Velbert. Viele Velberter Arbeitnehmer sind aus dem Büro und aus dem Amt ins Heimbüro umgezogen. Doch dass ist nicht allen Beschäftigten möglich.

In vielen Velberter Privatwohnungen leuchten derzeit tagsüber die Computerbildschirme, es wird gearbeitet. Wegen der Corona-Pandemie sind viele Arbeitnehmer ins Homeoffice ausgewichen, auch bei den großen Firmen der Schlossstadt und in der Stadtverwaltung. Von einer Verpflichtung zum Homeoffice halten die Unternehmen allerdings nichts.

Homeoffice-Quote von 50 Prozent

Die Home Office-Quote bei Huf betrug in den vergangenen Monaten im Durchschnitt über 50 Prozent, pandemiebedingt lag sie teilweise deutlich höher, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen würde überall dort, wo immer es betriebliche Abläufe zuließen, die Quote für das mobile Arbeiten derzeit maximal ausgeweitet, um die Ansteckungsgefahr so weit wie möglich zu reduzieren. Meetings mit Kunden fänden bis auf wenige Ausnahmefälle digital statt.

Heimarbeit bei der Stadtverwaltung

Bei der Stadtverwaltung haben rund 240 Beschäftigte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eine Einzelvereinbarung zum Homeoffice unterzeichnet. Die jeweiligen Vereinbarungen erlauben ein Homeoffice in Absprache zwischen Vorgesetzten und Beschäftigten mit größtmöglicher Flexibilität hinsichtlich des Umfangs und der einzelnen Tage, an denen die Beschäftigten ihren Dienst im Homeoffice verrichten.

Infektionsrisiko mindern

Auch bei Witte in Velbert arbeiten derzeit fast alle Beschäftigten aus administrativen Bereichen regelmäßig mobil von zuhause aus. Seit dem ersten Lockdown im März 2020, hat das Unternehmen seine Mitarbeiter aufgerufen möglichst von zuhause aus zu arbeiten, um das Infektionsrisiko zu vermindern.

Aber es ist nicht jedem möglich, seinen Job in den heimischen vier Wänden zu erledigen, sei es, dass er seine Arbeit nur vor Ort im Werk durchführen kann oder aber, dass zuhause nicht gearbeitet werden kann, weil die Umstände dort es nicht möglich machen.

"Gesundheit hat oberste Prorität"

"Die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität. Deshalb haben wir mit unserem Safe-WITTE Programm viele Maßnahmen umgesetzt, damit die Beschäftigten auch vor Ort geschützt sind", erklärt Witte-Geschäftsführer Rainer Gölz. So seien an den Eingängen aller Standorte Thermal-Kameras installiert, die die Temperatur der Eintretenden messen. In regelmäßigen Abständen würden den Mitarbeitern zudem Corona-Schnelltests angeboten. In der gesamten Firma herrsche Maskenpflicht, jedem stünden Desinfektionsmittel zur Verfügung und die Kantine biete nur noch Essen zu mitnehmen an.

Führungskräfte angewiesen

Zudem seien die Witte-Führungskräfte in der Verantwortung die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort zu regulieren, zum Beispiel durch die Einteilung in „Anwesenheits-Slots“, in denen jeweils nur sehr wenige Personen gleichzeitig vor Ort sind. Meetings, auch große Mitarbeiter-Informationsveranstaltungen würden seit Beginn der Pandemie sowieso nur noch digital abgehalten.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Velbert mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter. +++

Für die Produktion vor Ort

Auch bei Huf müssen die Mitarbeiter in de Fertigung natürlich vor Ort sein, weil die Produktion aufgrund gestiegener Kundenabrufe weiterläuft. "Umfangreiche Regelungen und zusätzliche Präventionsmaßnahmen sorgen für den bestmöglichen Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung," erklärt das Unternehmen. All dies habe dazu geführt, dass es bei Huf nahezu keine Infizierten gebe.

Flexible Regelungen

„Die flexiblen Regelungen für mobiles Arbeiten bei Huf haben sich sehr bewährt. Auch nach der COVID-19-Pandemie werden wir als Richtwert den Anteil von 50 Prozent Home Office beibehalten“, erläutert Sabine Franke, als Senior Vice President HR verantwortlich für das weltweite Personalwesen bei Huf. „Eine Verpflichtung zum Home Office lässt außer Acht, dass sich gerade Produktionsunternehmen auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen müssen und in vielen Bereichen, nicht nur in produktionsnahen, ein Mindestmaß an Präsenz erforderlich und sinnvoll ist," so Franke.

Positive Erkenntnisse gewonnen

Von einer Verpflichtung zum mobilen Arbeiten, wie von einigen Politikern jetzt gefordert, hält auch Witte-Geschäftsführer Gölz nichts. Denn auch wenn es möglich sei, gäbe es s.o. vielfältige Hindernisse. Aber auch nach Corona will Witte weiter großzügige Regelungen für das mobile Arbeiten beibehalten, schließlich habe man diesbezüglich im vergangenen Jahr viele positive Erkenntnisse gewonnen.​ Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.