Neviges. . „Fit(ness) im Alltag“ heißt der neue Kurs in „Lolas Tanzstudio“. Viel Musik und noch mehr gute Laune, so lautet das Motto jeden Mittwochmorgen.
Linkes Knie beugen, rechtes Bein nach vorn strecken, Arme in die Hüften, „und schön halten, 6,5,4, haaalten!“ Im Oberschenkel ziept’s fies, kaum zu glauben, wo überall Muskeln sitzen. „4,3,2, haaalten“. Lola kennt keine Gnade, hüpft vor dem Spiegel hin und her, lacht, die braunen Locken fliegen. Bei Lorenza Mace-Gries, wie Lola korrekt heißt, ist Fröhlichkeit mindestens so wichtig wie die Musik, die aus den Lautsprechern dröhnt. „Fit(ness) im Alltag“ heißt der neue Kurs jeden Mittwoch von 9.30 bis 10.15 Uhr in „Lolas Tanzstudio“. Hüpfen, laufen, dehnen, stretchen – wer hier mitmacht, der startet bestens gelaunt in den Tag.
Es gibt noch freie Plätze im neuen Fitness-Kurs
Es gibt noch genügend freie Plätze in dem neuen Kurs „Fit(ness) im Alltag“, der auch für Anfänger geeignet ist. Die Stunde kostet fünf Euro, die Zehnerkarte 45 Euro und wird einfach abgestempelt.
In „Lolas Tanzstudio“, Wiesenweg 60 im Panoramabad, gibt es außerdem Kurse in Zumba, Salsa und Orientalischem Tanz. Ein Neueinstig ist jederzeit möglich. Infos: 01772998807 oder per Mail an Lorenza@hotmail.de.
Maria, mit 71 Jahren die älteste, lacht die ganze Zeit über beide Backen. Flink berühren ihre Fingerspitzen die Zehen, Lola ruft unerbittlich „rechte Seite, linke Seite, einatmen, ausatmen“. Für Maria ist diese Stunde der perfekte Start in den Tag. „Die Koordination ist wichtig, man muss sich konzentrieren.“ Ist nämlich gar nicht so einfach, rechts und links und Arme und Beine immer wieder unter einen Hut zu bekommen.
Bei heißer Musik hüpft es sich wie von selbst
„I will survive“, dröhnt es laut aus dem Lautsprecher, da hüpft man wie von selbst, und Karin (66) sagt in der Pause, ein bisschen außer Atem: „Ich war letztens in einem Hotel, da gab’s Gymnastik ohne Musik, da fühlt man sich ja wie im Altenheim.“
Aber nicht bei Lola. Dabei ist hier auch gut aufgehoben, wer das ein oder andere Zipperlein hat. „Ich hab ein Loch im Herzen, muss auf meinen Puls achten“, meint Rada (70), Erika (64) mischt munter mit trotz Arthrose. „Die Ärzte sagen, Bewegung ist gut und wichtig. Auf der Couch wird alles noch schlimmer.“ Dieser Mittwoch gehört für sie einfach dazu: „Ich kann nicht ohne Sport.“
Was alle gut finden: „Man kommt einfach her, ohne jegliche Bindung, ohne Vertrag. Und wer kommt, der hat auch wirklich Lust und kommt nicht, weil man es ja vorher bezahlt hat“, meint Erika.
Lola kam über den Umweg Köln von Peru nach Velbert
Kursleiterin Lorenza Mace-Gries hat das Studio 2012 angemietet, solange lebt Lola, wie sie nur genannt wird, auch in Velbert. Nach Deutschland kam sie einst der Liebe wegen: Ehemann Fabian, der abends auch Kurse gibt, hat sie in ihrem Heimatland Peru kennengelernt. „Ich habe erst in Köln gelebt, wegen der Kinder sind wir dann ins Grüne gezogen.“ Dass Velbert nicht Köln ist, merkte Lola vor Jahren im Karneval. „Ich bin Weiberfastnacht raus, aber Velbert war tot.“ Inzwischen will sie mit der Familie nicht mehr weg, hat Freunde und Fans. „Tschüß Claudia, bis heute Abend.“ Denn Claudia, die sich morgens hier fit macht, kommt gleich abends zum Zumba wieder. Lola macht eben gute Laune.