Velbert. Online können die Schwachpunkte des ÖPNV in Velbert markiert und Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Nahverkehr soll attraktiver werden.

Stadtverwaltung und Politik wollen wissen, was die Velberter vom hiesigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) halten. Ab Montag, 21. Dezember, ist nun die Online-Seite www.wegedetektiv.de/velbert freigeschaltet. Hier können Bürger bis zum 28. Februar ihre Anregungen für den Nahverkehr eintragen.

Die Verkehrsgesellschaft der Stadt hat im Mai ein ÖPNV-Gutachten für die gesamte Stadt beauftragt. Ziel dabei ist es den Nahverkehr attraktiver zu gestalten, so dass er von mehr Menschen genutzt wird. Damit soll ein Beitrag zur Verkehrswende geleistet werden. Die beauftragten Planungsbüros aus Köln und Oldenburg haben in einem ersten Arbeitsschritt das derzeitige Angebot hinsichtlich Qualität sowie Erreichbarkeit analysiert. Erste Ergebnisse der Untersuchung konnte Arnd Sulimma, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert (VGV), jetzt dem neuen Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität in dessen erster Sitzung präsentieren.

Unversorgte Gebiete

Dabei sei herausgekommen, dass das Stadtgebiet im Großen und Ganzen gut an den Nahverkehr angebunden sei. „Allerdings gibt es auch unterversorgte Gebiete wie den Pöthen in Neviges“, teilte Sulimma mit. Der neue Zentrale Busbahnhof funktioniere gut, hätten die Gutachter festgestellt. Es gebe gute Schnellbusverbindungen in die umliegenden Großstädte. Ein Lob, so Sulimma, habe die Qualität der eingesetzten Fahrzeuge erhalten. Sie sei von den Gutachtern als überdurchschnittlich bewertet worden.

Bebauungspläne beschlossen

In der ersten Sitzung des neuen Fachausschusses für Stadtplanung und Mobilität wurden auch eine Reihe von Entscheidungen gefällt.

So wurden mehrere Bebauungspläne beschlossen: Öhlersberg; Hospitalstraße/Tönisheider Straße und Hülsbecker Weg/Gut Stock. Zudem soll der Planentwurf Zur Dalbeck öffentlich ausgelegt werden. Dort sollen zwei neue Einfamilienhäuser entstehen.

Aber auch Schwächen wurden bereits entdeckt. So gebe es ein Diskrepanz bei den Taktzeiten, die beim Umsteigen längere Wartezeiten zur Folge hätte. Bei den Pendlerströmen vor allem nach Essen gebe es noch Potenziale für den ÖPNV, hier seien die Schnellbusse nicht voll ausgelastet. Und ausbaubedürftig sei eine Schnellverbindung in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Die gesamten Ergebnisse sollen im Mai des kommenden Jahres vorliegen.

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„Wegedetektiv Velbert“

Auf der Webseite „Wegedetektiv Velbert“ können Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Wochen ihre Anregungen, Fragen oder Verbesserungsvorschläge für den ÖPNV in Velbert und insbesondere für die Ortsbuslinien mitteilen. Anmerkungen und Hinweise können in eine digitale Karte eingetragen werden. Alle Einträge werden im Anschluss durch die beauftragten Fachbüros für Verkehrsplanung, Planungsbüro VIA, Köln, und Mobile Zeiten, Oldenburg, dokumentiert, für die weitere Bearbeitung ausgewertet und in die Planung integriert.

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) ist das Herzstück des Nahverkehrs in Velbert.
Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) ist das Herzstück des Nahverkehrs in Velbert. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Hoffen auf rege Beteiligung

„Ich bin überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger sich in dieser Phase motiviert einbringen werden und wir so einen guten und zukunftsweisenden ÖPNV aufstellen können“, ist sich der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka sicher. „Es ist wichtig, die Bürger hier mitzunehmen, denn gerade für sie sollen ja am Ende die Angebote in Velbert nutzbar sein.“ Die VGV und die Stadt Velbert hoffen auf eine rege Beteiligung.

Ziel ist ein Handlungskonzept

In den weiteren Arbeitsschritten werden basierend auf der Stärken-und Schwächen-Analyse die Potenziale herausgearbeitet und daraufhin ein Leitbild für die Entwicklung des ÖPNV in Velbert erarbeitet. Abschließend wird hierfür ein Handlungskonzept mit Maßnahmenkatalog erstellt, das dann zur Beschlussfassung den Ratsgremien vorgestellt wird. Weitere Nachrichten aus Velbert lesen Sie hier.