Velbert. Die Ost- zwischen Grün- und Langenberger Straße in Velbert bleibt noch viele Monate eine Baustelle. Unter dem Asphalt stecken noch alte Steine.

Seit Mitte Februar wird nun schon in der Oststraße gebaggert und gebuddelt, und das wird auch noch eine gehörige Zeit so weiter gehen. Im August kommenden Jahres werde man das Teilstück zwischen Grün- und Südstraße fertiggestellt haben, schätzt Markus Thelen. Er macht für die Maßnahme der Technischen Betriebe Velbert (TBV) die Bauüberwachung. „Wenn wir die Straße vollständig rausreißen“, kündigt er an, „müssen wir hier komplett sperren, immer von frühmorgens bis nachmittags, wenn gearbeitet wird.“ Etwa Mitte kommenden Monats werde es so weit sein.

Viele ignorieren Sperrung und Umleitung

Der neue Abwasserkanal ist bereits fast über die gesamte Länge des aktuellen Teilstücks verlegt.
Der neue Abwasserkanal ist bereits fast über die gesamte Länge des aktuellen Teilstücks verlegt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die TBV wollen die betroffenen Anwohner über die Details zuvor noch schriftlich informieren. Wobei: Obwohl einzelne Fahrzeuge sich im Slalom durch das Teilstück quetschen, existiert ja eigentlich bereits seit Maßnahmen-Beginn eine Sperrung nebst offizieller Umleitung U 22: von der Langenberger- über die Friedrich-Ebert- und Grün- bis zur Oststraße und umgekehrt.

Schleichweg unterbunden

Um diese Umfahrung zu umgehen, nutzten anfangs viele Autofahrer als Schleichweg die kurze Bovenstraße, von der übrigens mancher behauptet, sie sei die älteste Straße in Velbert-Mitte. „Wir haben daraufhin mit den Anwohnern, die darunter sehr gelitten haben, die aber natürlich auch selbst von einer Sperrung betroffen sind, zusammen beschlossen, das Durchfahren der Bovenstraße zu unterbinden“, erzählt Thelen. „Sie kommen seither nur noch von der Küpperstraße zu ihren Häusern.“

Flächendeckend altes Kopfsteinpflaster

„Kanal-, Straßen- und Versorgungsbau, Oststraße III. Bauabschnitt“ steht oben auf dem Ablaufplan an dem Baubüro-Container. Die Oberfläche in dem 390 Meter langen Teilstück sei total verbraucht und desolat, berichtet der TBV-Mann (Abteilung Neubau), ein gelernter Maurer und studierter Bau-Ingenieur. Der Asphalt sei mitunter nur wenige Zentimeter dünn, darunter befinde sich noch das alte Kopfsteinpflaster: „Wir wussten zwar davon, aber nicht, dass es so flächendeckend ist.“

Maßnahme mit Stadtwerken koordiniert

Ein Bauabschnitt bleibt noch zu erledigen

Die ersten beiden Bauabschnitte (BA) sind in der Abfolge getauscht worden. Von November 2012 bis März 2014 wurde zunächst das Stück zwischen Grün- und Bahnhofstraße (BA II, 350 m) gemacht. Von April 2015 bis Mai 2016 folgte dann BA I Bahnhof- bis Sternbergstraße (255 m).

Wann der letzte BA IV in dem Abschnitt Süd- bis Langenberger Straße an die Reihe kommt, ist laut TBV derzeit noch offen und nicht festgelegt.

Die Arbeitsrichtung rückt – im Verband mit den Stadtwerken, deren Leute neue Gas-, Wasser-, Strom- und Glasfaser-Leitungen verlegen – Woche um Woche von der Grün- in Richtung Langenberger Straße vor. Die TBV haben als Ersatz für den alten, Ende der 30er Jahre gebauten Beton-Abwasserkanal neue Rohre aus duktilem Gussstahl fast schon komplett verlegt. Die Stadtwerke sind mit ihren Hauptleitungen etwa bis zum Weißen Stein voran gekommen; Strom reicht aktuell bis zur Hausnummer 78 und der dortigen Trafostation.

Hauseigentümer müssen Anteil zahlen

Im TBV-Wirtschaftsplan stehen 1,6 Millionen Euro für die Herstellung der Straße und weitere 950.000 Euro für den Kanal. Die in der Regel stark befahrene Hauptverbindungsstraße wird nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) als so genannte KAG-Maßnahme abgerechnet. Nach TBV-Angaben müssen sich die Hauseigentümer an den Kosten für Gehwege und Parkstreifen zu 50 Prozent beteiligen. Für die Fahrbahn werde nichts fällig, da es sich in diesem Abschnitt der Oststraße um eine klassifizierte Landstraße (L 438) handele; sonst wären es zehn Prozent.

Künftig weniger Rollgeräusche

Das Aussehen bzw. die Gestaltung wird ähnlich der vorangegangenen Bauabschnitte sein. Beim Parkraum ändert sich quantitativ nur wenig, nach TBV-Angaben fallen lediglich zwei Stellplätze weg. Vorgesehen sind jetzt 25 wechselseitig angeordnete Längsstellplätze und „so viel Grün, wie der Platz zulässt“. Analog zum bisherigen Vorgehen werden die Gehwege plattiert, und auf die Straße kommt LOA: lärmoptimierter Asphalt, „da hört man weniger Rollgeräusche“. Darüber hinaus wird die gesamte Beleuchtung erneuert und auf LED umgestellt; das gilt auch für den Parkplatz Ecke Grün-/Oststraße.