Neviges. Die Regenbogenschule in Neviges hat einen neuen Träger für den offenen Ganztag: Ab sofort ist die Awo zuständig. Der Wechsel birgt auch Chancen.

Im Zuge der immer wiederkehrenden Neuvergabe von Trägerschaften für den Ganztag an Schulen gab es auch in Velbert vor Kurzem einige Umbrüche. Einer davon: die Regenbogenschule an der Wielandstraße steht jetzt unter Awo-Führung. Die Arbeiterwohlfahrt löst damit die Diakonie ab, die einige Jahre Trägerin der Grundschule war.

Mit dieser Veränderung gehen auch einige Neuanfänge auf personeller und infrastruktureller Ebene einher. So wurde zum Beispiel fast das gesamte Team ausgetauscht. Annika Brölsch, neue Awo-Gruppenleiterin an der Wielandstraße, erläutert: „Ich bin mit meinem Team von der Grundschule an der Sontumer Straße hergekommen, wir sind sieben Leute.“ Lediglich eine Kollegin aus der alten Besetzung blieb – sie wechselte kurzerhand den Arbeitgeber, um weiterhin an der Regenbogenschule tätig sein zu können.

Ganztag für Niedrigverdiener kostenlos

Annika Brölsch, Leiterin des Offen Ganztags, und Arnfried Szymanski, Schulleiter der Regenbogenschule.
Annika Brölsch, Leiterin des Offen Ganztags, und Arnfried Szymanski, Schulleiter der Regenbogenschule. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Doch nicht nur personell brachte der Wechsel Veränderungen mit sich, auch die Ganztagsbetreuung veränderte sich preislich etwas. „Für Niedrigverdiener ist sie jetzt kostenlos, für Besserverdiener etwas teurer geworden und für die Mitte etwa gleich geblieben“, erzählt Schulleiter Arnfried Szymanski.

Das Besondere an der Regenbogenschule ist, dass es nicht nur Ganztagsbetreuung (OGS/OGATA), sondern auch die so genannte Übermittagbetreuung gibt: Dort können die Kinder – im Gegensatz zur OGS, wo sie bis etwa 16 Uhr bleiben – nur bis 14 Uhr bleiben. Sie bekommen auch kein Mittagessen, wie das bei der Betreuung bis 16 Uhr der Fall wäre, sondern lediglich einen Mittagssnack.

Bei Bedarf können Eltern jedoch auch ein richtiges Essen hinzubuchen. „Aktuell nehmen 53 Kinder die OGS in Anspruch und 21 die Übermittagbetreuung“, erzählt Brölsch. Übrigens: Für den Mittagssnack erhält die Regenbogenschule zweimal pro Woche Obst von der Tafel, das dann von der Küchenkraft weiterverarbeitet wird. Ganz im Gegensatz zur OGS: Dort stammt das Mittagessen von einem Caterer aus der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Neue Spielzeuge warten auf die Schüler

74 Kinder nutzen den offenen Ganztag

Die Regenbogenschule im Siepen ist eine von vier Grundschulen in Neviges. Hinzu kommen im Stadtteil noch die Heinrich-Kölver-Realschule sowie die neue Gesamtschule.

Insgesamt bietet die OGS in vier Räumen im Untergeschoss Unterricht an, zusätzlich können die Kinder in der Mensa essen und in der Bibliothek Hausaufgaben machen oder lesen. Momentan nehmen zusammengerechnet 74 Kinder ein Betreuungsangebot wahr.

Doch auch ganz unmittelbar hat der Trägerwechsel Konsequenzen für die Kinder – die ihnen aber durchaus gefallen dürften. „Im Moment sind Bügelperlen hier ganz beliebt“, erzählt Brölsch grinsend. „Und Playmobil“, ergänzt Szymanski. Dass sich die Kinder so über Spielzeug freuen, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass mit der Awo auch neues Spielzeug in die OGS Einzug gehalten hat.

„Das ist mal ein bisschen Abwechslung“, sagt Brölsch. Doch das neue Spielzeug soll bei Weitem nicht die letzte Änderung sein: „Wir wollen die Räume weiter verschönern“, sagt die Awo-Gruppenleiterin, „wir bekommen noch mehr Möbel von der Stadt“. Und dann steht da ja noch ein Projekt vor der Tür: Das Herbstferien-Backen und -Basteln. Denn die Betreuung ist während der Oster- und Herbstferien durchgehend und während der Sommerferien drei Wochen lang geöffnet. Lediglich über Weihnachten bleibt sie komplett geschlossen.

Um möglichst viele gemeinsame Pläne umzusetzen, haben sich Awo und Schule vorgenommen, viel und offen zu kommunizieren. Damit die Zusammenarbeit ein Erfolg nicht nur für die direkt involvierten Mitarbeiter, sondern auch für Eltern und Schüler wird, sei man stets gesprächsbereit, betonen sowohl Szymanski als auch Brölsch. Der Schulleiter erklärt schließlich: „Ich bin optimistisch, dass wir mit dem neuen Team gut klarkommen werden.“