Neviges. „Bärenmord“ heißt der neue Krimi der Autorin Tanja Heinze. Darin spielt eine Edelprostituierte eine Rolle, die im beschaulichen Neviges wohnt.

Ein Krimi ganz ohne Nevigeser Lokalkolorit, das kommt für die Wuppertaler Autorin Tanja Heinze ebenso wenig in Frage wie ein Krimi ganz ohne Hund. Schließlich sorgt ihr Münsterländer Basco dafür, dass sie regelmäßig an die frische Luft kommt, wenn sie daheim am Schreibtisch tüftelt und grübelt und all ihre guten Ideen in einer spannende Geschichte zusammenfließen. Auch für „Bärenmord“, so der Titel ihres neuen Krimis, streifte sie wieder durch die Nevigeser Altstadt – und verguckte sich sogleich in das alte bergische Haus Elberfelder Straße 14 mit seinem leerstehenden Schaufenster direkt neben der Hofeinfahrt zum Kloster. „Ich dachte sofort: Es ist perfekt.“ Nicht als Tatort – denn morden lässt Tanja Heinze lieber in ihrer Heimatstadt Wuppertal. Sie möchten keine Nachrichten aus Velbert verpassen? Dann abonnieren Sie einfach unseren Newsletter.

Prostituierte kommt aus Neviges

Jede Menge Neviges ist trotzdem wieder in dem Roman, den die 45-Jährige als ihren politischsten bezeichnet: Führen die Mordspuren doch auch in die ehemalige DDR. Aber zurück nach Neviges, zurück in die Elberfelder Straße 14. Hier sitzt in ihrem Buch die Galerie „Alpha und Omega“, die sich auf religiöse Motive spezialisiert hat. Und hier verkehrt auch gern die Edelprostituierte Sabina, die ums Eck in der Elberfelder Straße wohnt und nur selten ohne ihren furchteinflößenden Hund Voltaire auf die Straße geht. „Genau genommen hat sie einen Saarloswolfshund. Das ist ein Mischung, halb sibirischer Wolf und halb deutscher Schäferhund“, erläutert Tanja Heinze.

Ein Serienmörder geht um

„Bärenmord“ ist das elfte Buch

„Bärenmord“ ist Tanja Heinzes elftes Buch. Es ist ab sofort im Buchhandel erhältlich bzw kann zum Abholen bestellt werden. „Bärenmord“, BoD Verlag, ISBN 9783753429847. Kosten: 10,99 Euro.

Die Autorin arbeitet bereits an ihrem nächsten Krimi mit dem Titel „Traumfänger“. Darin spielt ein Zirkus eine entscheidende Rolle, der in Neviges gastiert.

Was genau die Galerie und die geheimnisvolle Sabina nun mit jenem Serienmörder zu tun haben, der in Wuppertal sein Unwesen treibt, das soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Klar ist nur: Mit einem so verzwickten und auch brutalen Fall hatte es Mathilde Krähenfuß, die „Miss Marple“ aus Wuppertal, noch nie zu tun. Da muss sie Kriminalhauptkommissar Herbert Mucke schon ziemlich auf die Nerven gehen, es sind schließlich drei Tote. „Es ist zwar ziemlich gruselig, aber Mathilde bleibt die alte und verliert auch hier nicht ihren Witz und Charme“, erzählt Tanja Heinze. Wie bei all ihren Romanen, so bekam die Autorin wieder die zündende Idee eher nebenbei im Alltag. Denn seit jeher besucht sie liebend gern das Teddybärenmuseum, das wiederum eine entscheidende Rolle in „Bärenmord“ spielt.

Auch Teddys werden erstochen

„Bärenmord“ heißt der neue Krimi von Tanja Heinze. Die Wuppertalerin sucht gerne in Neviges nach Schauplätzen für ihre Romane.
„Bärenmord“ heißt der neue Krimi von Tanja Heinze. Die Wuppertalerin sucht gerne in Neviges nach Schauplätzen für ihre Romane. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Kurz zum Inhalt: In einer Wuppertaler Stadtteilzeitung macht ein Redakteur eine grausame Entdeckung: Der 75-jährige Rentner Bernd Bauer liegt tot in der Redaktion, mit einem Messer im Herzen. Fast zur gleichen Zeit finden die Inhaber des Teddybärenmuseums einen symbolisch erstochenen Teddy. Nur wenige Tage später liegt in der Kältekammer einer Metzgerei eine weitere Leiche, und wieder steckt ein Messer in einem Teddybären. Kriminalhauptkommissar Mucke und sein Team ermitteln fieberhaft, erste Spuren führen zu der Prostituierten aus Neviges. Ob sie aber wirklich etwas mit den Morden zu tun hat?

So gruselig und brutal die Handlung in „Bärenmord“ auch zuweilen ist, so sehr merkt man hier Tanja Heinzes zweite Leidenschaft neben dem Schreiben: Mit Begeisterung hat die Autorin einst an der Bergischen Universität Philosophie studiert. „Es geht in dem Buch auch um ein Werk Michelle Foucaults, es geht um die Themen Überwachen und Strafen.“ Mit einem überraschenden Ende, das der Leser in dieser Form nie geahnt hätte.

„Globuli“ als Bonbon zum Schluss

Wer von „Bärenmord“ noch nicht genug hat: Direkt im Anschluss an das letzte Kapitel kann man bei „Globuli“, so der Titel des Zusatzkrimis, noch ein wenig weiter zittern: „Globuli ist im März 2020 online erschienen, ich habe das Material jetzt noch mal überarbeitet.“ Unter anderem geht es um ein Dinner, das Spürnase Mathilde Krähenfuß so schnell nicht vergessen wird.