Langenberg. Die Altkleidercontainer an vielen Standorten in Velbert sind voll, die Abholung läuft aber wie üblich. Das Rote Kreuz reagiert anders.
Viele Menschen nutzen ihre unfreiwillige Freizeit momentan dazu, um zu Hause so richtig auszumisten – so sehr, dass die Technischen Betriebe bereits darum gebeten haben, Entrümpelungen auf die Zeit nach Corona zu verschieben.
Aber es geht nicht nur um Sperrmüll, auch die Kleiderschränke müssen vielerorts dran glauben. Was nicht mehr passt oder gefällt, kommt in einen blauen Sack und dann ab in den Altkleidercontainer oder zu einer Sammelstelle.
Die Altkleidercontainer quellen über
Nur: Die Container quellen über und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) etwa hat seine Sammelstelle geschlossen. Irmgard Olberding leitet das Team Abfallwirtschaft bei den Technischen Betrieben Velbert und hat mit dem zuständigen Entsorger L.G.R. Recycling regelmäßig Kontakt: „Die Abholung ist garantiert“, sagt Olberding.
Das bestätigt auch der Geschäftsführer des Recyclers. „Wir reagieren auf die Situation. Die turnusmäßigen Abholungen finden statt, am Dienstag haben wir zum Beispiel sogar ein zusätzliches Fahrzeug mitgeschickt“, sagt Marvin Gedenk.
Aufkommen nur geringfügig erhöht
Das Altkleideraufkommen wiederum sei auch gar nicht so viel höher als sonst um diese Jahreszeit: „Vielleicht zehn bis 15 Prozent mehr“, schätzt Marvin Gedenk. Das Problem ergebe sich viel mehr in einem Bereich, den der Verbraucher nicht mitbekomme: „Die Verwertungskette steht still“, erläutert der Fachmann.
Heißt: Die Altkleider werden zwar gesammelt und gelagert, so stehen aber beispielsweise die Sortieranlagen still und es gibt auch keine Absatzmöglichkeiten. „Aber unsere Lagerkapazitäten reichen aktuell aus“, versichert Gedenk. Im übrigen stehe er stets im Kontakt mit den TBV – und sowohl der städtische Betrieb als auch der Recycler gehen aktuell nicht davon aus, dass die Container, wie in anderen Kommunen, versiegelt werden müssen.
Desinfektion ist kein Thema für die Recycler
Kein Problem für Marvin Gedenk und seine Mitarbeiter ist das Thema Desinfektion: „Das Virus hält sich auf Stoff nur bis zu sechs Stunden. Das ist eine Angabe, die wir vom Bundesverband bekommen haben“, erläutert der Geschäftsführer. Die gesammelten Kleider müssten also nicht gesondert desinfiziert werden, „dafür lagern die zu lange.“
Die Mitarbeiter tragen zudem Handschuhe, die sie oft wechseln sollen und haben auf ihren Fahrzeugen Desinfektionsmittel dabei. „In dem Bereich sehen wir als Branche keine Probleme“, sagt Marvin Gedenk. Ein Problem sei aber, dass manche Menschen die Altkleidercontainer als Mülleimer nutzen: „Die Betriebshöfe sind zu“, sagt Gedenk, „wir haben dadurch 30 Prozent mehr Müll als noch Anfang März.“
Ganz anders hat das DRK in Velbert reagiert. Die Sammelstelle für Altkleider ist geschlossen, das Gelände darf von Fremden nicht betreten werden. Hier gehe es aber vor allem um den Schutz der Mitarbeiter.