Velbert. Auch Kinder aus armen Velberter Familien sollen mit einer gut gefüllten Schultasche ihre Schullaufbahn beginnen. Dafür sorgen die „Taschenfüller“
In einer Woche beginnt die Schule wieder. Mit nagelneuen Tornistern und Schulsachen gehen dann auch die I-Dötzchen stolz zur Schule. Die Eltern haben bis dahin schon einiges in die Bildung ihrer Kleinen investiert, denn die Erstausrüstung geht ganz schön ins Geld, vor allem, wenn man wenig davon hat. Allein der neue Tornister verschlingt an die 100 Euro. Dass der Tornister auch gefüllt werden kann, dafür sorgt die Stiftung Leuchtturm mit ihrer Aktion „Taschenfüller“. Sie gibt jetzt für einen kleinen Beitrag Schulmaterial an Kinder aus ärmeren Elternhäusern aus.
Voraussetzung dafür, dass Eltern zu den Taschenfüllern kommen dürfen, ist, dass sie Hartz IV-Empfänger sind oder Kinderzuschlag, Wohngeld oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, erklärt Sven Both von der Stiftung Leuchtturm.
Breites Angebot an Schulartikeln
Vom Bleistift über Radiergummis, von Hausaufgabenheft bis Bastelschere, Malkasten oder Brotdose: Im Angebot ist alles, was ein I-Dötzchen so braucht. „Wir haben vorher alle Grundschulen in Velbert angeschrieben, was die Kinder zum Schulstart genau benötigen. Die Kinder sollen ja schließlich die richtigen Sachen bekommen“, sagt Sven Both. Nach den Listen wurden die Sachen dann besorgt.
Kindergärten wurden angeschrieben
Auf der anderen Seite haben die Taschenfüller alle Kindergärten angeschrieben, damit die Erzieherinnen den bedürftigen Eltern von dem Angebot berichten konnten. „Wir möchten helfen, Kindern eine gute Bildung zu ermöglichen. Wichtig für gutes Lernen und einen vernünftigen Schulstart ist neben den Schulbüchern auch das richtige Schulmaterial“, finden die Taschenfüller.
Paket für 15 Euro
Für das Schulstarter-Paket müssen die Eltern 15 Euro bezahlen. „Darin sind aber Waren im Wert von mindestens 75 Euro Euro enthalten“, erklärt Both. In einer ersten Aktion kurz vor den Sommerferien sind bereits 50 Kinder versorgt worden, nun habe man weiteres Material beisammen.
Über Spenden finanziert
Die Taschenfüller finanzieren sich über Spenden. „Aber wir können auch günstig einkaufen“, berichtet Voth. Über eine Firma mache man Großbestellungen für das Schulmaterial, das dadurch viel billiger sei, als im normalen Handel. Außerdem erhalte man Sachen über Innatura. Die Organisation vermittelt Sachspenden an soziale Zwecke. Dabei handelt es sich ausschließlich um neuwertige Artikel, die direkt von Herstellern oder Händlern gespendet wurden, oft mit kleinen Schönheitsfehlern oder aus älteren Kollektionen.
Keine Resonanz von heimischen Unternehmen
Aber Spenden sind bei den Taschenfüllern natürlich immer sehr willkommen. Ein Brief an große heimische Unternehmen sei aber leider ganz ohne Resonanz geblieben, bedauert Sven Both: „Dabei ist Bildung doch wichtig, wenn man verhindern will, dass Kinder von Hartz IV-Empfängern als Erwachsene auch Transferleistungen erhalten müssen“.
Die Abholtermine
Die Abholung und Bezahlung des Paketes findet an zwei Tagen statt: Am Montag, 10. August, und am Donnerstag, 13. August, jeweils zwischen 17 und 19 Uhr an der Bahnhofstraße 45.
Ansonsten geben die Taschenfüller an jedem 1. Donnerstag im Monat Schulartikel aus. Insgesamt haben sie mehr als 300 Schreibwaren- und Schulartikel vorrätig.
Weitere Warenausgabe
Kurz vor Ferienende geben die Taschenfüller nun noch einmal Waren aus. Wer das Starterpaket benötigt, sollte eine Email an TaschenFueller@Stiftung-leuchtturm senden und darauf den Namen des Kindes sowie eine Telefonnummer vermerken. Bei der Abholung sollte ein Bescheid über den Nachweis der Bedürftigkeit, ein Taschenfüller- oder Tafelausweis sowie ein Ausweis mitgebracht werden.