Velbert. Nach acht Monaten ziehen einige Verkäufer eine positive Bilanz, für sie hat sich die Neueröffnung gelohnt. Ein wenig stört noch der Leerstand.
Vor ungefähr acht Monaten wurde die Velberter Stadtgalerie eröffnet. Acht Monate, in denen sich das moderne Einkaufszentrum in die City der Schloss-Stadt eingebrannt hat. Besonders vor Feiertagen ist es voll, zuletzt rund um die Weihnachtstage. Da waren Menschen aus der ganzen Stadt gekommen, um die letzten Besorgungen zu machen, bevor die Schotten über die Feiertage dicht gemacht wurden.
„Wir sind richtig angekommen“
Doch wie geht es den Händlern nach der Eingewöhnungszeit? Insgesamt, so sagen viele, seien sie zufrieden mit dem neuen Einkaufszentrum. „Wir sind richtig angekommen“, sagt etwa Rebecca Felicitas Zimmer, Filialleiterin von Thalia in der neuen Stadtgalerie. Das, sagt sie, hätten ihr sowohl Kunden als auch Mitarbeiter bestätigt. Die Sorge, dass Thalia - der Laden befindet sich im Untergeschoss - einfach von den Kunden übersehen werden würde, erwies sich bereits nach kurzer Zeit als unbegründet. „Ganz im Gegenteil“, sagt Zimmer. „Die Kunden kommen oben rein, stellen sich auf die Rolltreppe und kommen dann quasi direkt bei uns aus.“
Neue Kunden kommen in die Buchhandlung
Zudem habe die neue Filiale einen weiteren Vorteil: „Wir haben hier ein größeres Publikum. Vorher, in der Fußgängerzone, waren wir eine klassische Buchhandlung.“ Durch den Umzug aber habe man es geschafft, auch Menschen anzuziehen, die etwa auf der Suche nach DVDs oder Kalendern seien. Ist das neue Geschäft also deutlich besser als das alte? „Das weiß ich nicht“, sagt Zimmer, „ich möchte meinen alten Laden nicht schlechtmachen.“ Kurz denkt sie nach, dann sagt sie: „Ob wir uns verbessert haben, weiß ich nicht. Wir haben uns verändert.“
Leerstände sollen behoben werden
Ähnlich sieht die Situation Janek Suhre. Der stellvertretende Filialleiter von Intersport Klose erklärt: „Wir können uns nicht beklagen, die Kunden kommen. Außerdem haben wir unsere Quadratmeter-Zahl verdoppelt und können deswegen auch mehr anbieten.“ Besonders im Sommer, sagt er, sei ein starker Kunden-Strom zu spüren, „wenn das italienische Restaurant vorne auch noch seine Tische nach draußen stellen kann“. Doch auch sonst sei die Situation unproblematisch: „Die meisten Menschen parken ja auf dem Parkdeck und kommen dann sowieso hier auf unserer Ebene aus.“
Eine Fläche von 13.000 Quadratmetern
Das Einkaufszentrum Stadtgalerie verfügt über eine Fläche von 13 000 Quadratmetern. Es wurde, nach jahrelanger Investoren-Suche und langwierigem Bau, am 16. Mai 2019 eröffnet.
Kaum zwei Monate später kam es bereits zu einer Kontroverse, als der WDR berichtete, die Stadt wolle das Zentrum wegen Brandschutzmängeln schließen. Dazu kam es jedoch niemals.
Lisa Bagemihl indes, Filialleiterin bei MyShoes, hofft auf noch mehr Kunden. „Es geht immer mehr“, sagt sie und lacht. „Es gibt ja noch einige Leerstände und ich hoffe, dass noch mehr Menschen kommen, wenn es die irgendwann nicht mehr gibt.“ Trotzdem sei man bei MyShoes sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. Im Gegensatz zu Thalia und Sport Klose hat das Unternehmen auch keine Vergleichswerte, MyShoes gab es vorher in Velbert nicht.
Weitere Ladenlokale werden vermietet
„Die meisten Mieter sind zufrieden.“ Das, so erzählt Andreas Martin, bekomme er in der Stadtgalerie zu hören. Nach Auskunft des geschäftsführenden Gesellschafters der Bauherrin und -Eigentümerin „Concepta Projektentwicklung GmbH“ gibt es aber „auch wenige, die sich noch verbessern können. Mit denen arbeiten wir zusammen und entwickeln auch Aktionen. Wir haben Einiges vor.“ So werde Mitte Mai der erste Jahrestag der Eröffnung ein Höhepunkt. Sobald der Europaplatz gepflastert sei, werde man den klingenden Schlüssel aufstellen und nach Fertigstellung aller Arbeiten auch das geplante Portal an der Fußgängerzone Friedrichstraße errichten.
Nach aktuellem Stand geht Martin davon aus, dass Ende April von den insgesamt mehr als 40 Ladenlokalen „maximal noch zwei“ frei sein werden. In der oberen Etage z. B. würden absehbar zwei weitere gastronomische Einheiten eröffnen – zum einen ein „hochwertiges Imbisskonzept“ und wenige Meter weiter ein „Bowl-Konzept“. Hinsichtlich der unteren Etage spreche man derzeit mit zwei Modeanbietern. Die Auslastung von Parkdeck und -haus „könnte besser sein“, obwohl Erreichbarkeit und auch Beschilderung stimmten, fügt der Concepta-Mann hinzu. Man arbeite deshalb daran, diese Parkmöglichkeiten bei den Menschen im näheren Umkreis noch bekannter zu machen.