Velbert. 200.000 Euro haben die Technischen Betriebe Velbert in den Spielplatz Kostenberg gesteckt. Schon kurz nach der Freigabe jedoch war der Ärger groß.

Die leuchtend roten Klatschmohnblüten wiegen sich im Wind; knallig gelb, blau und rot bilden die Fallschutzflächen große, bunte Tupfer, und an den Spielgeräten, da tummeln sich etliche Ferienkinder. Die Mädchen und Jungen, berichtet Dennis Schieferstein von den Technischen Betrieben Velbert (TBV), seien sofort da gewesen, kaum dass man den Bauzaun abgebaut hatte. Das ist nun schon fast zwei Wochen her, jetzt wurde der neu gestaltete Spielplatz Am Kostenberg auch ganz offiziell eröffnet.

Wichtiges Ziel für Familien in Velbert

Der Einzugsbereich des Platzes – „Ein tolles Areal“ – gehe weit über den Bereich Kostenberg hinaus, sagt Dirk Lukrafka, und er sei mit seinen großen Rasenflächen neben dem Herminghauspark das zweitwichtigste Naherholungsziel für Familien. Man könne ganz prima mit dem Fahrrad oder Skateboard dorthin rollen. Und man sehe ja auch, wie gut der Spielplatz angenommen werde, so der Bürgermeister und TBV-Verwaltungsratsvorsitzende weiter. Die Sandfläche sei zwar kleiner geworden, doch es sei halt nicht möglich, immer allen gerecht zu werden.

Auch einen Picknick-Tisch gibt es auf dem Spielplatz
Auch einen Picknick-Tisch gibt es auf dem Spielplatz © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Kleine Experten gaben Tipps

Sechs Monate Bauzeit sind nunmehr passé; darin stecken u. a. 23 Wochen Lieferzeit für den bestellten Spielturm. In die Gestaltung flossen auch die Experten-Tipps zweier Klassen der Gerhart-Hauptmann-Grundschule mit ein, die an den Überlegungen beteiligt waren, was denn überhaupt angeschafft werden solle. Die TBV haben die Anlage bei dem Umbau neu strukturiert und auf verschiedene Altersklassen abgestimmt. Auf dem Bestellzettel standen schließlich ein neuer Sandkasten, ein neues Trampolin, ein Drehkarussell, ein Kombi-Gerät mit Rutsche, ein Federwipptier und neue Tore für den Bolzplatz. Zudem wurde ein neuer Aufenthaltsbereich mit Picknickgruppen geschaffen.

Blüten sind nur für die Bienen

So sah die Anlage vor der Umgestaltung aus. Das Foto ist vom April letzten Jahres, als die WAZ die Planung vorgestellt hat.
So sah die Anlage vor der Umgestaltung aus. Das Foto ist vom April letzten Jahres, als die WAZ die Planung vorgestellt hat. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Laut Dennis Schieferstein (TBV-Geschäftsbereich Grün und Friedhöfe) ist es das erste Mal, dass eine Wildblumenwiese direkt an einem Spielplatz angelegt und ausgesät wurde. Man habe habe zwar anfangs einige Kinder ermahnen müssen, die Blumen nicht zu pflücken, sondern sie lieber für die Bienen übrig zu lassen, erzählt er, aber: „Eigentlich funktioniert das.“ Die Technischen Betriebe haben insgesamt 200.000 Euro in die Maßnahme gesteckt. Dabei habe man aus dem ehemaligen Bestand auch vereinzelt Spielgeräte übernommen, die gut ins neue Konzept des neugestalteten Spielplatzes gepasst hätten, fügt Schieferstein hinzu.

Strafanzeige gegen Unbekannt

Geschulte TBV-Mitarbeiter kontrollieren und reparieren

Die TBV kontrollieren und warten im Rahmen der Spielplatzunterhaltung die Spielgeräte und Ausstattungen auf den städtischen Spielplätzen. Das Augenmerk gilt dabei vor allem der Sicherheit der Nutzer entsprechend der gesetzlichen Vorgaben. Nach TBV-Angaben werden alle Reparaturen von geschulten Mitarbeitern durchgeführt.

Laut Auflistung auf der städt. Homepage www.velbert.de gibt es im gesamten Stadtgebiet mehr als 90 öffentliche Spiel- und Bolzplätze, Spielorte und Skateranlagen. Infos über deren Lage findet man ebenfalls auf den Seiten der Stadt Velbert.

Betroffen und verärgert kommentierten Dirk Lukrafka und TBV-Vorstand Sven Lindemann die Vandalismus-Schäden, die bereits in den ersten Tagen nach der Freigabe des Spielplatzes festgestellt wurden. Beide verurteilten das Verhalten scharf. Der Bürgermeister kündigte verstärkte Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes auf diesem und allen anderen Velberter Spielplätzen an. Die TBV haben Strafanzeige gestellt. Sollten die Verursacher ermittelt werden, so Lindemann, werde man gegen sie einen Schadensersatzanspruch geltend machen.