Langenberg/Neviges. Mit Akrobatik und Musik begeisterte die Landjugend Neviges ihr Publikum beim Erntedankfest. Applaus gab es auch für freche Kabarett-Einlagen.
Wenn jeder nur ein wenig mitbringt von dem, was auf dem Hof der Eltern wächst, dann kann daraus eine vielfältige und einladende Dekoration zum Erntedank werden. Es gab Walnüsse und Äpfel auf den Tischen, Sonnenblumen, Kürbisse, Ähren, Erntegaben und -sträuße im Überfluss. So geschehen im Bürgerhaus Langenberg beim Erntedankfest der Nevigeser Landjugend.
Film zeigt Jahresrückblick
Mitglieder müssen nicht auf dem Hof leben
Mitglied der Nevigeser Landjugend kann jeder werden, unabhängig vom Wohnort. Man muss auch nicht in der Landwirtschaft groß geworden sein, sollte aber schon im ländlichen Raum leben.
Entscheidend für die Mitgliedschaft ist vielmehr das allgemeine Interesse an der Landwirtschaft. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.landjugend-neviges.de
„Wenn ich auf der Arbeit erzähle, dass ich in der Landjugend bin, höre ich als allererstes den Kommentar: ‚Ach, der Saufverein vom Dorf?“, damit begrüßte Patrick Kampmann, einer von vier Vorstandsmitgliedern, rund 250 Gäste im Großen Saal des Hauses. Im Anschluss zeigten die jungen Menschen - Mitglied in der Landjugend kann jeder im Alter von 16 bis 35 Jahren sein, der nicht verheiratet ist - in einem Film, was sie im zurückliegenden Jahr gemeinsam erlebt hatten. „Hausmeister“ Markus Diers moderierte durch verschiedene Programmpunkte.
Der zwölfjährige Leonard war zum ersten Mal bei einem so großen Fest der Landjugend: „Ich fand das Programm generell gut gestaltet.“ Kabaretteinlagen, Tanz- und Musikstücke wechselten sich ab und zeigten, wie so ein Jahr bei den Mitgliedern aussieht. Die meisten Akteure sind auf einem Hof aufgewachsen, wie beispielsweise Sonja Barnscheidt, die selbst in dem elterlichen Familienbetrieb mitarbeitet.
Die Vorbereitung lief seit Juli
Auch die Eltern waren schon in der Landjugend. Sonja selbst wird aber fachmedizinische Angestellte, der Bruder wird den Betrieb übernehmen. Trotz einer anderen Berufswahl hilft sie mit und weiß: „Ein Sonntag bleibt kein Sonntag.“ Das kann auch Ute Krüger bestätigen. Sie wird eines Tages beim Finanzamt arbeiten und im Nebenerwerb den elterlichen Betrieb übernehmen.
Seit Juli arbeiteten einzelne Gruppe für unterschiedliche Programmpunkte und die Organisation der gelungenen Feier im Bürgerhaus. Kreislandwirt Bernd Kneer weiß die Arbeit der Landjugend Neviges zu schätzen: „Ich war früher selbst in der Landjugend. Die Werte bleiben, dennoch ist es alles im Wandel.“ Als Kreislandwirt ist er die Verbindungsstelle zwischen Landwirtschaftskammer und den Kreisbauern, die neben den Landwirten des Kreises Mettmann auch acht kreisfreie Städte, darunter Essen, Wuppertal oder Solingen und Düsseldorf, umfasst.
Tanz bis in den Morgen
Bernd Kneer ist auf vielen Landjugendfesten zu Gast: „Das sind die angenehmen Termine“, lächelt er und hat viel Achtung vor dieser Arbeit: „Die Jugend setzt sich zusammen, macht sich Gedanken, übt und probt.“ Mit einem amüsanten Musikmedley zeigten die Jugendlichen ihr vielfältiges Leben auf dem Lande. Neben all den anderen witzigen Aufführungen war auch das für Leonard etwas Besonderes: „Die Liedinterpretation am Ende fand ich sehr lustig.“ Auch Stefanie Lukrafka zollte der vielen Mühe, die das Programm gekostet hatte, Respekt: „Ein buntes Potpourri mit Lebensfreude und guter Laune.“ Lebensfreude und guter Laune, die sich im Anschluss mit Musik und Tanz bis morgens fortsetzten.