Velbert. Die Bürgermeister-Kandidaten in Velbert präsentieren sich durchaus unterschiedlich im Internet. Hier eine Vorstellung von vier von ihnen.

Langsam aber sicher geht es für die Parteien vor der Kommunalwahl am 13. September in die heiße Phase. Und auch die Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters – oder der Bürgermeisterin – bereiten sich immer mehr auf den Wahlkampf vor. Etwa mit ihrem Internet-Auftritt, bei dem sie um die Wählergunst buhlen. Die WAZ hat sich die Online-Präsentation der Kandidaten angeschaut, deren Parteien bei der vergangenen Kommunalwahl 2014 auf den ersten vier Plätzen landeten.

Dirk Lukrafka (CDU) präsentiert sich kurz und bündig

Richten wir zunächst den Fokus auf den amtierenden Bürgermeister Dirk Lukrafka von der CDU, der 2014 im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl mit 40,7 Prozent die meisten Stimmen holte. Sein Auftritt ist auf der Homepage des CDU-Stadtverbandes, www.cdu-velbert.de/buergermeister, zu finden. Lässig und lächelnd sitzt er auf einer Stufe und zeigt sich durchaus hemdsärmelig – ohne Jackett. Man erfährt, dass Lukrafka 51 Jahre alt und zweifacher Familienvater ist. Kurz und bündig geht es bei den Angaben zum Beruf (Betriebswirt und Volljurist) sowie zum Parteiwerdegang (seit 2005 Mitglied im CDU-Stadtverband) weiter.

Auch seine Ziele sind strukturiert aufgeführt: Unter anderem möchte Lukrafka das Ehrenamt weiter stützen, an einer stabilen Haushalts- und Finanzlage arbeiten, Bildungschancen erhöhen sowie einen guten Rahmen für mittelständische Unternehmen und den Einzelhandel schaffen. Prädikat: Alles auf einer Seite, übersichtlich.

Rainer Hübinger (SPD) setzt auf Volksnähe

Rainer Hübinger (SPD) liefert einige Informationen zu seinem Programm.
Rainer Hübinger (SPD) liefert einige Informationen zu seinem Programm. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Schauen wir als nächstes auf den Kandidaten der SPD, die 2014 als zweitplatzierte Partei im ersten Wahlgang auf 27,9 Prozent der Stimmen kam. Bürgermeister-Kandidat der Sozialdemokraten ist Rainer Hübinger, der sich auf seiner eigenen Homepage www.rainer-huebinger.de präsentiert.

Er zeigt sich mit breitem Lachen und setzt bei seinem Slogan „Einer von uns“ auf Volksnähe. Anklicken können die Betrachter etwa die Punkte „Über mich“ (geboren 1964, „Velberter durch und durch“, Beruf: Lehrer), „Darum Hübi“ (Er will unter anderem „Menschen und Meinungen zusammenbringen“ sowie mehr für Bildung, Mobilität, Digitalisierung und die Stadtteile tun) oder „Meine Themen“ – hier setzt sich Hübinger zum Beispiel für die Abschaffung von Kita-Gebühren ein und möchte mehr Polizei auf die Straße bringen. Fazit: Mit einigen Klicks und nicht allzu viel Zeitaufwand weiß man mehr über den Kandidaten.

Dr. Esther Kanschat (Grüne) bietet umfassende Informationen

Esther Kanschat (Grüne) hat die umfänglichsten Informationen.
Esther Kanschat (Grüne) hat die umfänglichsten Informationen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Und was macht die Bürgermeister-Kandidatin Dr. Esther Kanschat von den Grünen, die 2014 mit 11,2 Prozent auf Platz drei bei der Bürgermeisterwahl landete? Sie hat ebenfalls eine eigene Homepage: www.estherkanschat.de . Ihr Slogan ist „In Zukunft Politik auf Augenhöhe“, wobei sie lachend mit einem Kind zu sehen ist – auf Augenhöhe.

Auch bei Kanschat gibt es einiges anzuklicken. Etwa bei „Über mich“ (54 Jahre alt, Lehrerin, Studium der Chemie und Physik) oder „Meine Themen von A-Z“ – hierbei werden ihre politischen Ziele (beispielsweise flexible Kinderbetreuung, Mobilitätskonzept, Natur- und Umweltschutz, Schulentwicklung, Wirtschaft oder „Wohnraum für alle“) umfänglich dargeboten. Unter dem Punkt „Fraktionsarbeit“ beleuchtet sie zudem die Planung „Große Feld“ sowie den Verkehrsentwicklungsplan 2030. Resümee: Hier ist einiges an Zeitaufwand erforderlich, um mehr über Kanschats Programm zu erfahren – dafür ist man sehr umfassend informiert.

August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders): Alles auf einen Blick

Wie Dirk Lukrafka setzt auch August-Friedrich Tonscheid von „Velbert anders“ (4. Platz 2014 mit 8,1 Prozent) auf eine Seite zur Vorstellung seiner Person – zu finden ist diese auf der Homepage seiner Wählergemeinschaft, www.velbert-anders.de, dann „Kommunalwahl 2020“ und „Bürgermeisterkandidat“ anklicken. Er unterstreicht, mit etwas ernsterem Blick als die übrigen Kandidaten, seine jahrzehntelange Erfahrung in der Politik (26 Jahre als Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt) sowie sein ehrenamtliches Wirken, bei dem er immer „das Ohr am Menschen hatte“.

August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) mag es kurz und bündig.
August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) mag es kurz und bündig. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Knapp zusammengefasst lässt Tonscheid wissen, dass er 70 Jahre alt ist, für seinen „Heimatort brennt“ und sich etwa für Bildung (zweite Gesamtschule) und umfassende Bürgerbeteiligungen (zum Beispiel bei Bebauungsplänen oder Flächennutzungsplanänderungen) einsetzt. Urteil: Tonscheid baut auf das Prinzip „alles auf einen Blick“ und bietet Informationen übersichtlich in Häppchen.

Gesamt-Fazit: Alle Online-Präsentationen geben die relevanten Informationen zu den Kandidaten beziehungsweise der Kandidatin wider. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen zu urteilen, ob dies für ein ausreichendes Gesamtbild genügt.

Die weiteren Kandidaten

Nach Auskunft der Stadt können Bürgermeister-Kandidaten noch bis zum 27. Juli um 18 Uhr gemeldet werden. Diese müssen dann vom Wahlausschuss genehmigt werden – am 28. oder 29. Juli sollen dann die Namen der zugelassenen Kandidaten benannt werden.

Neben Dirk Lukrafka (CDU), Rainer Hübinger (SPD), Dr. Esther Kanschat (Grüne) und August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) sind bislang noch folgende weitere Bürgermeister-Kandidaten bekannt: Cem Demircan (UVB), Birgit Onori (Die Linke) und Helmut Stiegelmeier (Piratenpartei).