Tönisheide. Am Sonntag stand erneut das Treffen von Treckern auf dem Programm. Dabei gab es auch ganz ausgefallene Schätzchen für die Zuschauer zu entdecken.
Der kleine rote Trecker knattert ganz schön, als er sich schnaufend in Bewegung setzt. Hinterdrein holpert ein Planwagen mit den Besuchern des diesjährigen Oldie-Trecker-Treffens. Und kaum hat das Fest angefangen, herrscht schon am Sonntag im Bürgerpark und auf dem angrenzenden Kirchplatz ein ziemliches Gewusel. Viele Besitzer bringen noch die passenden Steckbriefe an ihren Treckern an, Kinder rennen von Stand zu Stand – und alle paar Minuten wird die Anzahl der Traktoren durch Neuankömmlinge aufgestockt.
Traktoren aus der ganzen Umgebung
Das Trecker-Treffen wurde vom Tönisheider Bürgerpark-Verein organisiert. Dazu kamen Traktoren aus einem Umkreis von bis zu 45 Kilometern.
Zu den Ehrengästen gehören der stellvertretende Bürgermeister Emil Weise und Landtagsabgeordneter Martin Sträßer, die auf einem Trecker in den Park gefahren kamen.
Auch Gerd Riedel, langjähriger Trecker-Freund und Mitglied des Parkvereins, findet keine Ruhe. Denn es gilt. die Fahrzeuge einzuweisen und Besucher zu begrüßen. Die Moderation kann er aber auch in diesem Jahr wieder in die Hände des Organisators Wilbert Hager legen.
„Nichts ist reizvoller, als diese alten Schätzchen zu bewundern“
„Vor drei Jahren haben wir mit 40 Treckern angefangen - im nächsten waren es schon 70“, berichtet Riedel nicht ohne Stolz in der Stimme. Für heute seien um die 80 Traktoren eingeplant, wenn das Wetter ihnen keinen Strich durch die Rechnung mache. „Nichts ist reizvoller, als diese alten Schätzchen zu bewundern“, erklärt er – und das wüssten auch die Tönisheider.
An Vielfalt ist die Treckerschar jedenfalls kaum zu übertreffen. Ob Jahrgang, Hersteller oder Lackierung, jedes Stück hat etwas Eigenes zu bieten. Besonders bewundert wird der Traktor vom Nevigeser Andreas Krampe. Mit seiner goldenen Lackierung und den eisernen Reifen ist er eine Augenweide für Schlepperfans. „Jahrgang 42“, verkündet Krampe nicht ohne Besitzerstolz. Damit ist sein goldener Trecker bei diesem Event eindeutig der älteste.
Besucher hatten auch viel Spaß
„Und er fährt auch noch“, erzählt der Sammler Krampe, der das Prachtstück nur noch selten in Bewegung setzt. Für ihn liegt der große Reiz der Traktoren beim Herumbasteln, Schrauben und Lackieren. Und die historischen Ackerbaumethoden sind einfach seine Leidenschaft. Er scherzt: „Aber Pferde wollte ich jetzt nicht haben.“ Dafür jedoch die Trecker-Pferdestärke.
Trecker sind allerdings nicht nur etwas für langjährige Sammler, auch die Besucher können heute Spaß mit den Maschinen haben. Bei der Rundfahrt mit Planwagen lässt es sich wunderbar entspannen – und der Nachwuchs kann einmal beim Mini-Elektrotrecker aufs Gaspedal treten. Wem Trecker nicht genug sind, kann einen Spaziergang durch die Kirchstraße unternehmen und dabei alte Sportwagen und Oldtimer bewundern.
Auch das Begleitprogramm stößt auf Gefallen
Das Treckerfest hat aber auch abseits der Fahrzeuge etwas zu bieten. Die Feuerwehr übergibt ihre Spritze in eifrige Kinderhände, die Kreisjägerschaft Wuppertal stellt ihre Trophäen aus, und Neugierige scharen sich um die Bienenkörbe. Ein kleiner Rasenmäher-Roboter fährt über die kleine Wiese und weicht gekonnt dem kleinen Schafgehege aus. „Ich war schon bei der Eröffnung des Panoramaradwegs dabei“, erzählt Schäferin Stefanie Lamberti, „Und da wurde ich gefragt, ob ich hier nicht auch vorbeischauen würde.“
Mit ihren beiden Schafsdamen passt sie voll und ganz ins landwirtschaftliche Konzept. Ihre Tiere nehmen den Lärm der Traktoren und die vielen Kinderhände geduldig hin. Lamberti hat selbst eigentlich nicht ganz so viel für Traktoren übrig. Sie lacht: „Aber mein Sohn findet Trecker viel besser als Schafe.“