Velbert-Mitte. Schüler, Eltern und Lehrer haben einen Europa-Ecke eingerichtet. Trotz Corona soll der europäische Gedanke auf diese Weise fest verankert bleiben.
Der Schüleraustausch mit anderen europäischen Ländern liegt auf Eis – wegen der Coronapandemie. Deshalb hat sich das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Birth nun Europa in die eigenen vier Wände geholt. Im Oberstufengebäude gibt es jetzt eine Europaecke. Sie ist zum beliebten Treffpunkt der älteren Schülerinnen und Schüler geworden. Nun wurde offiziell Eröffnung gefeiert.
Die Ecke vor der Mensa führte bislang ein eher unscheinbares und nutzloses Dasein. Jetzt leuchtet sie in den Europafarben blau und gelb. Die hintere Wand ziert ein Banner, auf dem in großen Buchstaben „Europa“ geschrieben steht, dazu die Europa-Sterne, das Brüsseler Atomium und der Eiffelturm. Dieses Gemälde ist ein Werk von zwei Schülern, Ben Vöth und Maximilian Hinze. Sie haben es entworfen und in den letzten Sommerferientagen auf die Wand gesprayt. „Allein das Sprayen hat zehn bis zwölf Stunden gedauert, wir haben acht Dosen Farbe verbraucht“, berichtet Ben Vöth.
Tatkräftige Unterstützung vom Förderverein
Die Farbe hat der Förderverein der Schule ebenso gesponsert wie die Einrichtung. Die besteht aus gelben Sitzwürfeln, aber auch aus kleinen runden Tischen und Stühlen – hier hat ein örtlicher Möbelhändler der Schule einen Sonderpreis gemacht. Die von den Schülern gewünschte Sofaecke ließ sich nicht realisieren. „So etwas ist für Schulen nicht vorgesehen“, erläuterte Schulleiterin Gabriele Commandeur. Die Ecke werde von den Schülern sehr gut angenommen zum Klönen, aber auch zum Arbeiten. Ein Treffpunkt im GSG ist derzeit umso wichtiger, als die Mensa derzeit geschlossen ist und nicht zur Verfügung steht.
Gegenbesuch in Italien wurde abgeblasen
An der Gestaltung der Ecke hat der Europaprojektkurs der Stufe 11 mitgewirkt – auch als Ausgleich für die entfallenen Fahrten. „Eine Woche bevor wir zum Gegenbesuch einer italienischen Schule aufbrechen wollten, kam der Lockdown“ berichtet Jana Tüller. Und auch die Brüsselvisite fiele aus.
Regelmäßige Schüleraustausche
Das GSG ist Europaschule, regelmäßige Schüleraustausche, Auslandspraktika und Besuche beispielsweise in Brüssel stehen normalerweise fest auf dem Stundenplan. „Doch das musste in diesem Coronajahr alles ausfallen“, sagt die Schulleiterin. Ein Bild in der Europaecke erinnert da an bessere Tage. Und auf einer großen Pinnwand finden sich viele Angebote für Reisen und Praktika (nach Corona).
In den Köpfen verankern
Mit der Europaecke solle der Europa-Gedanke weiter in den Köpfen der Schüler verankert werden und keine abstrakte Größe werden, wenn auch momentan keine persönlichen Kontakte möglich seien. Schließlich, so Gabriele Commandeur auf der kleinen Feierstunde weiter, sei Europa ein Garant für Frieden und Wohlstand.
Europaschulen in NRW
Europaschulen bereiten, laut NRW-Schulministerium, Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und aller Altersstufen auf das Leben, Lernen und Arbeiten in Europa vor. Damit erhöhten sie die inhaltliche Auseinandersetzung mit Europa) und leisteten so einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung Europas.
Europaschulen bieten bilingualen Unterricht an, sowie zur Förderung der interkulturellen Kompetenz auch internationale Projekte und Partnerschaften. Die Schulen erstellen für alle Fächer ein schulinternes Europacurriculum. Das bedeutet, dass sie ihre schulinternen Lehrpläne auf europäische Inhalte ausrichtet.
Bilingualer Zweig
Ziel der Europaschule GSG ist es denn auch, dass sich die Schüler und Schülerinnen als Bürger und Bürgerinnen eines zukunftsgerichteten, vereinten Europa begreifen. An der Schule gibt es ein erweitertes Fremdsprachenangebot sowie einen bilingualen Zweig mit bilingualem Abitur, hierbei werden auch Fächer wie Erdkunde oder Geschichte auf Englisch unterrichtet. Es gibt Austauschprogramme mit Frankreich, Italien und Israel, die Teilnahme an europäischen Wettbewerben. Zudem gibt es Schülerbetriebspraktika im europäischen und internationalem Ausland.