Langenberg. Baugenossenschaft Niederberg treibt ihre Strategie der Modernisierung in Velbert weiter voran. Mittelfristig wird in Langenberg auch neu gebaut.

Die Baugenossenschaft Niederberg (BGN) setzt ihre ambitionierte Modernisierungsstrategie fort, die sie z. B. in Langenberg und Velbert-Mitte an ihren Objekten Klippe, Nelkenweg, Von-Humboldt-, Birther- und Langenhorster Straße begonnen hat. Voraussichtlich Anfang Mai rücken jetzt erneut in Langenberg Gerüstbauer an, werden dort die alten Balkone abgebrochen und bekommen die Häuser Heegerstraße 38 bis 42 eine komplette energetische Modernisierung verpasst.

Zum Komplex gehören 27 Wohnungen

„Für unsere Qualitätsansprüche ist das ein Objekt“, sagt Dominic Johannknecht, „wo wir rangehen.“ Nach Auskunft des BGN-Vorstandsvorsitzenden (seit Juli 2019) stammen die Gebäude aus dem Jahr 1967, umfasst der Komplex 27 Wohnungen mit insgesamt rund 1760 Quadratmetern Wohnfläche. Im Vorfeld solcher Maßnahmen sind wie so häufig vorbereitende Arbeiten wie Baumrückschnitte, -Fällungen und Rodungen erforderlich.

Dach und Fassaden, Fenster und Türen

Links von dieser Treppenanlage liegt das Grundstück, das die BGN in den nächsten Jahren bebauen will.
Links von dieser Treppenanlage liegt das Grundstück, das die BGN in den nächsten Jahren bebauen will. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Zu dem aufwändigen Modernisierungsprogramm gehören eine Wärmedämmung für das Dach und die Fassaden, darüber hinaus rundum neue Fenster und Türen. Die vorhandene Heizungsanlage soll „optimiert“ werden. Die Erdgeschoss-Wohnungen werden auf der rückwärtigen Gebäudeseite mit einer Rampe versehen und erhalten so einen barrierefreien Zugang. Die alten so genannten Balkonscheiben werden, wie eingangs bereits kurz erwähnt, abgeschnitten; die neuen Balkone werden anschließend davorgestellt und fallen zum Teil auch größer aus als zuvor. Und bei dem abschließenden Außenanstrich werden die Treppenhaustürme in Grün, Gelb und Blau farblich akzentuiert.

Maßnahme kostet 1,5 Millionen Euro

In dem ausführlichen Informationsschreiben, das die Genossenschaft im Januar an alle betroffenen Bewohner bzw. Mitglieder rausgeschickt hat, ist als Konsequenz der energetischen Taten von einer „wesentlichen Ersparnis des Energieverbrauchs“ die Rede. Diese könne knapp über 55 Prozent betragen. Die Kosten der Gesamtmaßnahme – rund 1,5 Millionen Euro – finanziert die BGN mit Hilfe eines Darlehens über die NRW-Bank einschließlich Tilgungsnachlässen. „Wir machen das bewusst nicht frei finanziert“, erklärt Johannknecht, „um zu hohe Mietpreiserhöhungen auszuschalten und zu vermeiden.“ Letztlich werde man 27 „individuelle Anpassungen“ vornehmen und darauf achten, dass es auch sozialverträglich ausfalle.

Zukauf für bessere Erschließung

Altes abreißen und dafür Neues schaffen

Die Baugenossenschaft trennt sich an anderer Stelle in Langenberg von altem Bestand und errichtet im Gegenzug moderne Neubauten. Darum geht’s bei dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit der Nummer 210 „Am Hahn/Voßnacker Straße“.

Die BGN will ihre Häuser aus den Jahren 1915 (Am Hahn 1 - 3), 1927 (Am Hahn 5, 7 und 9) und 1936 (Am Hahn 11) durch drei neue barrierefreie Wohngebäude mit insgesamt 33 Wohneinheiten ersetzen.

Ein weiteres, jedoch mittelfristig angelegtes Projekt verfolgt die BGN in dem Bereich zwischen Eickeshagen und Hohlstraße. Sie besitzt dort seit bereits weit mehr als 20 Jahren ein rund 1700 Quadratmeter großes Reservegrundstück, zu dem sie Ende 2019 von den Technischen Betrieben bzw. der Stadt Velbert noch ein 270 Quadratmeter großes Stück hinzugekauft hat. Der entscheidende Punkt sei die dadurch möglich gewordene bessere Erschließung des Areals, erläutert der BGN-Chef die Entscheidung.

Auf jeden Fall Mietwohnungen

Die Genossenschaft sei in der Gegend bereits „groß vertreten“; so gebe es oberhalb schon BGN-Mehrfamilienhäuser. Man steige jetzt in erste Überlegungen ein, „wir denken auch über die Schaffung öffentlich geförderter Wohnungen nach“. Das nunmehr zur Verfügung stehende, rechteckige Grundstück habe in sich einen Höhenunterschied von 17 Metern. Die BGN werde dort „auf jeden Fall Mietwohnungen und keinesfalls frei stehende Einfamilienhäuser“ errichten und dort innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre bauen: „Der Bedarf dafür ist da.“