Neviges. Seit zehn Jahren leitet Anneliese Iffland den CVJM Posaunenchor Neviges. Das Jubiläum feiert sie samt Ensemble am 23. Februar ganz musikalisch.

„Wir wollen einfach mal gucken, was wir in den zehn Jahren so geschafft haben. Was waren unserer ersten Stücke und was haben wir alles in letzter Zeit so gespielt?“ Anneliese Iffland lächelt: „Das ist ja nun kein besonderes Jubiläum. Aber man weiß ja nie, wie lange man noch richtig rüstig ist.“ Seit zehn Jahren leitet die 66-Jährige den CVJM Posaunenchor der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde mit viel Herzblut und Kompetenz. Und wie kann man ein Chor-Jubiläum besser feiern als mit ganz viel Musik? Am Sonntag, 23. Februar, gibt’s um 11.30 Uhr im Gemeindehaus Siebeneicker Straße eine Matinee zu Ehren von Anneliese Iffland. Und wie immer wird sie ihren Chor nicht nur dirigieren, sondern kräftig selbst mitmusizieren.

Die Kunst des hohen Tons

„Ich bin ja die einzige, die die erste Trompete spielen kann, also diesen hohen Ton“, sagt die gebürtige Bremerhavenerin, die seit Jahren in Langenberg wohnt. „Dabei bin ich eigentlich mit der Geige groß geworden, Geige spiel ich auch immer noch.“ Mit 25 Jahren entdeckte sie ihre Liebe zur Trompete, und da der Ehemann Posaune spielt, war immer war los im Hause Iffland. Ihre große Leidenschaft Musik machte das Glück perfekt: Erfülltes Familienleben mit Mann und vier Töchtern, dazu arbeitete Anneliese Iffland vor ihrem Ruhestand als Heilpädagogin, zur Entspannung greift sie seit jeher zu Geige und Trompete. Auch die Enkel spielen schon das ein oder andere Instrument.

Der Chor stand vor dem Aus

Der Posaunenchor des CVJM Neviges probt zurzeit für die Jubiläums-Matinee am 23. Februar.
Der Posaunenchor des CVJM Neviges probt zurzeit für die Jubiläums-Matinee am 23. Februar. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Bei so viel Herzblut stand außer Frage, wie die Entscheidung vor zehn Jahren aussah, als die damalige Kantorin die Gemeinde verließ und der Posaunenchor vor dem Aus stand: „Damals hieß es für uns: aufhören oder weitermachen“, erinnert sich die Jubilarin. Und plötzlich war sie nicht nur Mitglied des Posaunenchors, sondern übernahm dessen Leitung. Denn ein Leben ohne Auftritte in Gottesdiensten, ohne Weihnachtskonzerte in der Kirchen, nein, das mag sie sich nicht vorstellen. „Die Kirchenmusik ist eine besondere Musikrichtung, die ich sehr liebe“, erzählt Anneliese Iffland am Rande der Proben. Zwar ist das Jubiläumskonzert am Sonntag im Gemeindehaus, geprobt wird jedoch seit jeher jeden Montag um 18.30 Uhr in der Stadtkirche. Und was genau fasziniert sie an dem Posaunenchor? „Wir haben ein ganz anderes Repertoire, wir sind ja kein Blasorchester. Ich liebe diese leisen Töne, den weichen Klang.“

Ein Sprung ins kalte Wasser

Verstärkung ist willkommen

Der Posaunenchor kann Verstärkung gebrauchen. Der Unterricht bei Anneliese Iffland ist kostenlos. Man muss sich nur verpflichten, bei Gottesdiensten und Konzerten aufzutreten. Geprobt wird jeden Montag um 18.30 Uhr in der Stadtkirche am Kirchplatz.

Bei Interesse einfach montags vorbeischauen. Weitere Informationen gibt es bei Annelies Iffland unter 02052 80539.

Bei aller Überzeugung, den Posaunenchor nicht sterben zu lassen – einfach sei es nicht gewesen, das Ruder vor zehn Jahren zu übernehmen: „Für mich war das ein Sprung ins kalte Wasser, ich musste ja beim Spielen auch gleichzeitig führen.“ Und das bei einem Instrument, das Fehler nicht verzeihe, bei dem jede Nachlässig sofort auffalle, wie Anneliese Iffland erläutert: „Wenn ich Trompete nicht genug übe, dann hab ich keine Lippenspannung. Das fällt sofort auf, da kann man nicht schummeln.“ Wie sie den Spagat zwischen Dirigat und aktivem Musizieren schafft: „Durch meine Körpersprache nehme ich den Chor mit.“ Und so lehnt sie sich mal nach links und mal nach rechts, sucht den Augenkontakt, findet im Chor das Jagdhorn, die Trompete, nicht zu vergessen die Posaune.

Das Programm muss passen

Besondere Freude bereite ihr, ein Programm zusammen zu stellen, was zu den Zuhörern passt. „Der Konfirmations-Gottesdienst ist immer toll, da machen wir auch schon mal ganz moderne Sachen.“ Vor allem fröhlich soll es bei der Matinee am Sonntag zugehen. Anschließend darf bei einer Tasse Kaffee auch gern gratuliert werden.