Velbert. Die Dekorateure eines Velberter Raumausstatters nähen jetzt behelfsmäßigen Mund- und Nasenschutz Das Unternehmen spendet den Erlös an die Tafel.
Der Mundschutz ist dieser Tage ein begehrtes Gut. Zu kaufen gibt es sie aufgrund des Coronavirus sowieso nicht mehr und selbst beim medizinischen Personal werden sie knapper. Das fiel auch Bettina Haak und ihren Kollegen von „Trockel Raumausstattung“ auf – und so machten sie aus der Not eine Tugend: Trockel näht jetzt eigenen behelfsmäßigen Mund- und Nasenschutz
„Wir haben festgestellt, dass man nirgendwo mehr welche kaufen kann und sogar die Krankenhäuser unterversorgt sind. Dann kam die Frage auf, wie Privatleute überhaupt noch an welche kommen können“, erzählt Bettina Haak, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Hanno Haak führt. „Dann haben wir den Hinweis erhalten, dass die Stadt Essen die Nähanleitung für die Mundschutze weitergegeben hat und so kamen wir auf die Idee.“
Mitarbeiter werden beschäftigt
Genäht werden die Schutze von den Trockel-Dekorateuren. Für Haak ist das eine gute Lösung: „So können wir unsere Mitarbeiter trotzdem sinnvoll beschäftigen und müssen keine Kurzarbeit anmelden. Wir sind ja ein Handwerksbetrieb mit Handelsgeschäft. Das mussten wir jetzt natürlich schließen.“
Spende an die Tafel Niederberg
Verkauft werden die behelfsmäßigen Mund- und Nasenschutze für 7,50 Euro pro Stück. „Wir nähen so viele, wie wir können“, erklärt Bettina Haak, macht aber auch deutlich: „Wir können natürlich keine Massenproduktion starten. Aber solange wir welche haben, geben wir sie ab.“ Die Einnahmen kommen aber nicht dem Betrieb selbst zugute. Das Geld spendet Trockel an die Velberter Tafel. „Wir haben gehört, dass die Tafeln mittlerweile teils schlecht ausgestattet sind. So können wir unseren Beitrag leisten und geben die kompletten Einnahmen aus dem Mundschutz-Verkauf weiter“, erklärt Inhaberin Haak.
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Die Mitarbeiter aus dem Trockel-Team sind nicht die ersten Velberter, die auf diese Idee gekommen sind. Auch Schneider Ammar Morad aus Neviges näht behelfsmäßige Mundschutze und legt diese unentgeltlich in verschiedenen Velberter Geschäften aus. Auch in der Schneiderwerkstatt des SKFM werden Mundschutze genäht.
Mundschutze sind wieder verwendbar
Die behelfsmäßigen Mund- und Nasenschutze von Trockel sind wiederverwendbar: „Man kann sie bei 90 Grad waschen oder auch im Topf auskochen und zuhause bügeln“, so Haak. Wer einen selbstgenähten Mundschutz haben will, der schaut am besten bei Trockel (Friedrichstraße 152) vorbei. Die Übergabe erfolgt dann nach Anklingeln – damit der Kontakt so gering wie möglich gehalten wird.