Velbert. Autohändler aus Velbert verkaufen auch hochpreisige Modelle. Grund dafür sind unter anderem relativ günstige Leasingangebote.

Nachdem die WAZ innerhalb der Reihe „Luxus in Velbert“ über die Themen Immobilien, Whirlpools, Hochzeitskleider, Reisen und Fahrräder berichtet hat, steht heute ein weiteres Fortbewegungsmittel im Fokus des Interesses: Das Auto, das die Mobilität schier grenzenlos erscheinen lässt und auch gerne als des Deutschen liebstes Kind bezeichnet wird.

Auch in Nordrhein-Westfalen, dem Stauland Nummer eins, ist die Nachfrage nach Personenkraftwagen ungebrochen. Vor allen Dingen werden die Fahrzeuge immer hochwertiger. Der durchschnittliche Listenpreis der verkauften oder geleasten Autos stieg bei der Firma Gottfried Schulz, dem Audi-Vertriebspartner an der Nevigeser Straße 163, stetig an.

Überschaubare Leasingraten machen „viel mehr möglich“

Laut Thomas Figge, dem Verkaufsleiter des Hauses, liegt dies unter anderem an den attraktiven Leasingangeboten. Dadurch bleibt die monatliche Leasingrate überschaubar und „es ist viel mehr möglich“. Es wird in der Regel eher in die Ausstattung investiert, so dass das Fahren komfortabler wird, als in leistungsstärkere Motoren.

So könne man beispielsweise einen Audi S8, der 140.000 Euro kosten würde, bei entsprechenden Aktionen für 600 Euro pro Monat leasen. Das teuerste Fahrzeug, das das Autohaus Schultz im Angebot hat, ist der R8 Spider mit einem Grundpreis von 213.000 Euro.

Nachfrage nach SUVs ist ungebrochen hoch

So sieht er aus, der BMW M4 der DTM Champions Edition – hier im Velberter Autohaus ProCar.
So sieht er aus, der BMW M4 der DTM Champions Edition – hier im Velberter Autohaus ProCar. © FUNKE Foto Services | Daniel Elke

Die Nachfrage nach SUVs ist ungebrochen hoch. Der höhere Einstieg und die hohe Sitzposition bieten zusätzlichen Komfort, wie man ihn sonst nur von Vans bzw Mini-Vans kennt. Die Nachfrage nach dem Elektrofahrzeug Etron nimmt kontinuierlich zu. Die Subventionen der öffentlichen Hand für Elektrofahrzeuge zeigen ihre Wirkung. Den Etron gibt es ab 85.000 Euro. Auch bei den Elektrofahrzeugen ist der Anteil der Leasingfahrzeuge relativ hoch.

Bei dem BMW-Autohaus „pro car automobile“ liegt das Leasinggeschäft bei den Neufahrzeugen zwischen 70 und 75 Prozent. Laut Verkaufsleiter Christian Tylicki ist die „monatliche Rate das A und O“ bei der Investition. 70 Prozent der Neufahrzeuge werden von Geschäftskunden und 30 Prozent von privaten Kunden gekauft.

Kein Boom zu mehr Luxus

Autohändler Christian Tylicki am Steuer des BMW M4.
Autohändler Christian Tylicki am Steuer des BMW M4. © FUNKE Foto Services | Daniel Elke

Bei den Geschäftskunden hat Tylicki keinen Boom zu mehr Luxus feststellen können. Das Gegenteil ist eher der Fall. Es ist ein Trend zum Understatement zu erkennen. Kunden, die früher einen BMW der siebener Reihe gekauft haben, greifen heute öfter mal zu einem fünfer BMW. Natürlich muss dabei berücksichtigt werden, dass die Fahrzeuge grundsätzlich größer geworden sind und heutzutage ein X3 vom Platzangebot ausreichend ist, wo es früher noch ein X5 sein musste.

Der BMW 67LI ist mit einem Preis 174.500 Euro das teuerste Fahrzeug im Sortiment. Allerdings wurden davon in den vier Jahren, in denen dieses Modell auf dem Markt ist, in Velbert nur vier Stück verkauft. Den X5 Hybrid gibt es ab 77.300 Euro. Möchte der Kunde die Topausstattung haben, dann liegt der Barpreis bei 120.000 Euro.

Erstes Auto für 75.000 D-Mark verkauft

Gern erinnert sich Christian Tylicki an seinen allerersten Pkw-Verkauf zurück. 1994 verkaufte er einen neuen Siebener BMW in Vollausstattung für 75.000 D-Mark. Ein Augenschmaus, nicht nur für Automobilfans,ist sicherlich der BMW M4, der in den Verkaufsräumen an der Kopernikusstraße 6 bewundert werden kann.

Oldtimer als Kapitalanlage

Auf das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Firmengeschichte kann Michael Fröhlich zurückblicken. Er leitet das Unternehmen „Fantastische Fahrzeuge“, die Agentur für Oldtimer, in Mettmann.

Fröhlich führt die extrem hohe Nachfrage nach Oldtimern auf die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken zurück. Immer mehr Wohlbetuchte und Superreiche investieren in Autos und sehen Oldtimer als gute Geldanlage. Besonders begehrt sind zur Zeit Fahrzeuge aus den 1920er und 1930er Jahren.

Bei der Firma Lueg, dem Mercedes Benz Vertragshändler in Tönisheide (Nevigeser Straße 140-148), ist festzustellen, dass die Kundschaft ein verstärktes Interesse an Komfort und Sicherheit im Auto hat. Intelligente Assistenzsysteme, sprachgesteuerte und damit innovative Multimediasysteme stehen bei den Käufern hoch im Kurs. Im letzten Quartal war die E-Klasse eines der meistverkauften Fahrzeuge des Hauses.

Ein Maybach für 200.000 Euro Listenpreis

Die Fahrzeuge der A- und B-Klasse erfreuen sich ebenfalls einer zunehmenden Nachfrage. Der Mercedes-Maybach S 650 und der AMG GT R PRO sind mit einem Bruttolistenpreis von mehr als 200.000 Euro die teuersten Fahrzeuge, die das Autohaus im Angebot hat.