Velbert-Neviges. Zum Hardenberger Open-Air-Konzert konnten diesmal nur rund 100 Zuschauer kommen. Warum sie aber trotz des Nieselregens mächtig Spaß hatten.
Freundliche Ordner grüßen auf dem Weg zu Schloss und Vorburg: Das illuminierte Schattenspiel des Hardenberger Bauensembles ist eine Augenweide und die gedämpfte Musik eine Vorfreude für die Ohren. Velbert Marketing lädt zum Open-Air-Konzert der Coverband „QuerfeldBeat“ ein – unter Corona-Bedingungen. Statt 1000 Gästen liegt die Obergrenze nun bei 100 Zuschauern. Und die sind alle gekommen: ausverkauft.
Unter hohen Sicherheitsauflagen
Das zweite Hardenberger Open-Air-Konzert findet unter hohen Sicherheitsauflagen statt. Zufrieden und diszipliniert sitzen die Gäste vor ihren Tischen oder Holzblöcken, maximal mit vier Personen. Mit Kreidespray haben die Veranstalter Quadrate für die Tische auf das Pflaster gesprüht. Dazwischen tun sich breite Wege auf. Das Catering ist abgezäunt, Ein- und Ausgang ausgewiesen. Aber, was macht ein gutes Konzert aus? Ganz einfach: Stimmung und Atmosphäre. Daher darf umgedacht werden.
Die Band
Querfeldbeat i st eine Coverband, die in unterschiedlichen Konstellationen auftritt. Herzstücke sind die Sängerin Silvia Felder-Klatt sowie Sänger Sven Gerlich. Der „Hardrocker“ Mike Klatt spielt Gitarre und Shari Meichsner das Saxophon.
Zur Crew gehören die professionelle Bühnentechnik in Form von Ton und Licht, verantwortet von Kurt Mühlensiepen sowie das ebenso professionelle Management der Band durch Frank Schreier.
Schon vor dem offiziellen Start probt die Band und beglückt das Publikum, erntet den ersten Applaus. Sie spielen sich ein. Pünktlich startet Olaf Knauer, Geschäftsführer Velbert Marketing, mit seiner Begrüßung und einem ausgiebigen Dank an alle Beteiligten und Sponsoren. Der Aufwand ist enorm.
Erster Auftritt seit sieben Monaten
„Habt ihr Bock?“ ruft Sänger Sven Gerlach ins Publikum. „Wir verstehen die Frage nicht“, lautet die Antwort der Gäste, die nicht auf akustische Probleme anspielt. Natürlich haben die Zuschauer Bock. Die Band auch, denn „es ist seit sieben Monaten unser erster Auftritt“, so Gerlach und legt los, zunächst nur mit Gitarrist Mike Klatt. Lieder und Melodien, die auf beeindruckende Weise die Vielseitigkeit seiner souligen, kräftigen oder mal weichen Stimme betonen. Anschließend betreten drei weitere Bandmitglieder die Bühne, darunter Silvia Felder-Klatt mit einer warmen kräftigen Stimme. „All night long“ von Lionel Richie, dann „Mamma Mia“ von ABBA, „Willenlos“ von Marius Müller-Westernhagen, „Radio Star“ von de Buggles oder „Shape on you“ von Ed Sheeran.
Band couvert Kultsongs
Die Band covert Kultsongs zwischen den 1970-er Jahren bis heute. Und sie reißt mit, auch durch die außergewöhnliche Beleuchtung, dank Kurt Mühlensiepen. Es dauert nicht lange, da stehen die ersten Gäste auf ihrer persönlichen Tanzfläche. Innerhalb ihres Quadrates schwingen sie rhythmisch Beine und Arme. Der Squaredance ist neu definiert und beglückt. Kein Wunder, dass die Kehle trocken wird und sich der kleine Hunger meldet. Für die Getränke ist der Verein „Nevigeser Machen Das“ zuständig. Jedoch stehen sie nicht am Zapfhahn. „Wir gehen zu den Tischen“, erläutert Matthias Gohr, Vorsitzender des Vereins, ihr Konzept. „Das ist komfortabel für die Gäste.“
Rote Decken werden verteilt
Getränke werden in Flaschen, ohne Gläser gereicht. Zu fünft rockt der Verein Bedienung, Nachschub und Stand. „Es ist eine Herausforderung, auch weil wir erstmalig als Unterstützer solch einer Veranstaltung auftreten“, berichtet er. Gleichzeitig freut sich das Team wieder „rauszukommen“. Die Bedienungen flitzen zwischen den Quadraten hin und her, in manchen wird getanzt und in anderen sitzen stille Genießer – manch einer eingehüllt in einer roten Decke, ausgegeben vom Veranstalter.
Eine friedliche Atmosphäre
Es ist eine unglaublich friedliche Atmosphäre mit großartiger Live-Musik. QuerfeldBeat erfüllt die Vorburg mit Balladen und Rock, Schlager und Pop, ergänzt mit wunderbaren Lichteffekten. Diese Stimmung ist auch nicht durch Nieselregen wegzuwischen.. Fleißige Helferinnen verteilen später die roten Taschenschirme. Die Freude ist groß. Die einen schützen sich vor dem Niederschlag, die anderen schwenken ihn im Takt der Musik. Mehr als zwei Stunden Live-Musik im Oktober in Corona-Zeiten, in idyllischer Umgebung mit dem ein oder anderen Bierchen, muss sicher organisiert werden. Die Band muss passen, genau wie das Sicherheitskonzept. Das Publikum macht mit. Gedankt wird mit einem wunderbaren und außergewöhnlichen Abend in der Vorburg. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.