Velbert. Trotz der Corona-Pandemie hat die Sparkasse einen ähnlich großen Überschuss wie 2019 erwirtschaftet. Zwei Drittel der Konten sind Online-Konten.

Die Sparkasse HRV will ihre Kontogebühren in diesem Jahr stabil halten. Dies erklärten der Vorstandsvorsitzende des Geldinstituts, Udo Zimmermann und das Vorstandsmitglied Josef Stopfer auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag. „Die Pandemie ist nicht der richtige Zeitpunkt, um die Preise zu erhöhen“, sagte Stopfer, der zugleich betonte, dass das Institut die Preisentwicklung im Umfeld durchaus im Auge habe.

Insgesamt zog die Sparkasse HRV eine positive Bilanz des Corona-Jahres 2020. Die Bilanzsumme ist im vergangenen Jahr sogar um 6,8 Prozent aus 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Man habe wie schon im Jahr zuvor einen Überschuss von rund 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet und könne wohl auch in diesem Jahr wieder eine Millionen Euro an de Träger – die Städte Hilden, Ratingen und Velbert – überweisen.

18.000 Zugriffe auf die Homepage

Dennoch war auch für die Sparkasse das abgelaufene Jahr ein besonderes. „Die Welt wird nach Corona nicht mehr so sein wie zuvor“, erklärte Zimmermann. So habe die Pandemie den Trend hin zur Digitalisierung beschleunigt. Gut zwei Drittel (66 Prozent) der Girokonten seien mittlerweile Online-Konten. Im letzten Jahr habe es 6,5 Millionen Zugriffe – täglich also rund 18.000 – auf die Homepage der Sparkasse gegeben. Das kontaktlose Zahlen, sogar beim Bäcker für die Brötchen, habe enorm hinzu gewonnen.

Beratungsgespräche am Telefon

Die Sparkasse HRV freut sich über einen guten Jahresabschluss.
Die Sparkasse HRV freut sich über einen guten Jahresabschluss. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Zugleich hätten sich, so Zimmermann, auch die Beratungsgespräche verlagert: Das Kundenservicecenter registrierte 236.000 Anrufe, rund 770 pro Tag. Welche Auswirkungen die schnell fortschreitende Digitalisierung auf das Filialnetz des Geldinstitutes haben wird, „wollen wir in aller Ruhe bewerten“, sagte Zimmermann. Es seien jedenfalls noch keine Entscheidungen gefallen. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.

140 Förderkredite vermittelt

Rund 800 Gespräche mit Gewerbekunden haben die Mitarbeiter der Sparkasse im Corona-Jahr geführt, es ging dabei um Tilgungsaussetzungen und die Möglichkeit von Fördermitteln. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der KfW-Bank konnten 140 Fördermittelkredite mit einer Summe von fast 27 Millionen Euro vermittelt werden. „Dabei haben wir auch einigen Kunden anderer Banken geholfen, die dort keine Unterstützung bekommen hatten“, berichtete Zimmermann. Er sieht derzeit noch keine Anzeichen für eine steigende Zahl von Insolvenzen. „Ich hoffe, dass das so bleibt“, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Ein großer Arbeitgeber

Mit 631 Beschäftigten ist die Sparkasse HRV ein großer Arbeitgeber im Kreis Mettmann, darunter sind auch 28 Auszubildende. Durch Corona hat die Home-Office-Quote deutlich zugenommen. 200 Mitarbeiter sind technisch so ausgestattet, dass die auch von Zuhause aus arbeiten können.

Einen weiteren wichtigen Platz nehmen in der Sparkasse auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Förderung von Frauen ein. Im Bereich der Führungskräfte liegt der Frauenanteil derzeit bei gut 30 Prozent.

Spareinlagen wachsen

Weil wegen des Lockdown die Sparkassenkunden weniger konsumieren konnten, wuchsen die Spareinlagen : die Giroeinlagen nahmen um 14, 6 Prozent zu, auf dem guten alten Sparbuch landeten 5,7 Prozent mehr. Dabei gibt es keine Zinsen. „Die Inflation lag im Februar bei 1,3 Prozent. Die Sparer verlieren damit am Ende des Jahres sogar trotz Sparens Geld“, gab Zimmermann zu bedenken. Die Sparkasse geht aktiv auf die Kunden zu und rät zum Vermögensaufbau mit Wertpapieren. So sind die Wertpapierumsätze um 55 Prozent gewachsen, Wertpapier-Sparpläne um 16 Prozent.

Lokale Vereine unterstützt

Stolz ist die Sparkasse auf die Unterstützung von lokalen Vereinen: von der Anzeige in der Vereinszeitung bis zur Anschaffung von Defibrillatoren für den Sanitätsdienst. Insgesamt 720.000 Euro gingen an Sport- und Kulturvereine, Kindertagesstätten und Schulen sowie an Senioren- und Pflegeeinrichtungen.