Langenberg. Mehrere Gebäude in Velbert erstrahlten zur Night of Light in rotem Licht. Die Aktion soll auf die Lage der Veranstaltungsbranche hinweisen.

Das Langenberger Bürgerhaus erstrahlte in der Nacht von Montag auf Dienstag, 22./23. Juni, als Teil eines bundesweit installierten Licht-Monuments. Blutrot zeigten sich die Fenster in Richtung Hauptstraße und mahnten damit die dramatische Lage der gesamten Veranstaltungswirtschaft an.

Als am Dienstag, 10. März, die Velberter Kulturloewen zu ihrer Pressekonferenz eingeladen hatten, konnten sie nicht ahnen, dass schon einen Tag später alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Besonders hart traf es das junge Ensemble des Velberter „Musical 13“, die seit gut einem Dreivierteljahr probte und mitten in den Vorbereitungen für die Aufführung steckte.

Veranstaltungsbranche kämpft ums Überleben

Die Veranstaltungsbranche schaut bang auf die nächsten 100 Tage.
Die Veranstaltungsbranche schaut bang auf die nächsten 100 Tage. © Stadt Velbert

Wie alle anderen Veranstaltungen auch wurde diese Veranstaltung am 11. März abgesagt. Mit Aktionen „fürs Wohnzimmer“ und in Autokinos versuchten die Veranstalter nicht nur in Velbert, dem Lockdown Kultur entgegenzusetzen.

Doch überleben wird die Veranstaltungsbranche dadurch nicht, dies befürchten jedenfalls die insgesamt 5.220 Unternehmer/innen aus der Veranstaltungswirtschaft, von Veranstaltungsorten, Veranstaltern, Event-Agenturen, Messegesellschaften, Messebauern, Caterern, Non-Food-Caterern, Technikdienstleistern, Dekofirmen bis hin zu Einzelunternehmern, die sich bundesweit angeschlossen haben.

Große Resonanz in ganz Deutschland

Lasst uns gemeinsam die bundesweite ‚Night of Light‘ veranstalten, um auf unsere Situation und die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen“, hieß es in dem Appell, der aus der ursprünglichen Idee, unter anderem von dem Essener Unternehmer Tom Koperek, formuliert wurde.

„Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!“ – damit beziehen die unterstützenden Unternehmen Stellung und hoffen, mit der großen Resonanz in ganz Deutschland den Blick auf ihre sterbende Branche zu ziehen.

Großveranstaltungen weiterhin nicht erlaubt

Immer noch sind Großveranstaltungen aufgrundder Covid-19 Krise untersagt oder nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen überhaupt möglich. Darunter fallen Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen genauso wie Business Events, Tagungen, Kongresse. Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygienevorschriften, was dazu führe, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar seien, berichten die Veranstalter.

Politik um Unterstützung gebeten

Die Aktion mit der Beleuchtung von Veranstaltungshäusern ist ein flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft. In ganz Deutschland strahlten daher in der Nacht auf Dienstag bundesweit Veranstaltungsgebäude oder stellvertretend besondere Bauwerke der jeweiligen Region oder Stadt in rot.

Bilder im Netz anschauen

Bilder und Videos der beleuchteten Objekte und Gebäude sollen zentral auf den eigens für diesen Anlass erstellten Seiten bei Facebook und Instagram unter dem Hashtag #nightoflight2020 hochgeladen werden.

So kann sich jeder Interessierte die bundesweit umgesetzten Installationen im Netz ansehen und die Initiative und Forderungen nach einem Branchendialog mit der Politik unterstützen.

„Night of Light“ taucht die Region in rotes Licht

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