Velbert-Mitte. . Die Stadtgalerie in Velbert hat ihre Tore geöffnet. Doch die Eröffnung lief anders als geplant. Welche Geschäfte in der Galerie zu finden sind.

Seine Hand liegt noch auf der Klinke – gerade hat Investor und Projektentwickler Andreas Martin die Türen zur neuen Stadtgalerie geöffnet und die ersten Besucher schauen sich neugierig um. Da ertönt ein grelles Geräusch: „Achtung, Achtung! Ein Feuer wurde gemeldet, bitte verlassen sie umgehend das Gebäude!“

Die Besucher beginnen zu lachen: „Das ist doch nur ein Spaß“, hört man jemanden sagen. Doch die Blicke vom Bauherren und Center-Manager sprechen eine andere Sprache. Genervt schüttelt Andreas Martin den Kopf, ein Mitarbeiter führt die Leute zu den Türen und bittet sie, die Stadtgalerie wieder zu verlassen. Eine Minute nach Eröffnung.

Zum Glück nur ein Fehlalarm

Zur Eröffnung gab’s einen Feueralarm. Der stellte sich als Fehlalarm heraus. Für die Verantwortlichen hatte der Alarm auch etwas Positives: Die Evakuierung klappte gut.
Zur Eröffnung gab’s einen Feueralarm. Der stellte sich als Fehlalarm heraus. Für die Verantwortlichen hatte der Alarm auch etwas Positives: Die Evakuierung klappte gut. © Sascha Döring

Doch so überraschend der Alarm an diesem Morgen gekommen ist, so schnell gibt es auch die Entwarnung: „Fehlalarm!“, ruft Center-Manager Olaf Deistler und weist seine Mitarbeiter an, die Besucher wieder reinzulassen. „Das ist natürlich schon peinlich“, sagt Andreas Martin, als sich das Einkaufscenter gerade wieder füllt. Trotzdem ist er relativ entspannt: „Das ist der Klassiker.“

Er habe es schon öfter erlebt, dass bei großen Eröffnungsfeiern der Feueralarm angegangen ist. „Diese technischen Dinge müssen sich halt erstmal einspielen“, erklärt er. Um ihn herum lassen sich die Besucher mittlerweile wieder die Häppchen schmecken, die gereicht werden. Diese sind – wie sollte es um 10 Uhr morgens anders sein – Pizza. Andreas Martin kann der unerwarteten Panne auch etwas Positives abgewinnen: „Es waren erstens viele Leute da, die wir wieder raus bitten mussten und zweitens hat das super geklappt.“

Verantwortliche sind stolz auf das Ergebnis

Feueralarm in der Stadtgalerie in Velbert

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    Auch dem Center-Manager Olaf Deistler sei im ersten Moment, „das Herz in die Hose gerutscht“, wie er es beschreibt. Doch jetzt, wo er sich im Center umschaue, sei er einfach erleichtert nach dem Stress der letzten Monate. „Es ist kurz nach 10 Uhr und das Center ist voll, besser kann es doch gar nicht laufen.“ Auch einige Tage vor der Eröffnung habe er selbst noch – trotz mehrerer Verschiebungen – kleine Zweifel gehabt, ob alles rechtzeitig fertig werden würde. „Aber jetzt sind wir soweit, dass wir mit stolz eröffnen können“, sagt er.

    Natürlich habe auch er die negativen Kommentare wahrgenommen, die es nach den Verschiebungen gegeben hat. Und da kommt Anna-Lena Hofmann ins Spiel. Zusammen mit einer Kollegin hat sie vor einem halben Jahr den Social-Media-Bereich für die Stadtgalerie übernommen und dabei versucht, die Besucher aus Instagram ein Stück mitzunehmen.

    Einen Einblick hinter die Kulissen bekommen

    Fotos von der Baustelle, Einblicke in den Arbeitsalltag: „Wir wollten den Leuten zeigen, wie viel hinter so einem Einkaufscenter steckt“, erklärt sie. Sie konnte verstehen, dass die Kritik der Velberter mit jeder Verzögerung ein bisschen größer wurde, „aber ich hab trotzdem das Gefühl, dass die meisten das Center jetzt gut annehmen und sich darauf freuen.“

    Auch Hans Küppers – CDU-Ratsherr – ist froh, dass die Stadtgalerie nun endlich eröffnet ist. „Mann muss sich nur umgucken. Das ist ein Ort, an dem man gerne Zeit verbringen möchte, selbst wenn man nichts einkaufen möchte.“ Er wünscht sich, dass in der Stadtgalerie ein Treffpunkt entsteht und ist der Meinung, dass das Center ein gutes Zeichen für die Stadt ist.

    Spektakulärer Anfang für die Stadtgalerie

    „Wenn es das nicht geben würde, würden viele Händler vielleicht einfach in andere Städte ziehen.“ Und auch er empfindet die unerwartete Show-Einlage zu Beginn der Eröffnung gar nicht als peinlich, sondern eher als ein gutes Zeichen: „Das war ein spektakulärer Anfang für eine neue Attraktion in Velbert.“

    Überwältigt ist Hans-Jürgen Lemke aus Heiligenhaus. Er ist eigens für die Eröffnung in die Nachbarstadt gekommen: „Mein Bezug war bislang eher das Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim. Aber das hier liegt ja noch näher, ich werde also in Zukunft erst einmal hier schauen, bevor ich nach Mülheim oder Essen fahre.“ Auch die anderen Neugierigen sind durchweg begeistert: „Ich bin positiv überrascht“, sagt denn auch Guido Haufschild. Der Velberter fand es auch gar nicht tragisch, dass die Eröffnung häufiger verschoben worden ist: „Es kann ja immer was dazwischen kommen, was man so nicht geplant hat.“ Er wolle jedenfalls öfter wieder kommen.

    Modegeschäft als Bereicherung für Velbert

    Nicole und Corinna Gawlik freuen sich vor allem über die Cafés: „Das fehlte bislang ein wenig in Velbert“, sagen die beiden. „Das Center könnte durchaus ein Treffpunkt auch für jüngere Leute werden.“ Auch das Angebot gefällt Nicole und Corinna – „es gibt hier mehr Läden, als wir gedacht haben.“ Der Feueralarm zu Beginn hat auch bei Britta Krenzin einen Lacher ausgelöst. Trotzdem gefällt ihr das Angebot: „Das Modehaus Mensing ist eine absolute Bereicherung“, stellt die Velberterin fest. „Denn bislang war es modetechnisch hier in der Stadt ja nicht so toll.“ Nur ein Aufzug am Eingang Friedrichstraße würde fehlen.

    Lange Schlangen vor den Gewinnspielen

    Lange Schlangen gibt es vor den Gewinnspielen, die einige Läden zur Eröffnung anbieten. Überall duftet es nach Leckereien, in allen Geschäften tummeln sich die Leute. „Das ist super geworden“, freut sich Brigitte Peter. „Ich hatte ja keine Vorstellung, was mich erwartet. Aber wenn man durch den Eingang geht glaubt man nicht, dass man in Velbert ist.“ Sie hoffe nur, dass die Galerie nicht dem Rest der Fußgängerzone schadet. Einzig „eine ,Fressmeile’ wie zum Beispiel am Limbecker Platz“, die fehle ihr.

    Auch auf der Facebook-Seite der WAZ Velbert sind die ersten Kommentare überwiegend positiv. Nutzerin Uli Herrmann etwa schreibt: „So cool geworden. Also ist ja immer Geschmackssache, aber ich finde es gut.“ Auch Fabienne Walther lobt: „Gar nicht mal so schlecht, ein Café fehlt.“ Kritik an der Eröffnung gibt es aber auch: So beklagt sich Nutzerin Ilona Silipo, dass die Feier in zwei Etappen – erst für geladene Gäste, dann für alle anderen – stattgefunden habe: „Das gehört sich so nicht.“

    >>DIE GESCHÄFTE DER STADTGALERIE

    • Unter anderem gibt es folgende Geschäfte in der Galerie: Kult, Mensing, s.Oliver, Street One, Cecil, Netto, Thalia, Sport Klose, Nanu Nana, Schuh Okay, Rituals, Bijou Brigitte, Vero Moda, einen Optiker, einen Schönheitssalon, Takko, Zeemann, ein Geschäft für Party-Luftballons, eine Apotheke, ein Friseur, einen weiteren Schmuckladen und eine Filiale der Volksbank.
    • Noch kommen werden ein Mobilfunkanbieter, ein Juwelier und Tally Weijl. Dazu gibt es die Bäckerei Döbbe, L’Italiano und einen weiteren Imbiss. Auch die Parkplätze stehen bereits zur Verfügung.