Neviges. Der Verkehr auf der Kuhlendahler Straße erhitzt weiter die Gemüter. Ein Anwohner regte schon vor acht Jahren etwas an, was die Stadt jetzt prüft.
Seit 50 Jahren wohnt die Familie Pröpper an der Kuhlendahler Straße, in der Nachbarschaft des Spargelhofes Wiemer. Grün ist es hier, und landschaftlich wunderschön. Doch vor allem am Wochenende könne man hier keine Ruhe genießen, sei die Idylle gestört, klagt Heinz-Josef Pröpper. Als WAZ-Leser habe er sich gefreut, dass Mitte April über das Thema „Anwohner leiden unter Röhren von Motorrädern“ berichtet wurde. Doch nicht nur, wer oberhalb der Serpentinen wohne, müsse starke Nerven und Ohrenstöpsel tragen. Bereits 2012 hatte sich Pröpper, der von Neviges aus gesehen an der Kuhlendahler Straße in Richtung Langenberg wohnt, mit diversen Vorschlägen an die Stadt gewandt: Vor allem der Lärm von aufheulenden, viel zu schnell fahrenden Motorrädern sei unerträglich. Nach dem letzten WAZ-Bericht schöpft er nun Hoffnung, dass Besserung in Sicht ist.
Stadt will Maßnahmen prüfen
„Ich hatte ja bereits vor acht Jahren an die Stadt Velbert geschrieben, ob es nicht möglich wäre, die Kuhlendahler Straße für Motorradfahrer zu sperren.“ Damals wurde ihm geantwortet, dass „die von Ihnen vorgeschlagene Sperrung des Streckenabschnittes durch eine Verkehrsbeschilderung nicht zulässig wäre, da sie neben den unerwünschten Spaßfahrern auch die vernünftigen, sich vorschriftsmäßig verhaltenden Zweiradfahrer treffen würde“, so heißt es in dem Schreiben. Kürzlich las Heinz-Josef Pröpper dann in der WAZ, dass Polizeihauptkommissar UIrich Löhe als letztes Mittel eine Sperrung der Serpentinen für Motorradfahrer nicht ausschließen möchte. „Ja, das hat mich schon ein bisschen gewundert, wurde mir ja mal anders erklärt.“ Dazu Stadtsprecher Hans Joachim Blißenbach: „Wir prüfen alles, was die Situation dort verbessern kann.“
Auch viele unvernünftige Autofahrer
Polizei kontrolliert verstärkt
Die Kreispolizei Mettman hat erst letztes Wochenende verstärkt an der Kuhlendahler Straße kontrolliert. Sie wird auch in Zukunft hier oft stehen.
Der letzte schwere Unfall in den Serpentinen geschah am 17. März 2020: Drei Motorradfahrer wurden verletzt. Zwei stürzten, dabei hatte eine herumfliegende Maschine den dritten Mann getroffen. Er hatte am Straßenrand gestanden.
Fahren mehrere Motorradfahrer an einem sonnigen Tag recht langsam an seinem Haus vorbei, so Pröpper, dann wisse man: „Aha, in den Serpentinen steht wieder Polizei. Die sagen sich doch sofort untereinander Bescheid.“ Nicht nur die schwarzen Schafe unter den Motorradfans gäben hier ordentlich Gas. „Viele Autofahrer sind auch nicht besser, vor allem einige Cabrio-Fahrer sind unangenehm. Wenn Sie da wirklich vorschriftsmäßig 30 fahren, werden Sie bedrängt und beschimpft.“
Gefahr besonders an den Hofeinfahrten
Der Anwohner sieht noch ein weiteres Problem, und zwar direkt vor seiner Haustür: „Das ist hier eine Rennstrecke geworden. Ab der Kreuzung Bernsaustraße ist ja erstmal 70, da hält sich aber keiner dran, die fahren alle schneller.“ Dies sei besonders gefährlich, da sich auf der Strecke mehrere Hofeinfahrten befinden, die besonders jetzt zur Spargelzeit und auch im Sommer oft genutzt würden. „Die Leute fahren zum Beispiel zu dem Feld und pflücken selbst ihre Blumen. Toi, toi toi, noch ist nichts passiert. Aber sobald das wärmer wird, rasen die hier, und es wird immer gefährlicher.“ Sein Wunsch: Könnte man hier nicht durchgehend Tempo 50 einführen? Vielleicht ist das eine gute Lösung.“
Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach kann da kein grünes Licht geben, bedankt sich aber für die Anregung. Und er verspricht: „Der Hinweis wird an das Straßenverkehrsamt weiter gegeben.“