Velbert-Mitte. Zum neuen Schuljahr hat das Innenstadtgymnasium einen neuen Leiter. Umsetzung des Dalton-Konzepts hat den 42-Jährigen begeistert.
Sein Wohnort ist Velbert nun schon seit einigen Jahren, jetzt hat Conrad Aust auch seine berufliche Heimat in der Schlossstadt gefunden. Seit Anfang des Monats ist der 42-Jährige Direktor am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium. Sein Vorgänger Michael Anger wechselte vor drei Monaten an ein Gymnasium nach Düsseldorf.
In Düsseldorf war auch der letzte Einsatzort von Conrad Aust vor seinem Wechsel nach Velbert. Hier leitete er vier Jahre lang das Commenius Gymnasium im feinen Stadtteil Oberkassel. Weil ihn das Pendeln nach Düsseldorf zuviel Zeit kostete, entschloss er sich zum Wechsel ans NEG, nachdem er erfahren hatte, dass hier die Schulleiterstelle vakant wurde.
Aus einer Lehrerfamilie
Der neue „Direx“ stammt aus einer Wuppertaler Lehrerfamilie und lebt mit Ehefrau und seinen zwei Töchtern in Langenberg. Seit 2005 ist er selbst Pädagoge, hat Sport und Geschichte studiert. „Aber zum Unterrichten komme ich kaum noch, ich versuche aber zumindest einige Stunden zu geben“, erklärt der Schulleiter. Das Leiten eines Gymnasiums sei ähnlich dem Führen eines mittelständischen Unternehmen. Aust hat Personalverantwortung für 60 Lehrer. „Obwohl ich nicht soviel unterrichte, kann ich natürlich in meiner Funktion Gutes für die Schüler tun“, betont er.
Deutlicher ruhiger in Velbert
In seinen ersten beiden Wochen am NEG hat Aust festgestellt, dass es an dem Velberter Gymnasium deutlich ruhiger zugeht als in dem in der Landeshauptstadt. „Da herrschte im Sekretariat deutlich mehr Betrieb von Eltern, Schülern oder Lehrern, die mich sprechen wollten“, sagt Aust, der vorher auch an Gymnasien in Meerbusch und in Wuppertal tätig war. Aus einer Lehrerfamilie stammend und als Leiter verschiedener Jugendgruppen lag der Berufswunsch „Pädagoge“ nahe.
Dalton bleibt
Über die Velberter Schullandschaft und natürlich auch über das NEG hat er sich in der Presse informiert. Die Umsetzung des innovativen Dalton-Konzeptes an der Schule habe ihn sehr beeindruckt. Vor allem die Geschwindigkeit und die Konsequenz mit der die Änderung durchgesetzt worden sei, sei enorm gewesen. „Das spricht für eine engagierte und motivierte Schulgemeinde, die bereit zu Veränderungen ist, selbst wenn diese mit viel Arbeit verbunden sein sollten“, sagt Aust. Dalton solle auf jeden Fall beibehalten werden.
Die Dalton-Methode
Der Name geht auf die Stadt Dalton in Massachusetts zurück, wo mit der von Helen Parkhurst entwickelten Methode erstmals experimentiert wurde.
Im Jahr 1917 konnten die Schüler in ihrem eigenen Tempo autonom arbeiten und ihre Aufgaben so verteilen, wie sie es für richtig hielten.
Eine besondere Qualität
Die besondere Qualität der Bildungsarbeit am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium habe im November die Qualitätsanalyse NRW herausgestellt. „Den Abschlussbericht hat die Schule im Januar erhalten. So ein Ergebnis bei der Qualitätsanalyse sieht man wirklich selten. Das Abschneiden ist außergewöhnlich,“ so Aust. Besonders zur Dalton-Konzeption und dem Dalton-Unterricht wurde in dem Bericht und in den individuellen Rückmeldungen der Prüfer positiv Stellung genommen. Die Qualitäten der Schule sollen natürlich weiter entwickelt werden.
Sanierung geht weiter
Weitere Ansatzpunkte sind für Conrad Aust die Weiterführung der bereits begonnenen Sanierungs-, Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten am Schulgebäude und der digitale Ausbau in Abstimmung mit der Stadt. „Dies ist genauso wichtig für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler wie eine gute didaktische Konzeption.“