Langenberg. Die Baugenossenschaft Niederberg trennt sich in Langenberg von altem Bestand und errichtet moderne Neubauten. Das Planverfahren ist gestartet.
Alte Häuser, die mittlerweile teils schon mehr als ein Jahrhundert auf dem Buckel haben, weg und dafür nigelnagelneue, ganz moderne hinsetzen. Für dieses Projekt hat die Baugenossenschaft Niederberg (BGN) nunmehr grünes Licht. Den Weg frei gemacht hat dieser Tage der Umwelt- und Planungsausschuss. Seine Mitglieder beschlossen einstimmig und auch abschließend die Einleitung des Verfahrens zu dem so genannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit der Nummer 210 „Am Hahn/Voßnacker Straße“.
Bestand umfasst über 20 Wohneinheiten
Die Baugenossenschaft will, so steht es in der Beratungsvorlage, die vorhandene Bebauung aus den Jahren 1915 (Am Hahn 1 - 3), 1927 (Am Hahn 5, 7 und 9) und 1936 (Am Hahn 11) durch drei neue barrierefreie
Für guten und bezahlbaren Wohnraum sorgen
Aus der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich im April 1949 die damalige Bau- und Siedlungsgenossenschaft Niederberg. Aus ihr ging – nach der Verschmelzung mit der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Langenberg im Jahr 1975 – die Baugenossenschaft Niederberg (BGN) hervor.
Dementsprechend verteilt sich der Wohnungsbestand auf die Stadtbezirke Velbert-Mitte und -Langenberg. Zentrale Aufgabe der Genossenschaft ist es, ihre Mitglieder mit gutem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Die BGN hat ihren Sitz in Velbert-Mitte an der Heidestraße 191.
Wohngebäude mit insgesamt 33 Wohneinheiten ersetzen. Einen „bunten Strauß“ nennt Dominic Johannknecht diese alten Gebäude, die zweigeschossig plus Dachgeschoss sind und zusammen mehr als 20 Wohneinheiten umfassen.
An den Erfolg vom Josefinenanger anknüpfen
Mit diesem Projekt, Bestandshäuser durch moderne mehrgeschossige und barrierefreie Gebäude zu ersetzen knüpfe die BGN an das erfolgreich praktizierte Vorgehen Am Josefinenanger an, so der Vorstandsvorsitzende auf Anfrage der WAZ weiter. Das habe dort sehr gut funktioniert. Dabei waren in der Losenburg in Velbert-Mitte BGN-Siedlungshäuser aus den 50er Jahren abgerissen worden; nahezu an den gleichen Stellen entstanden dann Neubauten. Den Anfang machte im Sommer 2017 der Josefinenanger 9, dort wurden für rund 1,5 Millionen Euro in einem Kubus acht Wohnungen auf drei Etagen geschaffen.
Mieter sind schon lange im Bilde
Die jetzt betroffenen Genossenschaftsmitglieder seien schon im November 2016 sowohl schriftlich als auch bei einem eigens anberaumten Treffen in der Verwaltung über die Absichten in Langenberg informiert worden, berichtet Johannknecht, und sie lebten zum Teil auch bereits in anderen Wohnungen. Konkrete Interessenten für das Neubau-Vorhaben bittet er allerdings um Geduld. U. a. seien die endgültigen Grundrisse derzeit noch unklar. Die detaillierte Planung werde die Baugenossenschaft voraussichtlich ab Januar 2020 vorstellen.
Tiefgarage und Stellplatzanlage für 63 Autos
Die geplanten dreigeschossigen Gebäude entstehen auch in Langenberg an nahezu gleicher Stelle wie die Bestandsbauten. Der Beschreibung aus dem Fachausschuss zufolge orientiert sich die Haupterschließung nicht an der Straße Am Hahn sondern in nördliche Richtung. Oberhalb des dritten Vollgeschosses sei ein Staffelgeschoss vorgesehen; die bestehenden Firsthöhen würden „nicht wesentlich überschritten“.
Garage und Dächer werden begrünt
Zu dem Bauprojekt gehören eine Tiefgarage mit 43 und eine „oberirdische Stellplatzanlage“ mit weiteren 20 Plätzen. Damit solle zum einen der Nachweis für die Neubebauung erfüllt werden, zum anderen wolle man aber auch den in den umliegenden Häusern der BGN wohnenden Mietern (benachbarte Genossenschaftsstraße) einen Stellplatz anbieten können. Dadurch solle der im Quartier bestehende Parkdruck gelindert werden. Die Tiefgarage wird im Bereich der Straße Am Hahn als Baukörper zu sehen sein; sie soll „durch eine dauerhafte, ganzjährige Begrünung verdeckt“ werden. Die geplanten Flachdächer sowie das Garagendach werden ebenfalls begrünt.
Zwischen der Stadt Velbert und der Eigentümerin wird ein städtebaulicher Vertrag zur Übernahme von Planungskosten geschlossen.