Neviges. Das Kaufinteresse ist groß für das Projekt „Wohnen am Hardenberger Bach“. Wohnungen sind verkauft, es fehlt nur noch die freie Sicht aufs Wasser.
Die beiden sind ein gutes Team, was nicht nur an der zufälligen Namensgleichheit liegt. Bauherrn Christoph Kraemer und seinen Architekten Johannes Krämer verbindet etwas, das zwar Voraussetzung sein sollte, aber nicht selbstverständlich ist: Die Zwei brennen für ihr gemeinsames Projekt, sind begeistert von ihrem „Wohnen am Hardenberger Bach“, wie der neue Komplex rund um Blücherstraße und Weinbergstraße heißt. Das Interesse der Käufer, im Herzen von Neviges in unmittelbarer Nähe von S-Bahn und Busbahnhof zu wohnen, ist groß: Die vier Wohnungen an der Blücherstraße – Baubeginn war August 2019 – sind bereits alle verkauft. „Diese hier war schon weg vor Baubeginn“, erzählt Investor Kraemer und tritt in den künftigen Hausflur der Erdgeschoss-Wohnung, die mit 140 Quadratmeter auch die größte an der Blücherstraße ist.
Die Bäder sind Chefsache
Auch die anderen drei seien fix weg gegangen, freut sich Christoph Kraemer: zwei Wohnungen mit einer Größe von jeweils 80 Quadratmetern sowie eine 125 Quadratmeter große lichtdurchflutete Dachgeschoss-Wohnung. „Die Wohnungen sind alle individuell angepasst, wir gehen hier auf die Wünsche der Käufer ein“, sagt Architekt Johannes Krämer, dem ganz oben besonders der weite Blick ins Grüne gefällt. Zurzeit sind gerade die Trockenbauer aktiv, es wird unter anderem Estrich gelegt, am Außenputz gewerkelt. Die Bäder und Heizungen sind später Chefsache: Investor Kraemer ist auch Geschäftsführer der Langenberger Sanitär-und Badfirma von Felbert. Die Kaufsummen für die vier Wohnungen möchte der Bauherr nicht so gern nennen, man wolle keine falschen Erwartungen wecken, wenn es nächstes Jahr an den zweiten Bauabschnitt in Richtung Weinbergstraße geht. Denn diese Immobilien werden voraussichtlich etwas teurer, da auch der Aufwand größer sei.
Abriss der weiteren Häuserzeile
Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz
Investor Christoph Kraemer hat das 1400 Quadratmeter große Baugrundstück 2008 erstanden. Mit dem Architekten Johannes Krämer baute er bereits Häuser im Papenbruch in Tönisheide.
Da der Komplex an denkmalgeschützte Häuser grenzt, erfolgt der Neubau in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Velbert und dem LVR-Amt für Denkmalschutz im Rheinland.
Noch in diesem Jahr soll mit dem Abriss der bereits geräumten Häuser auf dem insgesamt 1400 Meter großen Baugrundstück beginnen. Das gelb gestrichene Haus und das zum Teil rote Eckhaus machen Platz für sechs Wohnungen und zwei Stadthäuser. Unangetastet bleibt dagegen das unter Denkmalschutz stehende kleine Fachwerkhaus sowie jenes angrenzende Haus mit der Durchfahrt zur Weinbergstraße. Geht es nach den Wünschen des Bauherrn, soll Anfang 2021 mit dem Neubau begonnen werden. „Wir würden das dann gern schnell durchziehen, damit die neuen Bewohner direkt nebenan nicht so lange Lärm und Dreck ertragen müssen“, wünscht sich Christoph Kraemer.
Der Bach wird noch frei gelegt
Sechs Wohnungen sind in dem neuen Eckhaus geplant, zwei mit einer Größe von 120 Quadratmetern und vier je etwa 80 Quadratmeter große. Daneben, und hier freut sich Architekt Johannes Krämer auf den wohl spannendsten Teil des Projektes, soll es zwei identische Stadthäuser geben, je 150 Quadratmeter groß. Spannend deshalb, weil die Hausbesitzer von ihrer Terrasse aus auf den sprudelnden Hardenberger Bach sehen sollen. „Der ist im Moment noch überbaut, wird aber freigelegt.“ Und an einem freigelegten Bach zu bauen, „das macht man eben nicht alle Tage“, so Architekt Krämer. An den beiden großen Stadthäusern sei auch besonders reizvoll, dass Wohnzimmer und Essbereich nicht auf einer Ebene liegen und die Decken etwa drei Meter hoch seien – nicht gerade typisch für einen Neubau. Was die Gärten und den Außenbereich betrifft, sei soviel verraten: Er werde eine kleine Brücke geben.
Guter Steinbau statt Wärmedämmung
So kühn die Planung, so sehr setzt Architekt Krämer bei der Ausführung auf solide, traditionelle Handwerksarbeit: „Ich halte nichts von Wärmedämmung, bei uns gibt es reinen Steinbau.“ Fachmännisch Stein an Stein gesetzt, sei dies nach wie vor eine sehr gute und gesunde Form der Isolierung. Ja, die beiden freuen sich darauf, wenn der Bach erst freigelegt ist und man hier richtig loslegen kann. Architekt Krämer: „Eine richtig schöne Baustelle, individuell, das macht schon Spaß.“ Insgesamt investiert Bauherr Christoph Kraemer rund 3,5 Millionen Euro in das neue Projekt „Wohnen an Hardenberger Bach“.