aber arbeiteten mittlerweile sowieso mobil in den eigenen vier Wänden.

Zutritt nur nach Temperaturmessung

Wer doch in einem der beiden Velberter Witte-Standorte erscheinen muss, dessen Körpertemperatur wird direkt im Eingangsbereich von einer Thermalkamera gemessen. Außerdem sind die Anwesenheitspläne so ausgearbeitet, dass sich nur wenige Mitarbeiter gleichzeitig in den verschiedenen Räumen aufhalten. Häufig steht Janke zudem mit einem Corona-Team in Verbindung, dessen Mitglied sie auch ist. „Einmal in der Woche tauschen wir uns da aus und fragen: ‚Gibt es weitere Maßnahmen, die unsere Mitarbeiter noch besser schützen?’“

Auch die Velberter Unternehmen haben einen großen Teil ihrer Belegschaft ins Homeoffice geschickt.
Auch die Velberter Unternehmen haben einen großen Teil ihrer Belegschaft ins Homeoffice geschickt. © dpa | Fabian Strauch

Starke Verbindungen nach China

Bisher habe man immer frühzeitig auf die jeweils aktuelle Corona-Situation reagieren können. „Wir haben aber natürlich auch ganz starke Verbindungen nach China, weshalb wir bereits Anfang letzten Jahres sehr sensibilisiert waren“, sagt die Unternehmenssprecherin. „Wir haben vorausschauend darüber diskutiert, was das alles für uns bedeuten könnte.“

Tests für jedermann

Nicht nur in den Firmen wird immer mehr getestet, auch Privatpersonen können sich seit dem 8. März mindestens einmal wöchentlich testen lassen. Tests sind auch die Voraussetzung für den Einkauf in lokalen Geschäften.

Absolviert werden die Untersuchungen in den Testzentren oder zum Beispiel von Apotheken oder Ärzten. Bezahlt werden sie vom Staat.

50 Prozent im Homeoffice

Beim Velberter Automobilzulieferer Huf arbeitet man aktuell noch am Ablauf der Tests, die bald regelmäßig durchgeführt werden sollen. „Eine größtmögliche Anzahl an Tests ist bestellt“, sagt Unternehmenssprecherin Maria Lahaye-Geusen. „Derzeit wird ein optimaler Testablauf vorbereitet, um schnell, effizient und vor allem mit gehörigem Abstand testen zu können.“ Doch wie bei Witte arbeiten aktuell sowieso nur recht wenige Mitarbeiter vor Ort. „Die Home-Office-Quote beträgt weit über fünfzig Prozent. Überall, wo möglich, arbeiten die Mitarbeiter mobil.“ Wer doch kommen muss, wie etwa in der Fertigung, soll „durch Abstandsregelungen, Maskenpflicht, Desinfektionspausen“ geschützt werden. Bisher sei das Unternehmen gut durch die Krise gekommen. Die Infektionsrate, sagt Lahaye-Geusen, sei minimal.

Innerbetriebliche Impfpläne

Aus Sicht der IHK sind die Tests aber nur ein erster Schritt. „Gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf und dem Kreis Mettmann ermuntern wir unsere großen Mitgliedsunternehmen, schon jetzt ihre Betriebsärzteschaft oder medizinischen Dienstleister zu kontaktieren. Wenn die nationale Impfstrategie ausgeweitet wird, und ausreichend Impfstoff verfügbar ist, müssen innerbetriebliche Impfpläne sofort greifen können“, lässt sich Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, in einer Pressemitteilung zitieren. Wann dieses Vorhaben genau in die Tat umgesetzt werden kann, ist noch unklar.

Die IHK geht aber grundsätzlich davon aus, dass die Betriebsärzte die bundesweite Impfkampagne ab dem „zweiten Quartal“ dieses Jahres unterstützen könnten. Bis dahin dürfte das – mindestens – allwöchentliche Testen die beste Handlungsempfehlung an die Unternehmen sein.