Zu Gast bei der WAZ Velbert: Frank Peglau. Der Obst- und Gemüsehändler ist seit Jahresbeginn neuer Betreiber des Wochenmarktes „Am Berg“. Im Interview mit Redakteur Klaus Kahle spricht er über die Gründe für seine Bewerbung als Marktbetreiber, seine Ziele und die besonderen Stärken eines Wochenmarktes.

Eigentlich ist Frank Peglau Frank Peglau gelernter Steinmetz und Bildhauer. Doch 1983 trat er in die Fußstapfen von Vater und Onkel, arbeitet seither als Obst- und Gemüsehändler. Der Familienbetrieb hat seinen Standort an der Schwanenstraße, ist auf Märkten vor Ort und in der Region präsent. Peglau hat 15 Mitarbeiter, beliefert Hotels, Gaststätten, Krankenhäuser, Kitas und Schulen. Neuerdings ist der 49-Jährige aber auch Betreiber des Wochenmarktes „Am Berg“. Darüber sprach er mit WAZ-Redakteur Klaus Kahle Klaus Kahle.
Warum und für welchen Standort haben Sie sich bei der Ausschreibung beworben?

Frank PeglauWeil mein Name seitens der Politik ins Spiel gebracht worden ist, und weil meine Familie schon seit 50 Jahren mit diesem Markt eng verbunden ist.
Welche sind die beiden Hauptaufgaben eines Marktbetreibers?

Ich will dafür sorgen, dass es dort wirklich alle wichtigen Grundnahrungsmittel gibt. Außerdem kümmere ich mich um die Zuverlässigkeit der Händler.
Der erste Monat ist ja jetzt fast rum. Wie ist es aus Ihrer Sicht bisher gelaufen?

Durchweg positiv.
Woran merkt der Kunde, dass Sie jetzt Betreiber sind?

Zum Beispiel daran, dass schon Lücken mit neuen Anbietern geschlossen worden sind. Gerade auch am Dienstag, wo das Sortiment zuvor eher übersichtlich war.
Wie bewerten Sie den Standort Am Berg? Floriert das Geschäft, oder gibt’s Punkte, an denen es hakt?

Nachdem wir von der Posener Straße zu dem Platz zwischen Sparkasse und ehemaliger Post umgezogen sind, haben sich die Geschäfte für alle Beteiligten verbessert. Aktuell suche ich händeringend einen Käsehändler.
Und wie ist es um das Wohnquartier bestellt?

Das ist auf jeden Fall ein gutes und gewachsenes Einzugsgebiet, das vom Kostenberg bis zur Flandersbach reicht.
Was wollen Sie beibehalten, und welche Neuerungen planen Sie?

Die angestammten, langjährigen Kollegen will ich auf jeden Fall behalten. Ich möchte das Angebot gerne noch ein wenig abrunden – z. B. mit Oliven und Antipasti sowie Gewürzen –, aber allzu viel lässt der Platz dort auch nicht zu.
Was wissen Sie eigentlich über Ihre Kunden und ihre Wünsche?

Wir haben ja größtenteils Stammkunden und wissen dementsprechend viel. Aber ich habe vor, in Kürze einen Kummerkasten für Anregungen und Beschwerden aufzustellen und sie auszuwerten.

Wie sehen die Erwartungen der Händler aus?

Es gibt den klaren Wunsch, die Preise so wie jetzt zu halten und höhere Standgebühren zu vermeiden. Außerdem soll der Dienstag aufgepeppt werden; da ist der Anfang ja bereits gemacht.
Wie wollen Sie neue Käufer anziehen und halten?

Durch ein überzeugendes Angebot, Frische, Qualität und Vielfalt.
Was bieten Marktleute an Mehrwert, mit dem der stationäre Einzelhandel nicht aufwarten kann?

Das sind auf jeden Fall die Qualität und die persönliche Beratung.
Was ist dran an der Ansicht, dass auf dem Markt manches teurer als andernorts ist?

Das trifft allenfalls bedingt zu. Mittlerweile haben viele Händler ständig saisonale Angebote in ihrem Sortiment.
Der Markt hat dann eine sichere Zukunft . . .

. . . wenn es uns gelingt, gegenüber den Discountern durch Qualität und persönlichen Kontakt die Nase vorne zu haben.