Velbert. Seit dem Spatenstich für das neue Fußballstadion in Velbert hat sich auf dem Areal eine Menge getan. Die Anlage hat noch Ausbaureserven.
Ein Tieflader liefert gerade einen weiteren voluminösen Container an, mehrere Arbeiter wuseln in langen Gräben umher, verlegen dort Meter um Meter Kabel für Strom, Lautsprecher und Glasfaser, fast gleich eingangs des Baustellengeländes betonieren Betonmischer-Lkw weitere Fundamente für die Flutlichtmasten. Seit dem Spatenstich für das regionalligataugliche Stadion Mitte Juni hat sich auf dem Areal zwischen Innenstadt und Röbbeck bereits manches getan, geht’s aktuell sichtlich voran.
Planung, Projektsteuerung und Bauleitung
Die Bauabschnitte II (Stadion) und III (Trainingsanlage und Parkplätze) sind die beiden letzten, die das Velberter Sportzentrum komplettieren und abrunden. Den Anfang machte einst der Hallenkomplex (I a), gefolgt von der Wettkampfanlage (I b). Beim Baustellenrundgang weist Axel Wieneke auf das Funktionsgebäude am Stadion hin, über dem sich ein großer Baukran dreht: Zwei Etagen sind im Rohbau bereits fertig, die oberste dritte ist in Arbeit. Der Sportstätten-Fachmann der Kultur- und Veranstaltungs GmbH Velbert (KVV) ist als Dienstleister für den Bauherrn, den Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert (KVBV), im Einsatz und jeden Tag draußen vor Ort. Sein Job sind Planung, Projektsteuerung und Bauleitung.
Raum für Tagungen und Konferenzen
In dem Funktionsgebäude werden alle Umkleiden nebst Duschen etc., Räume für Schiedsrichter und Doping-Kontrolle, Toiletten für Zuschauer und ein Multifunktionsraum „mit Platz für bis zu 199 Menschen“ untergebracht, den man auch für Tagungen und Konferenzen anmieten kann. Überdies bezieht dort die SSVg Büros und verfügt über eine Ausbaureserve, die der Verein für Fitness und Sauna herrichten und nutzen kann. Allerdings in Eigenregie und mit eigenem Geld.
Großteil kommt aus dem Fertigteilwerk
Vor dem Gebäude wird eine komplett überdachte Sitztribüne für 1000 Besucher errichtet. Sie bekommt zehn Tritte bzw. Stufen, das entspricht der Höhe eines Geschosses. „Die tragenden Wände werden vor Ort gegossen“, erklärt Wieneke, alles andere liege schon im Fertigteilwerk des beauftragten
Als nächstes ist das Bürgerforum dran
Das nächste große Projekt, das der KVBV als Hausherr, Bauherr und Betreiber vor der Brust hat, ist die Umwandlung nebst Umbau des Forum Niederberg in ein Velberter Bürgerforum.
Dieses Vorhaben soll im Zuge einer öffentlich-privaten Partnerschaft umgesetzt und vom städt. Fachbereich Immobilienservice betreut werden. Die derzeitige Kostenschätzung beläuft sich auf rund 32 Millionen Euro. Die Projektsteuerung hat aktuell Baudezernent Jörg Ostermann.
Generalunternehmers parat. Auf die gegenüberliegende Seite kommt die Stehtribüne für 1800 Leute hin. Und sollte das alles eines Tages tatsächlich nicht reichen, gibt es an den Stirnseiten, also jeweils hinter den Toren, noch Ressourcen und Ausbaupotenzial, um die Gesamtzahl der Plätze auf 5000 zu erhöhen.
Fans bei Risiko-Spielen voneinander trennen
Die zwei Trainingsplätze werden mit Kunstrasen ausgestattet. Der große könne für alle Spielklassen genutzt werden, sagt der KVV-Mann, „das Kleinspielfeld ist für den Spielbetrieb bis zur D-Jugend tauglich.“ Und quasi rund um die drei Fußballplätze werden die Parkflächen für insgesamt 570 Pkw-Stellplätze angelegt. Die eigentliche Hauptzufahrt zu dem Stadion erfolgt über Bahnhofstraße/Siemensdamm, also genau dort, wo jetzt die Baustellen-Fahrzeuge rein- und rausrollen. Außerdem wird eine Zufahrt von der Industriestraße her erstellt, „um die Fans bei Risiko-Spielen zu trennen, aber auch für andere Events“.
Spezialsamen wird intensiv bewässert
Für das Stadion ist übrigens erst vor wenigen Tagen Naturrasen eingesät worden. „Der ist effektiver und langlebiger als Rollrasen“, erklärt Axel Wieneke auf Nachfrage. „Rollrasen will eigentlich aus seiner Sohle nicht raus. Man muss viel Pflegeaufwand treiben, bis er mit dem Untergrund verbunden ist.“ Die Spezialsamen würden jetzt in der Keimzeit bei ausbleibendem Regen bis zu drei Mal am Tag bewässert. „Es braucht etwa eine Vegetationsperiode, bis er die nötige Festigkeit besitzt und mit Fußball belastet werden kann.“ Ab Mai bzw. Juni werde er wohl bespielbar sein.
Fertigstellung erfolgt im Sommer 2020
An der Zielsetzung, die beiden Bauabschnitte im Sommer 2020 fertigzustellen, wird erklärtermaßen nach wie vor festgehalten. Eine in 2016 vorgelegte, erste Kostenschätzung bezifferte den Aufwand für das Projekt auf 7,6 Millionen Euro. Zuletzt war von 9,8 Millionen die Rede.