Velbert. Die Theatergruppen Spielart und Miniart der Velberter Musik- und Kunstschule suchen noch Verstärkung. Die neuen Stücke werden jetzt eingeprobt.

Den Theaterkurs „Miniart“ der Musik- und Kunstschule Velbert beschreibt die Theaterpädagogin Ute Kranz schmunzelnd als „schöpferisches Chaos“. Damit sich das ganze nicht zu einem gefährlichen Chaos entwickelt, muss sie immer voll bei der Sache sein. Die 9- bis 14-jährigen Teilnehmer laufen zur Musik durch den Raum und sollen den Gang ihres Vordermannes nachahmen. Als nächstes können sie zwischen selbst erfundenen Figuren der letzten Stunde auswählen und sollen sich für diese eine Gangart und eine Sprechweise überlegen.

Herr Cool und der Rachegeist

Figuren wie „Herr Cool“, „Mister ich kenne alle Horrorfilme“ und „Rache Geist“ rennen und hüpfen schreiend durch den Raum. Auch als sich eine Teilnehmerin auf den Boden legt und erklärt, dass das Hobby ihrer Figur Schlafen sei, bleibt Kranz gelassen: „Jeder hier soll die Möglichkeit haben sich frei auszudrücken und seine Kreativität zu entfalten.“

Die Figuren werden immer weiter vertieft und im Zuge dessen zum Beispiel einkaufen geschickt. So kommt es, dass sich die Verkäuferin „hab ich vergessen“, und Käuferin „ist mir egal“ im imaginären Tante-Emma-Laden gegenüberstehen und eine Szene improvisieren, während die anderen Teilnehmer das Publikum bilden.

Die Gruppe „Miniart“ beginnt gerade mit der Entwicklung des nächsten Stücks

Das letzte Stück, das die Gruppe „Miniart“ entwickelt hat – Spuk in Velbert – wurde vor den Sommerferien aufgeführt. Nun beginnen sie mit der Entwicklung des nächsten Stücks. Als Vorlage soll diesmal „Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wilde, dienen.

Das Erarbeiten eines Stückes ist ein richtiges Stück Arbeit.
Das Erarbeiten eines Stückes ist ein richtiges Stück Arbeit. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Doch trotz Buchvorlage werden natürlich eigene Szenen entwickelt und neue lustige Charaktere erfunden – „Mister ich kenne alle Horrorfilme“ wartet schließlich schon auf seinen Einsatz. Am Anfang jeder Stunde wird auch eine kurze Erzählrunde gemacht, in der jeder, der will, von Erlebnissen der letzen Woche berichtet. Manchmal fließen diese Alltagserlebnisse dann auch mit in das Stück ein.

Das Stück wird erspielt

Die Kursleiterin erzählt: „Wir setzen uns nicht zusammen und schreiben das Stück, sondern erspielen es uns Stunde für Stunde. Wir machen immer verschiedene Spiele und Übungen und nach jeder Stunde schreibe ich Ideen auf, die uns dabei gekommen sind.“

Auch Spielart erarbeitet ein neues Stück

Auch das zweite Ensemble „Spielart“ – für Jugendliche ab 14 Jahren – beginnt gerade mit der Erarbeitung eines neuen Stücks. Die Vorlage dafür bildet der Roman „Euer schönes neues Leben kotzt mich an“ von Saci Lloyd. Die aktuellen Themen des Zukunftsromans, in dem Jugendliche mit den Folgen der Klimakatastrophe zu kämpfen haben, haben die Gruppe überzeugt.

Junge Schauspieler gesucht

Beide Theatergruppen suchen noch Mitglieder für die neuen Theaterstücke. Wer Lust hat sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren und Geschichten zu erfinden, ist bei den Theaterkursen der Musik& Kunstschule Velbert genau richtig. Vorerfahrung brauchen neue Teilnehmer nicht.

Die Gruppen proben fre itags in der Aula der Musik- und Kunstschule Velbert (Kaiserstraße 12) – die Gruppe „MiniArt“ von 15 bis 16.30 Uhr und „SpielArt“ von 18 bis 19.30 Uhr.

Während die Gruppe für die Jüngeren ihre Proben in eine „spielerische Anarchie“ verwandelt, geht es bei der Gruppe für die Älteren nicht mehr ganz so chaotisch zu.

„Das Herz der Finsternis“ hieß das letzte Stück des Ensembles Spielart.
„Das Herz der Finsternis“ hieß das letzte Stück des Ensembles Spielart. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller