Velbert-Mitte. . Fassaden- und Wohnumfeldprogramm macht zunehmend Schule und bringt sichtbare Ergebnisse. Für weitere Taten ist noch richtig viel Fördergeld da.
Erst rückten die Gerüstbauer an, zurzeit wird die Fassade gekärchert, in den nächsten Tagen aufgearbeitet und saniert, danach kommen die Maler. Und in drei Wochen wird die Immobilie Friedrich-/Ecke Kolpingstraße – einst Warenhaus Kluthe, später Metall- und Haushaltswaren Assauer und zuletzt Dresdner Bank – picobello ausschauen: in hellem Grau und dunkelgrau abgesetzt. Die Aktion „Farbe fürs Quartier“ hilft dabei.
80 000 Euro stehen pro Jahr bereit
Das Fassadenprogramm zur Förderung der Renovierung und Restaurierung von Hausfronten in Velbert-Mitte zeigt erste Ergebnisse. Förderfähig – und zwar zu rund 40 Prozent – sind Maßnahmen in diesem nur ganz grob umrissenen Bereich: zwischen Friedrich-Ebert-, Klee, Güter- und Sternbergstraße. Auf der zugehörigen Karte markieren farbige Punkte, wo Fassadenarbeiten bewilligt, gerade fertig oder beantragt sind. „Es ist noch viel Geld da“, sagt Katrin Neumann vom Planungsamt und erläutert, dass bis 2020/21 per anno 80 000 Euro bereitstehen. Das Alter des jeweiligen Hauses spiele prinzipiell nicht die Rolle; wichtig sei, dass der letzte Anstrich mindestens zehn Jahre zurückliege.
Mit Kosten in Höhe von rund 25 000 Euro einschließlich Maler und Gerüst ist das eingangs erwähnte, gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaute und längst denkmalgeschützte Haus, das Dunja Schmidt-Sicking („Shoes4us“) und ihr Mann im vergangenen April gekauft haben, ein ungewöhnlich großes Vorhaben. Bis auf einige Büros ist es bereits überwiegend vermietet. Und „selbstverständlich“, so die Händlerin auf Nachfrage, kommen bei der Fassade nur ortsansässige Betriebe zum Zuge.
Nur ortsansässige Betriebe
Nach Auskunft der Stadt sind seit Anfang 2017 schon acht Immobilien mit Geld aus diesem Programm gestalterisch aufgewertet worden. Davon liegen allein vier an der Offerstraße; weitere Anträge für diese Straße sind gestellt. Zudem wurden inzwischen auch einige Gebäude entlang der Friedrichstraße renoviert. Durch die räumliche Nähe der aufgewerteten Häuser entstehe für das gesamte Quartier eine höhere Aufenthaltsqualität, findet Katrin Neumann: „Schöne und gepflegte Immobilien sorgen für ein attraktives Erscheinungsbild der Innenstadt.“
Maximal 24 Euro pro Quadratmeter
„Für uns war es eine große Hilfe, die Fördergelder in Anspruch nehmen zu können“, erzählt Delia Coenen vom Architekturbüro Krieger, das im letzten Herbst dank der Förderung einen Teil der Kosten für die Fassadenrenovierungen der Gebäude Friedrichstraße 202 und 210 gedeckt hat. An der Sternberg-/Ecke Mittelstraße wurde ebenfalls ein Gebäude aufwändig hergerichtet. „Der Kreuzungsbereich wirkt gleich viel freundlicher“, urteilt Silke de Roode vom Innenstadtmanagement. In naher Zukunft soll auch das Wohngebiet der Baugenossenschaft Niederberg „An der Mähre“ einen neuen Anstrich erhalten. Auch dieser wird gefördert. Für jede Maßnahme gilt: Zuwendungsfähig sind 50 Prozent der anerkannten Kosten; allerdings gibt es maximal 24 Euro pro Quadratmeter umgestalteter Fläche.
<<< FÖRDERANTRÄGE BEI DER STADT EINREICHEN
Das Fördergeld wird Hauseigentümern im Zuge der Innenstadtentwicklung über Mittel von Land und Bund zur Verfügung gestellt. Anträge können bei der Stadt gestellt werden.
Infos gibt es auf www.velbert.de/buergerinfo/stadtentwicklung-und-klimaschutz/stadterneuerung/innenstadt-mitte/fassadenprogramm/.