Neviges. Wenn ein Hochschul-Dozent in den „Blaumann“ schlüpft, kreischen Kinder vor Vergnügen. „Max, der Musikmechaniker“ kam in die Regenbogenschule.
Ob seine Studenten ihn auch so begeistert empfangen? Vor Vergnügen kreischen, wenn er Tonleitern erläutert? Vielleicht ja, wenn Dozent Thomas Hanz sie so begrüßt wie die Schüler der Regenbogenschule. Im „Blaumann“ und einem fröhlichen Lied auf den Lippen: „Hallo, ich bin der Max, ich liebe Töne, schräge und schöne.“ Einen Vormittag lang schlüpfte Thomas Hanz, Lehrbeauftragter der Folkwang-Musikhochschule, in seine liebste Nebenrolle: Als „Max, der Musikmechaniker“ entführt er die Klassen 1 bis 4 der Regenbogenschule auf eine musikalische Baustelle, wo es jede Menge zu entdecken gibt. Hanz zerlegt Musik und baut sie wieder zusammen, macht Rhythmus und Töne durch Farben greifbar. Das begeistert auch Schulleiter Arnfried Szymanski: „Toll. Eine ungewöhnliche Art, sich Musik zu nähern.“
Beethoven begeistert die Zweitklässler
Programm speziell für Grundschulen
Musik-Dozent Thomas Hanz hat sein Programm speziell auf die Bedürfnisse von Grundschulkindern zugeschnitten. Als „Max, der Musikmechaniker“ tritt er in Schulen in ganz NRW auf.
Bei Interesse „Max, den Musikmechaniker“ alias Thomas Hanz kontaktieren unter 0201 1258741 oder per mail: info@thomas-hanz.de. Weitere Informationen im Internet auf www.thomas-hanz.de
Ganz still ist es in der Sporthalle Hohenbruchstraße. Die I-Dötze sind schon fertig, jetzt in der zweiten Runde hocken die Klasse 2a und 2b gespannt auf den blauen Turnmatten. Vorn rumort und knallt es in der „Musikmaschine“: ein Schrank mit mehreren Schubfächern. Max, der Musikmechaniker, zieht die erste Karte aus dem Fach. Es geht um Klänge, um Klangfarben, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Große Karten werden verteilt in blau, gelb, grün. „Blau“ steht für hell, „gelb“ für dunkel, und dann gibt’s ja noch Zwischentöne. „Kennt ihr Beethoven?“ – „Jaaaaa“, schreien die Kinder begeistert. „Prima, dann wisst ihr ja bestimmt auch, dass der gerade Geburtstag hat.“ Und schon braust die „Ode an die Freude“ durch die Halle, mal ganz rockig auf der E-Gitarre – die Zweitklässler sind hin und weg.
Der Bass ist der Boden der Musiktorte
„So, jetzt hab ich hier noch ein Experiment auf der Baustelle. Wir bauen eine Musiktorte. Der Bass ist die unterste Schicht.“ Auch eine Reise nach Brasilien steht auf den Karten, die Max aus seiner Musikmaschine zieht. „Na, was können die Brasilianer noch, außer gut Fußball spielen?“ Kleine Pause. „Tanzen!“, ruft ein kleines Mädchen. Musikmechaniker Max greift zur Gitarre: „Der Ball ist rund. Langer Pass, kurzer Pass – und Tor.“ Und schon sind alle drin im Samba-Rhythmus, stehen auf, tanzen. Und noch immer ist keine Pause auf der Baustelle. „Wir bauen eine Gitarre. Wisst ihr, wie das geht? Hat einer Holz dabei?“ Ein Knirps schlägt keck vor: „Die kleine da kaputt machen und umbauen.“ Doch seiner Ukulele will der Musiker nicht an den Kragen. „Nee, wenn eure Lehrerinnen helfen, dann können wir auch so eine richtig große bauen.“
Alle bauen eine große Gitarre
Flugs wird ein dünnes Seil gespannt, das die Lehrerinnen Elke Griese und Bärbel Werner zusammen mit ihren Schützlingen fest halten. „Super, ich hab auch noch einen Schallübertrager gefunden“, ruft der Musikmechaniker. Ein Mädchen zupft an dem Seil, ein Mal, zwei Mal, die Töne kommen allen bekannt vor: „Ja, und jetzt singen wir alle: Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch?“ Zum Einschlafen fand niemand die spannende Stunde.
„Das war cool. Ich komm aus Spanien, tanz auch gern“, meinte Nerea. Und Dozent Thomas Hanz hat wieder mal gemerkt, warum er so gern „Max, der Musikmechaniker“ ist: „Kindern kann man nichts vormachen. Wenn da ein paar gähnen oder sich am Kopf kratzen, dann macht man was falsch.“ Da bestand keine Gefahr: „Zugabe“ rief ein kleiner Junge, aber vor der Halle warteten schon die Klassen 3 und vier: Max musste weiter zur nächsten Baustelle. https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece