Neviges. . Panik-Gen heißt der neue Krimi von Tanja Heinze. Gemordet wird in Wuppertal, aber in einer Klinik in Neviges geschehen geheimnisvolle Dinge.

Wer hat die bildschöne Philosophie-Studentin Ellen Blubach auf dem Gewissen, die erschlagen hinter einer Ausstellungshalle des Skulpturenparks Waldfrieden liegt? Die Spur des Mörders führt auch nach Neviges, genau gesagt zur Kleinen Höhe. Denn hier, in der Medicor-Klinik, nahm die Tote an einer Medikamenten-Testreihe zur Erforschung von Panik-Attacken teil. Der neue Krimi „Panik-Gen“ der Autorin Tanja Heinze hat nicht nur jede Menge Wuppertaler Lokalkolorit, die 44-Jährige hat auch ein aktuelles Nevigeser Thema verarbeitet.

Medicor-Klinik statt Forensik auf der Kleinen Höhe

Die Kleine Höhe an der Stadtgrenze zwischen Neviges und Wuppertal. Die Gegend spielt eine große Rolle in Tanja Heinzes neuem Roman.
Die Kleine Höhe an der Stadtgrenze zwischen Neviges und Wuppertal. Die Gegend spielt eine große Rolle in Tanja Heinzes neuem Roman. © Uwe Möller

„Ich gehe oft mit meinem Hund auf der Kleinen Höhe spazieren und verfolge natürlich die Forensik-Diskussion. Und dachte mir, nein, das hier ist viel zu schön für so einen Klotz mit hoher Mauer.“ In ihrem neuen Krimi „Panik-Gen“ macht Tanja Heinze kurzen Prozess mit den Planungen: „Ich hab da einfach die Medicor-Klinik hingesetzt, die ist nicht so wuchtig.“ Dafür passieren hinter ihren Mauern wunderliche Dinge, aber mehr wird hier nicht verraten. Schließlich sollen die Leser mitfiebern, wenn Mathilde Krähenfuß, freie Mitarbeiterin der Ronsdorfer Gazette, mal wieder auf eigene Faust ermittelt.

Mathilde Krähenfuß ist oft schneller als die Polizei

Die liebenswert-schrullige Dame, absolute Lieblingsfigur der Autorin, lässt auch im dritten Krimi Kriminalhauptkommissar Herbert Mucke und sein Team zuweilen alt aussehen. „Mathilde muss dabei sein, an der hänge ich. Letzte Woche hatte sie Geburtstag“, sagt Tanja Heinze und muss selbst lachen, als ihre Mutter auf dem Kalender nachschaut. „Ja, am 16. März, da ist sie 66 geworden.“

Die schrullige Lieblingsfigur gehört zur Familie

Die Roman-Kultfigur gehört eben mittlerweile zur Familie. Auch Mathilde wurde auf einem Spaziergang „geboren“, an der frischen Luft kommen Tanja Heinze immer die besten Einfälle: „Ich sah eine Frau mit Hut und dachte spontan: So eine muss es sein. Reporterin, clever, ein bisschen verschroben und mit Hund.“ Seitdem ist Mathilde Krähenfuß nebst Mischling Lotte aus ihren Büchern nicht mehr wegzudenken.

Genaue Recherche im Skulpturenpark Waldfrieden

Bei ihren Recherchen überlässt Tanja Heinze, die neben ihren Krimis bereits sieben Romane geschrieben hat, nichts dem Zufall. Den Skulpturenpark liebt sie heiß und innig und kennt sich auch gut aus, aber „damit auch wirklich alles stimmig ist“, traf sie sich hier noch mehrmals mit der Pressesprecherin des Parks. Selbst liest Tanja Heinze, die wie das Opfer Ellen Blubach Philosophie studiert hat, übrigens keine Thriller. „Lieber Geschichtliches. Aber beim Schreiben, da lasse ich meiner Phantasie dann freien Lauf.“ Übermäßig brutal geht’s in ihren Büchern nicht zu. „Klar, es gibt eine Tote, das muss sein, aber das war es dann auch schon. Mich interessieren eher die zwischenmenschlichen Verstrickungen.“

Liebhaber des Mordopfers spielt eine mysteriöse Rolle

Und die gibt es in „Panik-Gen“ zur Genüge: Mysteriös die Rolle von Dr. Kleinert, dem Liebhaber des Mordopfers. Während er diverse Medikamente gegen Panik-Attacken auf der Kleinen Höhe testen lässt, führt seine Tante in Hessen Gen-Manipulationen durch. Und wenn Mathilde Krähenfuß, die Miss Marple aus Wuppertal, mit dem Professor des Opfers vertraut beim Italiener um die Ecke sitzt, dann...mehr wird nicht verraten.

Autorin schwimmt täglich im Panoramabad

So leidenschaftlich gern Tanja Heinze schreibt, so diszipliniert tut sie das: „Im Sommer stehe ich gegen sechs Uhr auf, fahre ins Panoramabad zum Schwimmen,sitze dann mit Mittagspause und Hundausführen bis 16 Uhr am PC. Sonst geht das einfach nicht.“ Wie auf Kommando kommt Münsterländer Basco schwanzwedelnd hereingestürmt, der nächste Spaziergang zur Kleinen Höhe steht ja an.

Neviges ist Hauptschauplatz des nächsten Krimis

Zurzeit arbeitet Tanja Heinze an einem Roman mit dem Titel „Mutterherzen“, er erscheint im Herbst und fußt auf einer wahren Begebenheit. Auf den nächsten Krimi 2020 können sich die Nevigeser jetzt schon freuen: „Dann ist Neviges Hauptschauplatz. Neviges ist für mich ein Stück Heimat, das ist einfach eine Herzensangelegenheit.“

>>PANIK-GEN FOLGT AUF DROHNENOPFER

  • Panik-Gen ist erschienen im Verlag „Books on Demand“ und zum Preis von 9,99 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-7481-6247-6). Weitere Krimis der Autorin sind Drohnenopfer und Götterdämmerung, ebenfalls erschienen bei „Books on Demand“.