Velbert. Eine Hunde-Freilauffläche fehlt in Velbert. Die TBV haben nun ein Areal auf dem A 44-Deckel ausgeguckt. Ideen für einen Tierfriedhof gibt’s auch.

Gassigehen auf Pflaster und Asphalt, entlang Häusern und Straßen, dazu noch an der kurzen Leine, das hat was Tristes und eher wenig Artgerechtes. Zumal dann, wenn der Ausgang von Hunden ausschließlich so abläuft. Aber die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind – nicht zuletzt auch auf Betreiben der Politik und hier der Anregung der SPD – unterwegs, um nicht nur einen Hunde-Auslaufbereich, sondern explizit eine Hunde-Freilauffläche auszuweisen. Aktuell im Fokus ist ein Areal auf dem Lärmschutzdeckel der A 44 (Tunnel Birth), und zwar dort der Bereich zwischen der Straße Grünheide und dem Trimm-Dich-Pfad.

++Sie möchten keine Nachrichten aus Velbert mehr verpassen?

++

Ausschuss erteilte Suchauftrag

„Es ist gut, so etwas zu haben, und zwar möglichst in einer parkähnlichen Anlage“, sagt Bernhard Wieneck. Wegen der unterschiedlichen Siedlungsstruktur sei der Druck in Neviges und Langenberg vergleichsweise nicht so groß wie im Stadtbezirk Mitte, so der TBV-Geschäftsbereichsleiter weiter. Vom Umwelt- und Planungsausschuss gibt es seit letztem November den förmlichen Auftrag, ein Grundstück zu suchen. Für das Areal auf dem A 44-Tunnel sprechen nach Ansicht der TBV-Leute neben der Grünanlage selbst u. a. „insbesondere die zentrale Lage, gute Erreichbarkeit, Nähe zum Panoramaradweg und die in der Nähe (Parkplatz Waldfriedhof) verfügbaren Parkplätze“.

Weitere Flächen in Betracht ziehen

Hunde und Katzen sowie auch Kleintiere

Auf einem Tierfriedhof werden zuweilen auch Kleintiere wie etwa Kaninchen beerdigt, vor allem jedoch Hunde und Katzen. Träger sind u. a. Kommunen, Tierheime, private Betreiber oder auch Institutionen.

In ländlichen Gegenden sind Tierfriedhöfe vergleichsweise recht selten. Die ersten modernen Tierfriedhöfe entstanden hierzulande etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Man wolle nun erst einmal einen Anfang machen, ferner den tatsächlichen Bedarf ausloten und schauen, wie solch ein Angebot angenommen werde, erklärte Sven Lindemann auf WAZ-Anfrage. Zudem werde man weitere Flächen in Park-, Grün- und Gartenanlagen auf Verfügbarkeit und Eignung hin untersuchen, kündigte der TBV-Vorstand an.

Noch gibt’s rechtliche Hürden

Im Bereich des Nordfriedhofs – hier eine Luftaufnahme aus den Sommermonaten – ist bereit ein Areal im Flächennutzungsplan für die Nutzung als Tierfriedhof ausgewiesen.
Im Bereich des Nordfriedhofs – hier eine Luftaufnahme aus den Sommermonaten – ist bereit ein Areal im Flächennutzungsplan für die Nutzung als Tierfriedhof ausgewiesen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Ganz zu Anfang der Überlegungen hatte es auch den Ansatz gegeben, einen eingezäunten Bereich zu schaffen und ihn Hunden und ihren Haltern zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile wird eine Freilauffläche favorisiert – für die allerdings noch rechtliche Hürden beiseite geräumt werden müssen. So wäre hierzu erstens ein entsprechender grundsätzlicher Beschluss der Stadt erforderlich, müsste zweitens die ordnungsbehördliche Verordnung der Stadt über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung geändert werden. Per Straßenverordnung gilt noch allgemeiner Leinenzwang in allen Grünanlagen. Ergo müsste ein Ausnahme-Passus her. Das Ganze kommt in der ersten Sitzungsrunde 2021 auf den Tisch.

Separate Fläche mit eigenem Eingang

Im Laufe nächsten Jahres möchten TBV-Führung und -Verwaltungsrat gerne zu einer Entscheidung in Sachen Tierfriedhof kommen, für den sich zuletzt in dem Gremium ausdrücklich die Piraten-Fraktion stark gemacht hatte. Die AG Friedhöfe sei an den Überlegungen beteiligt, berichtet Lindemann, konkret werde man dafür eine Fläche am Nordfriedhof vorschlagen. „Auf jeden Fall aber eine separate Fläche und keine auf dem Friedhof. Sondern angrenzend und mit eigenem Eingang.“ Dort existiert Wieneck zufolge bereits eine entsprechende Ausweisung im Flächennutzungsplan.

Nur für Haustiere gedacht

Im Wesentlichen wird es sich um eine Rasenfläche mit eingelassenen Steinen handeln, so die aktuelle Marschrichtung, wo ausschließlich Heim- bzw. Haustiere begraben werden können. „Das wird umzäunt und mit Wegen eingerichtet. Es soll ordentlich werden.“ Zu klären ist auch noch das Betreibermodell – ob durch die TBV oder in privater Hand. Zumindest hat bei den TBV bereits ein Interessent vorgesprochen, der sich so etwas vorstellen könnte.