Neviges. Erzieher in der Ausbildung bekommen ab dem 1. August mehr staatliche Förderung. Nicht nur darüber informiert das Berufskolleg Bleibergquelle.
Gute Nachrichten für alle, die sich zum Erzieher ausbilden lassen möchten: Ab dem 1. August wird ihre Ausbildung vom ersten Tag an mit staatlichen Zuschüssen voll gefördert, die nicht zurück gezahlt werden müssen. „Das ist ein Hammer, das ist richtig gut. Nur weiß das kaum jemand. Das neue Aufstiegsfortbildungsfördergesetz wurde schon am 31. März verabschiedet, wegen Corona ist das wohl ein wenig untergegangen“, sagt Dr. Ludwig Wenzel, Schulleiter des Berufskollegs Bleibergquelle. Das verbesserte Aufstiegs-BAföG begeistert ihn ebenso wie Andrea Sander, Bildungsleiterin der Fachschule für Erziehung an der Bleibergquelle, sowie Dozentin Daniela van Straelen. Zukünftig gibt es bis zu 880 Euro im Monat. Geld, das nicht zurück gezahlt werden muss.
Viele müssen jedes Wochenende jobben
„Bisher hat man nach dem Fachabitur zwei Jahre in Vollzeit die Fachschule für Sozialpädagogik besucht. Die ersten beiden Jahre mussten die Leute sich selbst finanzieren, erst im dritten Jahr gab es ein halbes Anfangsgehalt“, erläutert Andrea Sander. „Bei uns gibt es viele, die jedes Wochenende jobben. Ganz schön hart bei einer Vollzeitausbildung von 40 Stunden und mehr.“ Zwei Jahre in Vollzeit Schule, das dritte Jahr Berufspraktikum mit geringer Bezahlung, so sah bisher die Ausbildung aus. „Ich kenne einige, die sich sagten: Zwei Jahre selbst finanziere, das kann ich nicht.“ Wer Erzieher werden möchte, schlage diesen Weg aus Überzeugung und mit Herzblut ein. „Aber zwei Jahre nebenbei jobben, da kommen die Leute schon an den Rand ihrer Kräfte.“
Alter spielt keine Rolle
Ab dem 1. August wird jetzt alles besser: „Ich habe mit dem Aufstiegs-BAföG-Amt telefoniert. Die sagten, ja, das Gesetz sei durch, es werde alles komplett bezahlt ohne Darlehen“, freut sich Dr. Ludwig Wenzel. Davon profitiere dann jeder, der die Ausbildung beginne. Wer bisher BAföG beantragt habe, bekomme jetzt ebenso einen Zuschuss wie alle anderen. „Das Einkommen der Eltern spielt dabei keine Rolle und auch nicht das Alter“, so der Schulleiter. Interessant sei die Gesetzesänderung auch für Alleinerziehende, da es auch einen Zuschuss pro Kind gebe. Bei Verheirateten werde das Einkommen allerdings geprüft.
Es gibt noch freie Plätze
Kolleg gehört zum Diakonieverband
Das Berufskolleg Bleibergquelle, Bleibergstraße 145, gehört zum Netzwerk Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband. Wer sich noch für einen Platz an der Fachschule für Sozialpädagogik bewerben möchte: Auf der Homepage www.bkbleibergquelle.eu gibt es ein Online-Formular zum Ausfüllen.
Die Betreuung ist individuell; 45 Lehrende kümmern sich in der Fachschule für Sozialpädagogik um 300 Studierende. Kontaktaufnahme per E-Mail an info@bkbleibergquelle.eu oder 02051 417 410.
Es gibt übrigens noch freie Ausbildungsplätze im Berufskolleg Bleibergquelle. Nicht nur die idyllische Umgebung sei ein Pluspunkt, so der Schulleiter. Bei 300 Studierenden und 45 Lehrenden könne man gut Kontakt halten und individuell fördern. „Und wenn man merkt, jemand ist doch nicht geeignet, dann muss man auch den Mut haben, das zu sagen. Ehe die Leute zu viel Zeit verlieren“, ergänzt Andrea Sander. Jetzt, in Zeiten von Corona, könne man sich zunächst nur online bewerben, danach erfolge ein Telefongespräch. Alles weitere werde man dann sehen.
Studieren in den Niederlanden
Nach wie vor sehr beliebt im Berufskolleg sei auch die Kombination „Internationale Grundschullehrerausbildung und Erzieherausbildung“, ein neuer Studiengang seit 2019. Dabei absolviert man die Hälfte der acht Semester an einer Universität in den Niederlanden. Wolfgang Scheffler Bildungsleiter Internationales Grundschullehramt. „Und man erwirbt zwei Abschlüsse und kann später international arbeiten.“