Neviges. In Tönisheide hat das Bestattungshaus Danz-Bröcking eine weitere Filiale eröffnet. Die Brüder Sonnenschein leiten den Familienbetrieb mit Herz.
Das Bestattungshaus Danz-Bröcking hat im Herzen von Tönisheide eine weitere Zweigniederlassung eröffnet , damit ist die Familie Sonnenschein jetzt dreimal in Velbert vertreten. Die Brüder Christian und Matthias Sonnenschein führen den traditionsreichen Familienbetrieb bereits in dritter Generation, der Stammsitz ist in Langenberg. Warum die neue Zweigniederlassung an der Wülfrather Straße 4 dann Danz-Bröcking heißt und nicht Sonnenschein? „Wir haben vor zehn Jahren in Neviges an der Tönisheider Straße das Bestattungshaus Danz-Bröcking übernommen und gleichzeitig damit auch den Namen. Und da Tönisheide zu Neviges gehört, belassen wir es jetzt dabei“, sagt Christian Sonnenschein.
Steinbildhauer fertigt individuelle Grabsteine
Der 40-Jährige ist Bestattermeister, sein Bruder Matthias (38) Steinmetz und Steinbildhauer. Eine ideale Kombination, finden die Zwei.. „Wer möchte, kann bei uns alles aus einem Guss bekommen“, erläutert Steinbildhauer Matthias Sonnenschein, der an seinem Beruf vor allem das Kreative liebt. Denn ein Grabstein könne viel mehr über den Verstorbenen aussagen als nur seinen Namen. „Ein Mann hat mir mal erzählt, wie er seine verstorbene Frau kennengelernt hat.“ Die Geschichte sei dem Witwer wichtig gewesen, und so habe sie sich dann auch in dem Grabstein wiedergefunden. „Unten war ein Wanderschuh, zwei Wege führten nach oben, in Richtung Himmel. So etwas macht schon Freude“, sagt Matthias Sonnenschein Bei aller Kreativität müsse man dabei natürlich die Friedhofssatzung im Auge behalten.
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Die letzte Seite des Buches gestalten
Individualität ist auch seinem Bruder Christian wichtig: „So ein Trauergespräch kann auch schon mal drei Stunden dauern. Und das ist auch gut so, diese Zeit nehmen wir uns.“ Die meisten Angehörigen hätten einen großen Redebedarf. Ihnen dabei zu helfen, einen Abschied zu gestalten, der sowohl dem Verstorbenen gerecht wird als auch den Trauernden Trost spendet, das liege ihm einfach am Herzen. „Das ist ein Tag, der nie vergessen wird. Und da sollte nichts schief gehen“, sagt Christian Sonnenschein, der seinen Beruf als den „schönsten der Welt“ bezeichnet: „Das Leben ist ein Buch, und wir gestalten die letzte Seite. Das ist doch wunderbar.“
Mutter entdeckte Ladenlokal
Zum Tod gehörten Trauer und Erinnerung – und da wollten immer mehr Angehörige von ihren Lieben etwas behalten. Im Trend liege zum Beispiel der Fingerabdruck, eingearbeitet in ein Schmuckstück. „Ich kenne jemanden, der hat sich damit Manschettenknöpfe arbeiten lassen“, weiß Matthias Sonnenschein. Den dritten Standort haben die Sonnenscheins übrigens ihrer Mutter zu verdanken. „Sie hatte im August vom Auto aus dieses leerstehende Geschäft entdeckt. Eigentlich wollten wir in Neviges renovieren, aber dann fiel uns das hier vor die Füße“, erzählt Christian Sonnenschein. Vier Monate lang wurden die Räume der ehemaligen Elektrohandlung Schaumburg renoviert, alles ist hell und freundlich, restaurierte Holzbalken geben dem 100 Jahre alten Haus einen besonderen Charme. Denn die Sonnenscheins wissen: „Wer hier sitzt, der braucht eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.“