Velbert. . Hundefreunde: „Velbert hat genug Grünflächen“. Stadt: „Wir haben keine geeignete öffentliche Fläche dafür“
Die Hundefreunde in Velbert vermissen weiterhin eine Spielwiese für ihre Vierbeiner. „Warum gibt es keine Freilaufflächen für Hunde?“, fragt WAZ-Leserin Nicole Geister. Schließlich gehört es zur artgerechten Haltung von Hunden, dass die Tiere auch ausreichend Auslauf haben.
„Die Stadt hat leider keine öffentlichen Flächen zur Verfügung, die für freilaufende Hunde ausgewiesen werden können“, bedauert Pressesprecher Hans-Joachim Blissenbach. 4500 Hunde sind in Velbert gemeldet – aber es gibt nicht eine einzige offizielle Hundewiese. „In ganz Velbert gibt es unserer Meinung nach genügend geeignete Grünflächen“, argumentiert der Verein Velberter Hundefreunde in einem Offenen Brief an Bürgermeister Stefan Freitag.
Um Hunde artgerecht zu halten, müssen die Tiere wie auch Menschen soziale Kontakte aufbauen und pflegen, erläutern die Tierfreunde. „Wenn ein Hund eine Stunde mit seinen Artgenossen gespielt hat, ist das wie ein zweistündiger Spaziergang“, betont Natalie Dreher-Leier von den Velberter Hundefreunden. Für die Haltung der Stadt, dass keine Fläche als Spielwiese zur Verfügung stehe, haben die Velberter Hundefreunde kein Verständnis.
Hundefreunde verweisen auf die Nachbarstadt Wülfrath
„Unsere Nachbarstadt Wülfrath hat zum Beispiel gleich vier offizielle Hundefreilaufflächen. Und Velbert mit seinen Grünflächen und seiner Größe sollte doch da spielend mithalten können“, gibt Natalie Dreher-Leier zu bedenken. So gäbe es für eine Hundewiese am Birther Tunnel, in der Flandersbach oder an der Abtsküche zum Beispiel genug Möglichkeiten.
Die Hundefreunde fragen sich: „Wo sollen wir denn noch hin mit unseren Hunden - etwa durch die Velberter Innenstadt spazieren?“ Falls Hundehalter nicht angeleint mit ihren großen Vierbeinern durch die Fußgängerzone flanieren, gibt es jedenfalls Ärger.
Peter Kröger, Leiter des städtischen Ordnungsdienstes: „Bei Verstößen drohen Bußgelder, das wird teuer.“ Auch Verschmutzungen durch Hundekot werden nicht hingenommen und sofort geahndet. „Ein Hundehaufen, der vom Hundehalter nicht entfernt wird, kostet 35 Euro Bußgeld“, betont Peter Kröger.
Will man in Velbert nicht ständig Knöllchen riskieren, ist man gezwungen, seinen Hund nirgendwo freilaufen zu lassen, kritisiert der Verein Velberter Hundefreunde. Aber keinerlei Auslauf zu gewähren, das widerspricht einer artgerechten Haltung. Die Stadt muss dringend eine Lösung finden, um zumindest eine Hundewiese auszuweisen. Ansonsten sind Konflikte programmiert.