Velbert. Stadt und Verkehrsgesellschaft haben einen Online-Umfrage zum öffentlichen Nahverkehr gestartet. Erste Zwischenergebnisse liegen nun vor.

Was halten die Velberter vom Nahverkehr in ihrer Stadt? Das erfragt die Stadtverwaltung derzeit gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft (VGV) in der Online-Umfrage "Wegedetektiv Velbert". Die Hälfte der Umfragezeit, die noch bis Ende Februar läuft, ist nun vorbei; Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Insgesamt 119 Meldungen mit Anregungen, Kritik und Verbesserungsvorschlägen sind bereits auf dem Portal eingegangen. Jede von ihnen ist eine Markierung auf einem Velberter Stadtplan. Ein Schwerpunkt zeichnet sich in Velbert-Mitte ab, doch Verbesserungsvorschläge gibt es auch für Langenberg und Neviges.

Wenig Schutz am Busbahnhof

Besonders viele Marker für Kritik und Anmerkungen finden sich am Zentralen Omnibusbahnhof. Gleich mehrfach wird beanstandet, dass der ZOB den wartenden Fahrgästen im Winter bei Schnee sowie bei Regen kaum Schutz böte, und die Menschen pitschnass würden. Im Gegenzug gebe es im Sommer kaum Schatten auf den Bahnsteigen, da die Sonne erbarmungslos durch die Glasdächer scheine. Diese Kritik kann wohl jeder nachvollziehen, der bei miesem Wetter hier schon einmal auf seinen Bus gewartet hat oder im Sommer bei brütender Hitze gewartet hat.

Parkplatz wird vermisst

Ein weiterer Nutzer vermisst einen Park&Ride Parkplatz in der Nähe des ZOB, da die Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr an den Busbahnhof "katastrophal" sei.

Wartende Busse

Gerügt wird auch, dass Busfahrer am ZOB Pause machen. Es komme ständig zu Verwechselungen, man wisse nicht, wo man einsteigen solle. Auch die Taktzeiten der Busse in Richtung Heiligenhaus wurden bemängelt, die beiden Linien verkehrten zu schnell hintereinander, so dass oft lange Wartezeiten entstünden.

Schneebuslinien

Ein Kritiker regte an, Busse Richtung Langenberg häufiger verkehren zu lassen, damit Wuppertal und Essen mit der S-Bahn erreicht werden könnten. Ein anderer forderte den Ausbau der Schnellbuslinien.

Busse verkehren zu spät

Ein Anwohner in Birth kommt dort morgens nicht pünktlich weg, weil der erste Bus erst um 5.10 Uhr fährt. Für den Bereich Sonnenblume wurde eine eigene OV-Linie angeregt. Da hatte ein weiterer Nutzer eine andere Idee: "In den Abendstunden, Tagesrandzeiten und am Wochenende wäre on-demand Verkehr im Langenhorst, aber auch in anderen Ortsteilen sinnvoll, anstatt die Busse leer fahren zu lassen. Dadurch würde der ÖPNV deutlich attraktiver und wirtschaftlicher in den Ortsteilen werden."

Schlechte Noten für S-Bahn-Takt

Oft kritisiert wird der 30-Minuten-Takt der S9. Ein Beispiel: "Bei der S-Bahn ist eine Rückkehr zum 20 Minuten-Takt sowie zur Deutschen Bahn unerlässlich. Als täglicher Berufspendler nach Essen stehe ich jetzt lieber mit dem Auto im Stau. Das nervt weniger als die aktuelle Situation im ÖPNV." Am Langenberger Bahnhof wird auch eine Toilette vermisst.

Randgebiete besser anschließen

Für die Randgebiete Langenbergs wünschen sich die Bürger statt der Bürgerbusse eine richtige OV Linie mit Verbindungen an allen Tagen. In Werden gebe es jetzt einen Quartierbus. "Das wäre ein super Lösung für die Höhenlagen von Langenberg!", heißt es in einem Post.

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Kleine Busse einsetzen

Eine bessere Anbindung ist auch für das Wohngebiet Wimmersberg in Tönisheide gewünscht, auch hier könnte eine OV-Linie Abhilfe schaffen. Und auch Anwohner auf dem Pöthen in Neviges wünschen sich eine Verbindung in ihre Siedlung, auch hier wird ein Quartiersbus angeregt, der auch mit den engen Straßen gut zurecht kommen könnte. Am Rosenhügel hält seit der Einführung des RB 49 nur noch alle 30 Minuten eine Bahn, da gebe es Probleme mit einem vernünftigen Anschluss nach Düsseldorf, wird beanstandet.

Grundsätzliche Überlegungen

Und im Portal finden sich darüber hinaus auch ganz grundsätzliche Überlegungen zum öffentlichen Nahverkehr. So wird angeregt, generell jeden Bürger für einen Euro pro Tag mit einem Nahverkehrsticket auszustatten.

Noch bis zum 28. Februar

Noch bis zum 28. Februar können die Velberter ihre Anregungen in den "Wegedetektiv Velbert" eintragen. Am Ende soll das ein umfangreiches ÖPNV-Gutachten für Velbert erarbeitet werden. Ziel ist es, den ÖPNV zu optimieren und ihn für die Nutzerinnen und Nutzer noch attraktiver zu gestalten.

Alle Einträge werden im Anschluss durch die beauftragten Fachbüros für Verkehrsplanung, Planungsbüro VIA, Köln und MOBILE ZEITEN, Oldenburg, dokumentiert, für die weitere Bearbeitung ausgewertet und in die Planung integriert. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.