Velbert-Mitte. In der Oberstadt von Velbert verschwindet eine alte Fabrik, dort entsteht neues Wohnen. Das „Schlossmacherhaus“ hat schon einige Interessenten.

Neue Wohnungen sind immer von Interesse und begehrt, entsprechende Vorhaben machen ganz offenbar in Windeseile die Runde. So hat der Abrissbagger in dem Bereich oberhalb des Hertie-Parkhauses längs der Offer- bis hoch zur Noldestraße jetzt gerade mal sein Werk begonnen, doch von dem Neubau, den dort die „Exklusiv Wohnbau GmbH“ (Detmold) am Rand der Innenstadt plant und errichtet, sind bereits 50 Prozent der Wohnungen für Interessenten reserviert. Der Projektname „Schlossmacherhaus“ erinnert an die schon 130 Jahre währende Tradition der „Joh. Stratmann GmbH“ („Jostrav“ Schlösser und Metallwaren), die hier in Velbert zu ihren Hochzeiten mal 50 Leute beschäftigt hatte.

Flächen von 60 bis 120 Quadratmeter

Bauleiter Ingo Kratochvil (li.) und Ralf Meyer (Vertrieb) erläuterten im Gespräch mit der WAZ das neue Bauvorhaben.
Bauleiter Ingo Kratochvil (li.) und Ralf Meyer (Vertrieb) erläuterten im Gespräch mit der WAZ das neue Bauvorhaben. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die Familie hat das nunmehr zur Verfügung stehende Grundstück in 2019 veräußert; „Exklusiv Wohnbau“ errichtet dort zwei Gebäude-Körper bzw. Häuser mit je drei Etagen plus Staffelgeschoss, die längs der Offerstraße wohl zusammenhängend, aber leicht versetzt gebaut werden. „Das wirkt später wie ein Block“, sagt Ralf Meyer (Vertrieb), nach dessen Auskunft das Projekt insgesamt 25, zwischen 60 und 120 qm große Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern umfasst. Die Preisskala beginnt bei 188.000 Euro.

Stratmann-Büro bleibt an der Noldestraße

Der Löwenanteil des Areals (insgesamt rund 2500 qm) gehörte bislang der Familie Stratmann; die Stadt hat dem Investor zudem ein kleineres, bisher als Parkfläche genutztes Grundstück verkauft. Hans-Peter und Martin Stratmann waren Mitte dieser Woche zum Abriss-Beginn vor Ort und verfolgten die Arbeiten. Hier verschwindet ein weiteres für das alte Velbert klassisches, dichtes Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen. Die beiden Brüder und Geschäftsführer wollen ihr Büro an der Noldestraße 6 beibehalten; in ihrer Produktion am Standort Mettmanner Straße würden hauptsächlich Möbelbeschläge gefertigt, berichten sie. „Unser Urgroßvater Johann hatte damals hinter seinem Wohnhaus eine Schmiede gebaut, das war der Anfang.“

Guter Schritt für das Quartier

Nach jetzigem Zeitplan ist die Fertigstellung für das Frühjahr 2022 vorgesehen.
Nach jetzigem Zeitplan ist die Fertigstellung für das Frühjahr 2022 vorgesehen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Wir begrüßen es, dass sich ,Exklusiv Wohnbau’ für diesen Standort entschieden hat“, kommentiert Heike Möller als Chefin des Fachbereichs Stadtentwicklung das Vorhaben, „und gerade auch in der Oberstadt investiert und damit dort einen Impuls setzt.“ Von einer positiven Entwicklung spricht auch Wilfried Löbbert: „Ein gutes Zeichen für den Stellenwert dieses Quartiers“, fügt der Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung hinzu.

Fördermittel sind möglich

Die Kauf-Interessenten kämen aus Velbert und Umgebung, dem Großraum Düsseldorf und dem benachbarten Essen, berichtet der Vertriebsmann, der für seinen Arbeitgeber das „erweiterte Ruhrgebiet“ betreut. Sie erwarteten Ralf Meyer zufolge barrierearme Wohnungen, durchweg Balkone bzw. Terrassen mit Südwest-Ausrichtung, Fußbodenheizung und eine Versorgung durch ein Gas-Blockheizkraftwerk. Aufgrund der energiesparenden Bauweise könne man von Fördermitteln der NRW-Bank nach KfW 55 profitieren.

Die Brüder Martin und Hans-Peter Stratmann kamen hinzu, um den Beginn der Abrissarbeiten zu verfolgen.
Die Brüder Martin und Hans-Peter Stratmann kamen hinzu, um den Beginn der Abrissarbeiten zu verfolgen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die zwei Eingänge mit Fahrstühlen kommen auf die Rückseite. Dort wird auch eine begrünte Carport-Anlage mit Platz für 18 Pkw erstellt. Darüber hinaus soll es sechs Außen- und acht Garagenstellplätze geben.

Ruhig und doch zentral

Das klassische Klientel für solche Objekte seien ältere Menschen, deren Kinder längst aus dem Haus seien, denen ihr Eigenheim inzwischen zu groß und aufwändig werde und die auch gerne auf Gartenarbeit verzichten könnten, beschreibt Ingo Kratochvil das Käufer-Profil: „Menschen, die eine ruhige und trotzdem zentrale Wohnlage schätzen“, so der Bauleiter. „Wir wollen den Abriss bis zum Jahresende erledigt haben.“ Die Fertigstellung strebe man für das Frühjahr 2022 an.

Bereits das zweite Projekt im Stadtgebiet

Projekte im gesamten Bundesgebiet

„Exklusiv Wohnbau“ ist Projektentwickler und Bauträger im Wohnungsbau und im gesamten Bundesgebiet aktiv. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 2003 gegründet und wird aus der Zentrale in Detmold geführt. Diese betreut insgesamt 17 Tochter-/Partnergesellschaften.

Die Zentrale ist telefonisch unter 05231 308806-0 montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr erreichbar sowie per E-Mail an service@exklusiv-wohnbau.de. Die Firmen-Homepage hat die Adresse www.exklusiv-wohnbau.de. Ralf Meyer ist unter 0151 15064800 erreichbar.

Das „Schlossmacherhaus“ wird von der Mülheimer Niederlassung des Unternehmens betreut. Meyer nennt als Auswahl-Kriterien zuallererst die Lage und sodann den Aspekt Wirtschaftlichkeit, „dass also Kaufpreis und Erlös in einem vernünftigen Verhältnis stehen“. Das erste Projekt vor Ort sei das Objekt „Zur Sonnentreppe“ an der Gartenstraße gewesen. Die Übergabe habe dort in Langenberg im Frühjahr stattgefunden.