Velbert-Mitte. Weihnachten rückt näher und damit auch die Frage nach einem Weihnachtsmarkt in der City von Velbert. Es gibt keinen. Aber die VMG kann zaubern.

Ein Weihnachtsmarkt in Velbert-Mitte über mehrere Wochen oder sogar über die gesamte Adventszeit? Fehlanzeige, das Thema ist passé und erst einmal durch. Doch Weihnachten wird zumindest nicht völlig spurlos ohne jegliche Veranstaltung an der Innenstadt vorbeigehen. Dafür sorgt das Stadtmarketing, das am 1. Dezember als Einstimmung auf die Adventszeit den „Velberter Winterzauber“ auf die Beine stellt.

Ratsbeschluss steht noch aus

Wie Olaf Knauer auf WAZ-Anfrage weiter mitteilte, soll der erste Advent mit einem verkaufsoffenen Sonntag einhergehen. Dafür sei bereits ein Konzept erstellt und mit der Ordnungsbehörde abgestimmt worden. Es bedürfe nun am 26. 11. noch eines Ratsbeschlusses, so der Geschäftsführer der Velbert Marketing GmbH (VMG) weiter. „Das wäre dann der vierte verkaufsoffene Sonntag im Rahmen einer Großveranstaltung in Velbert-Mitte.“

Die Veranstalter kommen wieder

Die Märkte konkurrieren und werden nicht nur mit den anderen in derselben Stadt, sondern auch andernorts verglichen.
Die Märkte konkurrieren und werden nicht nur mit den anderen in derselben Stadt, sondern auch andernorts verglichen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Aber es geht beileibe nicht nur um den Adventssonntag: Ein wichtiges und zentrales Element der Veranstaltung ist vom 29. November bis einschließlich Sonntag auf dem Platz Am Offers die Winter-Ausgabe des „Street Food & Music Festivals“, wie es im Juni erfolgreich Premiere hatte. „Wir haben uns noch einmal mit den Leuten zusammengesetzt“, erzählt Knauer, „die Veranstalter haben gesagt ,Velbert lohnt sich’ und sie kommen jetzt wieder.“ Sie bescheren den Besuchern weihnachtlich geschmückte Foodtrucks, außergewöhnliche Cateringangebote und Live-Musik an allen drei Tagen.

Die Kosten sind einfach zu hoch

„Wir wollen jetzt ein winterlich-adventliches Erlebnis schaffen“, sagt der VMG-Chef, und man habe im Vorfeld auch eingehend die Option eines Weihnachtsmarktes erörtert und geprüft. Wenn ein Fremdveranstalter einen solchen über zwei oder drei Wochen durchführe, seien die Kosten einfach zu hoch. „Die Haushaltssperre ist hierbei natürlich auch ein Thema.“ Der externe Veranstalter habe sich im vergangenen Jahr bei „der kleinen Lösung wirklich Mühe gegeben, auch hinsichtlich des Angebotes“. Aber die lediglich fünf oder sechs Buden hätten auf dem Offersplatz geradezu verloren gewirkt. „Der Otto-Normal-Verbraucher hat hohe Ansprüche, er hat jede Menge Vergleichsmöglichkeiten und er erwartet eigentlich auch durchgängige Öffnungszeiten und ein gehobenes Angebot.“

Keine Resonanz und keinen Rückhalt gefunden

Erfolg steht und fällt mit dem Handel

„Wichtig ist, dass der Einzelhandel mitzieht und auch e igene Aktionen anbietet“, sagt VMG-Chef Olaf Knauer. „Wir befragen vorher immer alle und sind für Ideen sehr sehr offen. Wir müssen das nur so ein, zwei Wochen vorher wissen.“

Wer sich an dem verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr beteiligen möchte, der kann sich noch bis zum 16. 11. beim Stadtmarketing melden: Fax 02051 26-2549, 02051 26-2486, E-Mail an daniela.hantich@velbert.de.

„Wenn ich nicht die Erfahrungen und Einblicke hätte, würde ich ja auch sagen, natürlich muss eine Stadt solcher Größe einen Weihnachtsmarkt haben“, sagt Volker Böhmer. „Wir können ihn uns aber nicht mehr leisten und ihn so schön machen und ausstaffieren, dass er als wirklich vernünftiger Weihnachtsmarkt bewertet und angenommen wird“, zumal ja auch immer mehr der Vergleich zu Nachbarstädten gezogen werde. Man habe verschiedene Varianten durchexerziert, damit in den letzten Jahren „nicht wirklich Erfolg gehabt“ und auch „keine Resonanz und Rückhalt in der Bevölkerung“, so der erste Vorsitzende des langjährigen Ausrichters „Velbert aktiv“. „Wir machen nicht mehr weiter, wir sind raus.“

Mit Hütten ist es nicht getan

Weihnachtsmarkt sei schon immer ein Zuschussgeschäft gewesen, ein vernünftiger koste – ohne Übertreibung – 80.000 bis 100.000 Euro. „Mit Hütten allein ist es ja nicht getan, sie zu bestücken fällt immer schwerer. Mit Händlern sowieso, aber auch mittlerweile mit Schulen und Vereinen.“ Die früher mitgemacht hätten, seien alle raus. Was in der einen oder anderen Nachbarstadt anders oder besser laufe? „Der Wülfrather trägt das mit, der Wülfrather geht da hin. Der Mettmanner macht das genauso“, antwortet Volker Böhmer, „und vor allem die Vereine. Das macht es aus.“

Weitere Details und Inhalte zum „Winterzauber“ will die VMG Mitte November bekannt machen, wenn sie das komplette Programm öffentlich vorstellt.